Empêcher les achats in-app: Comment protéger votre compte contre les surprises coûteuses

33.000 Euro Lehrgeld; oder: Warum dieser Blogpost für Eltern wichtig ist!

Übers Wochenende machte ein Gerichtsurteil die Runde, das vielen Eltern einen kalten Schauer über den Rücken jagen dürfte: Ein Vater aus Baden-Württemberg muss laut Urteil des Landgerichts Karlsruhe über 33.000 Euro für In-App-Käufe zahlen, die sein siebenjähriger Sohn über fast zwei Jahre hinweg auf einem Tablet getätigt hat. Das Kind hatte mehr als 1.200 Käufe in einer Spiele-App ausgelöst, bezahlt über das Google-Konto des Vaters, auf dem eine Kreditkarte hinterlegt war.

Das Tragische: Das Gericht wies die Klage ab, weil der Vater über einen Zeitraum von fast zwei Jahren den Eindruck erweckt habe, sein Sohn sei zum Tätigen der Käufe berechtigt, eine sogenannte „Anscheinsvollmacht“. Der Vater hatte weder Sicherheitsmaßnahmen eingerichtet noch seine Abrechnungen regelmäßig kontrolliert.

Die gute Nachricht: Solche Albtraumszenarien lassen sich mit wenigen Handgriffen komplett vermeiden. Sowohl Apple als auch Google bieten umfangreiche, kostenlose Tools, um Käufe zu kontrollieren, einzuschränken oder komplett zu sperren. Und das Beste: Diese Funktionen gibt es nicht nur für Smartphones, sondern auch für Tablets, Spielkonsolen und Computer.

Apple Familienfreigabe: Kontrolle für iOS, iPadOS, macOS und mehr

Was ist die Familienfreigabe?

Apples Familienfreigabe ist ein kostenloses System, mit dem ihr bis zu sechs Familienmitglieder in einer Gruppe verbindet. Das gibt euch nicht nur Zugriff auf gemeinsame Abos (wie Apple Music oder iCloud+), sondern vor allem umfassende Kontroll- und Freigabefunktionen für Kinder.

Wo funktioniert das?

  • iPhone und iPad
  • Mac-Computer
  • Apple Watch
  • Apple TV
  • Auch beim Einkauf in physischen Apple Stores!

Familienfreigabe einrichten: so wird es gemacht

Auf iPhone/iPad:

  1. Öffnet die Einstellungen
  2. Tippt auf euren Namen ganz oben
  3. Wählt Familienfreigabe
  4. Tippt auf Familienmitglied hinzufügen
  5. Folgt den Anweisungen – ihr könnt entweder ein Kind-Account direkt erstellen oder ein bestehendes Familienmitglied einladen

Auf dem Mac:

  1. Klickt auf das Apple-MenüSystemeinstellungen
  2. Wählt Familienfreigabe in der Seitenleiste
  3. Klickt auf Mitglied hinzufügen und folgt den Schritten

Kaufanfragen aktivieren ist der wichtigste Schritt!

Hier wird’s richtig interessant: Mit Kaufanfrage muss euer Kind bei jedem Kauf oder Download (auch bei kostenlosen Apps!) um Erlaubnis fragen. Ihr bekommt eine Benachrichtigung auf euer Gerät und könnt in Sekundenschnelle genehmigen oder ablehnen.

So aktiviert ihr Kaufanfragen:

  1. Geht in die Familienfreigabe-Einstellungen
  2. Wählt das Kind aus
  3. Scrollt zu Käufe anfragen
  4. Schaltet den Schalter une

Das wird dadurch gesperrt:

  • Alle App-Käufe (egal ob kostenpflichtig oder gratis)
  • In-App-Käufe (z.B. Münzen, Skins, Level-Ups)
  • Film- und Serienkäufe oder -Leihen
  • Buchkäufe
  • Musik-Downloads

Selbst wenn euer Kind versucht, etwas Kostenloses zu laden, müsst ihr das bestätigen. Das mag anfangs lästig erscheinen, ist aber die sicherste Methode.

Alternative: Käufe komplett deaktivieren

Wenn ihr noch einen Schritt weitergehen wollt, könnt ihr In-App-Käufe komplett blockieren:

  1. EinstellungenBildschirmzeit
  2. Tippt auf Beschränkungen für Inhalte & Datenschutz
  3. Wählt iTunes & App Store-Käufe
  4. Setzt In-App-Käufe sur Nicht erlauben

Damit ist es technisch unmöglich, Geld auszugeben – egal in welcher App.

FSK-Altersbeschränkungen einrichten

Neben den Kaufbeschränkungen könnt ihr auch festlegen, welche Inhalte eure Kinder überhaupt sehen und nutzen dürfen:

  1. BildschirmzeitBeschränkungen für Inhalte & Datenschutz
  2. Wählt Beschränkungen für Inhalte
  3. Hier könnt ihr für jede Kategorie Limits setzen:
    • Apps: Ab 4+, 9+, 12+ oder 17+
    • Filme: FSK 0, 6, 12, 16 oder 18
    • TV-Sendungen: Entsprechende Altersstufen
    • Bücher: Anstößige Inhalte blockieren
    • Musik, Podcasts & News: Anstößige Inhalte filtern

Apps, Spiele oder Filme, die über der festgelegten Altersstufe liegen, werden im App Store und in anderen Apple-Diensten automatisch ausgeblendet.

Bildschirmzeit: Der Bonus-Tipp

Während ihr schon in den Bildschirmzeit-Einstellungen seid: Hier könnt ihr auch tägliche Nutzungslimits für bestimmte App-Kategorien (z.B. Spiele, Social Media) festlegen. So verhindert ihr nicht nur unkontrollierte Ausgaben, sondern auch exzessive Nutzung.

Google Family Link: Kontrolle für Android, Chromebooks und mehr

Was ist Google Family Link?

Google Family Link ist Googles Pendant zur Apple Familienfreigabe. Mit der kostenlosen App könnt ihr Kinderkonten erstellen, verwalten und umfassende Kontrollen einrichten – von Kaufbeschränkungen bis zu Bildschirmzeitlimits.

Wo funktioniert das?

  • Android-Smartphones und -Tablets
  • Chromebooks
  • Google-Dienste generell (YouTube, Play Store, etc.)

Family Link einrichten

Ihr braucht zwei Dinge: Die Family Link App auf eurem Eltern-Gerät und auf dem Gerät eures Kindes.

Schritt-für-Schritt:

  1. Ladet die Google Family Link App aus dem Play Store auf euer Smartphone
  2. Öffnet die App und wählt Elternteil
  3. Folgt den Anweisungen zum Erstellen einer Familiengruppe
  4. Erstellt ein Google-Konto für euer Kind (oder fügt ein bestehendes hinzu)
  5. Auf dem Gerät eures Kindes: Meldet euch mit dem Kinderkonto an
  6. Ladet dort ebenfalls Family Link herunter und verbindet beide Geräte

Das Setup dauert etwa 10-15 Minuten, aber es lohnt sich.

Kaufgenehmigungen aktivieren

Hier kommt der wichtigste Teil: Alle Käufe und Downloads müssen von euch genehmigt werden.

In der Family Link App (Eltern):

  1. Wählt euer Kind aus
  2. Tippt auf EinstellungenKäufe und Downloads verwalten
  3. Aktiviert Käufe und Downloads genehmigen
  4. Hier könnt ihr wählen:
    • Alle Inhalte: Ihr müsst selbst kostenlose Apps genehmigen
    • Nur Käufe und In-App-Käufe: Kostenlose Apps darf das Kind selbst laden
    • Nur In-App-Käufe: Nur wenn Geld im Spiel ist, müsst ihr zustimmen

Unsere Empfehlung: Wählt mindestens „Nur Käufe und In-App-Käufe“. Damit verhindert ihr das 33.000-Euro-Szenario aus unserem Eingangsbeispiel.

Sobald euer Kind versucht, etwas zu kaufen, bekommt ihr eine Push-Benachrichtigung. Mit einem Tippen könnt ihr genehmigen oder ablehnen – inklusive der Möglichkeit, eine kurze Begründung zu schreiben.

In-App-Käufe komplett blockieren

Alternativ könnt ihr In-App-Käufe auch komplett ausschalten:

  1. Öffnet auf dem Gerät eures Kindes den Play Store
  2. Tippt auf das Profilbild oben rechts
  3. Wählt Einstellungenauthentification
  4. Aktiviert Authentifizierung für Käufe erforderlich
  5. Wählt Für alle Käufe über Google Play auf diesem Gerät

Zusätzlich könnt ihr ein Passwort festlegen, das bei jedem Kaufversuch eingegeben werden muss.

Altersbeschränkungen und FSK-Stufen einrichten

Google Family Link bietet detaillierte Inhaltsfilter:

In der Family Link App:

  1. Wählt euer Kind
  2. Geht zu EinstellungenFilter auf Google Play
  3. Hier könnt ihr für verschiedene Kategorien Limits setzen:
    • Apps und Spiele: USK 0, 6, 12, 16 oder 18
    • Filme: FSK-Stufen entsprechend
    • Serien: TV-Ratings
    • Bücher: Ohne oder mit anstößigen Inhalten
    • Musik: Anstößige Inhalte filtern

Inhalte über der gewählten Stufe werden automatisch ausgeblendet oder blockiert.

YouTube separat einrichten:

  1. In Family Link → YouTube-Einstellungen
  2. Wählt zwischen YouTube Kids (für Jüngere) oder YouTube mit Aufsicht (mit Inhaltsfiltern)

Kein Google-Konto mit Kreditkarte teilen!

Der Kardinalfehler aus dem Gerichtsfall: Der Vater hatte seinem Sohn ein Tablet zur Verfügung gestellt, das mit seinem Google-Play-Konto und seiner Kreditkarte verbunden war, ohne ein Kinderprofil einzurichten oder eine PIN-Abfrage zu aktivieren.

Macht das niemals! Erstellt immer ein separates Kinderkonto über Family Link. Nur so habt ihr echte Kontrolle.

Spielkonsolen und PCs: Auch hier gibt es Lösungen

Die gute Nachricht: Diese Schutzfunktionen beschränken sich nicht auf Smartphones und Tablets.

PlayStation (Sony)

  1. Erstellt ein Unterkonto für euer Kind in den Familieneinstellungen
  2. Legt fest, ob monatliche Ausgabelimits gelten sollen (z.B. 20€/Monat)
  3. Aktiviert Kaufbestätigungen, damit ihr per E-Mail über jeden Kauf informiert werdet
  4. Setzt Altersbeschränkungen für Spiele (USK/PEGI-Stufen)

Xbox (Microsoft)

  1. Erstellt ein Kinderkonto im Microsoft-Familiencenter (family.microsoft.com)
  2. Aktiviert Kaufgenehmigungen – jeder Kauf muss von euch bestätigt werden
  3. Richtet ein Ausgabelimit ein (monatlich oder einmalig)
  4. Filtert Inhalte nach Alterseinstufung

Nintendo Switch

  1. Ladet die Nintendo Switch-Altersbeschränkungen App auf euer Smartphone
  2. Verbindet sie mit der Konsole eures Kindes
  3. Sperrt den Nintendo eShop komplett oder richtet eine PIN une
  4. Legt Altersbeschränkungen für Spiele fest

PC (Windows)

Microsoft Family Safety funktioniert auch auf Windows-PCs:

  1. Geht zu family.microsoft.com
  2. Fügt euer Kind hinzu
  3. Aktiviert Kaufgenehmigungen für den Microsoft Store
  4. Legt Altersbeschränkungen für Apps und Spiele fest
  5. Optional: Beschränkt auch Bildschirmzeiten und überwacht Aktivitäten

Checkliste: So seid ihr auf der sicheren Seite

Eigenes Konto für euer Kind – niemals euer eigenes Konto teilen!
Kaufgenehmigungen aktiviert – jede Transaktion muss genehmigt werden
Keine Kreditkarte im Kinderkonto hinterlegen – wenn, dann mit Limits
Altersbeschränkungen eingerichtet – FSK/USK-Filter aktiv
Regelmäßige Überprüfung – schaut hin und wieder in die Kontoauszüge
Bildschirmzeit-Limits (optional) – verhindert übermäßige Nutzung
PINs und Passwörter gesetzt – zusätzliche Sicherheitsebene

Fazit: Prävention ist besser (und günstiger!) als Nachsicht

Das Gericht stellte klar: Wer einem Kind Zugang zu einem Gerät mit verknüpfter Zahlungsmethode gewährt, muss auch sicherstellen, dass keine unautorisierten Käufe möglich sind. Genau das könnt ihr mit den oben beschriebenen Funktionen erreichen – kostenlos, in wenigen Minuten und ohne technisches Vorwissen.

Die Tools sind da, sie sind ausgereift und sie funktionieren zuverlässig. Ihr müsst sie nur nutzen. Der Vater aus dem Gerichtsurteil hat es auf die harte Tour gelernt. Ihr könnt es euch leichter machen.

TL:DR

Also: Nehmt euch heute 15 Minuten Zeit, richtet Familienfreigabe oder Family Link ein, und schlaft ab sofort ruhiger. Eure Kreditkarte wird es euch danken.