Windows 10: Das große Update-Drama: Wer darf bleiben, wer muss gehen?

Oder: Wie Microsoft uns erst erschreckt, dann rettet und dann doch wieder ein paar aufs Abstellgleis schickt. AKA Windows 10: Das Ende vom Ende! Wer jetzt umsonst bis 2026 weitermachen darf (und wer nicht!) Puh, was war das für ein Drama, oder?

Seit Monaten geistert das Gespenst vom 14. Oktober 2024 durchs Netz. Der Tag, an dem unser geliebtes (oder sagen wir: liebgewonnenes) Windows 10 eigentlich den Stecker ziehen sollte. Klar, Microsoft hat uns mit dem kostenpflichtigen „Extended Security Upgrades“-Programm (ESU) einen Strohhalm hingehalten, aber mal ehrlich: Wer zahlt schon für Sicherheitsupdates, die vorher umsonst waren?

Aber jetzt kommt die gute Nachricht, für die Umwelt und für deinen Geldbeutel: Es gibt eine Verlängerung! YAY!

Dank dem Einsatz von Verbraucherschutzverbänden hat Microsoft (zumindest im Europäischen Wirtschaftsraum) ein Einsehen gehabt. Das ESU-Programm ist für uns Normal-User jetzt… Trommelwirbel… kostenlos! Das bedeutet, du kannst dein Win10 bis zum 13. Oktober 2026 mit brandneuen Sicherheits-Patches versorgen.

Ein Grund zum Feiern? Halt! Wie immer gibt es einen kleinen Haken.

Plot Twist: Windows 10 lebt (noch ein Jahr länger)!

Erinnert ihr euch noch an die große Windows-10-Apokalypse, die für den 14. Oktober 2024 angekündigt war? Microsoft wollte uns alle zu Windows 11 treiben, Verbraucherschützer liefen Sturm, und am Ende gab’s ein Happy End – zumindest teilweise.

Die gute Nachricht: Windows 10 bekommt noch bis zum 13. Oktober 2026 kostenlose Sicherheitsupdates! Das „Extended Security Updates“-Programm (ESU), das ursprünglich Geld oder eure Daten kosten sollte, ist jetzt für Privatnutzer im Europäischen Wirtschaftsraum kostenlos. Danke, Verbraucherschutzverbände!

Die nicht ganz so gute Nachricht: Microsoft wäre nicht Microsoft, wenn es nicht ein paar Haken gäbe.

Erstmal: Wie komme ich überhaupt an die Updates?

Ihr müsst euch aktiv für das ESU-Programm registrieren. Klingt nervig? Ist es auch ein bisschen. Aber hey, immerhin ist es kostenlos! Einmal angemeldet, bekommt ihr bis Oktober 2026 eure Sicherheitsupdates. Problem gelöst!

Oder doch nicht?

Die „Tut uns leid, aber…“-Liste von Microsoft

Hier wird’s interessant. Denn einige Geräte dürfen gar nicht erst zur ESU-Party. Microsoft hat eine Ausschlussliste erstellt, die sich liest wie die Gästeliste eines sehr wählerischen Clubs:

Kinderkonten (Sorry Kids!)

Nutzt ihr ein Kinderkonto? Pech gehabt! Microsoft findet, dass Minderjährige keine ESU-Lizenz brauchen. Die Lösung ist aber relativ simpel: Deaktiviert das Kinderkonto in den Einstellungen unter „Konten“ → „Familienmitglieder“ und meldet euch mit einem erwachsenen Microsoft-Konto an. Dann sollte es klappen.

Pro-Tipp: Ihr könnt mehrere Geräte unter einer ESU-Lizenz zusammenfassen. Der Kinder-PC sollte also trotzdem Updates kriegen, solange ein Erwachsener die Registrierung übernimmt.

Kiosk-Modus (Museen müssen draußen bleiben)

Der Kiosk-Modus schränkt Programme so ein, dass Nutzer nicht wild durch die Gegend klicken können. Kennt ihr von Museumsterminals oder Uni-Klausuren. Diese Geräte sind vom ESU-Programm ausgeschlossen.

Die Krux: Theoretisch könnt ihr den Kiosk-Modus beenden, euch registrieren und dann… tja, was dann passiert, wenn ihr wieder in den Kiosk-Modus wechselt? Das weiß vermutlich nicht mal Microsoft so genau.

MDM, Active Directory & Co. (Firmenlaptops haben’s vermutlich eh nicht mehr)

Jetzt wird’s technisch. Drei Kategorien fallen hier unter den Tisch:

Mobile Device Management (MDM): Wenn euer Gerät über eine MDM-Lösung verwaltet wird (typisch für Firmengeräte), gibt’s keine ESU-Lizenz. Betrifft hauptsächlich Unternehmen, die ganze Geräteflotten managen.

Active Directory-Domäne: Hängt euer PC in einer Active Directory-Domäne (ebenfalls ein Firmending), seid ihr raus. Diese Datenbanken werden vor allem in Unternehmen und Behörden genutzt, um Benutzer und Zugriffsrechte zu verwalten.

Microsoft Entra – aber Achtung, hier gibt’s einen Unterschied!

  • Eingebundene Geräte (vom Arbeitgeber gestellt und komplett gemanagt): Keine Updates für euch!
  • Registrierte Geräte (euer privater Laptop, den ihr auch für die Arbeit nutzt): Ihr bekommt die ESU-Lizenz!

Die Quintessenz: Wenn ihr euren privaten PC nutzt, seid ihr wahrscheinlich safe. Wenn euer Arbeitgeber euch den Rechner gestellt hat, ist er für das ESU-Programm zuständig – oder eben nicht.

Und was heißt das jetzt für mich?

Ganz einfach: Habt ihr einen ganz normalen Privat-PC mit einem Erwachsenen-Konto? Dann meldet euch für das ESU-Programm an und genießt noch ein Jahr länger Windows 10!

Nutzt ihr einen Firmen-Laptop oder habt spezielle Konfigurationen? Dann checkt am besten, ob euer Gerät in eine der Ausnahme-Kategorien fällt. Im Zweifel: Einfach probieren, ob die Registrierung funktioniert.

Das Fazit: Ein Sieg mit Sternchen

Microsoft hat nachgegeben und Windows 10 eine Gnadenfrist gewährt. Das ist gut! Aber wie immer im Leben gibt’s ein Kleingedrucktes. Die meisten Privatnutzer sollten problemlos an die Updates kommen, wenn sie sich denn registrieren.

Also, worauf wartet ihr noch? Ab ins ESU-Programm, bevor Microsoft es sich wieder anders überlegt! 😉

Dein To-Do ist denkbar einfach: Registriere dich für das ESU-Programm, sichere dir die Updates bis 2026 und schieb das nervige Windows 11 Upgrade auf die lange Bank. Oder mach es einfach wie die meisten: Vergiss die Registrierung bis September 2026 und mach es auf den allerletzten Drücker.

Wir sehen uns in der Update-Verlängerung!

Quellen: Netzwelt | Heise | Netzwelt | Golem | Netzwelt