Willkommen im lv92
Die Magie der Zahl 92: Eine Reise mit Startpunkt „Gaming-Welten“
Willkommen auf meinem neuen digitalen Zuhause, das geschaffen wurde, um Erfahrungen aus der Welt des Gaming und aktueller IT mit meinen Jobs in QS, Messtechnik, EDV & Administration zu vermengen und dann angerichtet als Appetithäppchen wieder mit euch zu teilen. Fusion-Blogging quasi. Oder für die lesefaulen unter euch: Bleibt ein Weilchen und hört zu. 🙂
Dieses Blog dient als Plattform, um euch an den Erkenntnissen teilhaben zu lassen, die sich aus meiner langjähriger Tätigkeit in Bereichen wie Werbung/Medien/DTP, Projektmanagement, Gaming, Qualitätssicherung und in der IT ergeben haben – oh, und natürlich als Showroom für die eine oder andere wilde Bastelei. Der Domainname „level92.fun“ ist dabei mehr als nur eine Adresse; er verkörpert eine zentrale Philosophie, die in diesem ersten Beitrag von mir ausführlich beleuchtet wird.
Im Mittelpunkt dieses Beitrags steht ein scheinbar paradoxer Satz, der in bestimmten Kreisen der Gaming-Community Kultstatus genießt:
„92 ist die Hälfte von 99“
Diese Aussage mag mathematisch unsinnig erscheinen, birgt jedoch eine tiefere Bedeutung, die sich aus den Mechaniken von Videospielen speist und überraschende Parallelen zu den Herausforderungen und Effizienzprinzipien in der IT-Welt aufweist.
Dieses Blog wird sich mit einer Vielzahl von Themen befassen, von persönlichen Erlebnissen und praktischen IT-Bastelprojekten bis hin zu detaillierten Gedankenblogeinträgen über die Entwicklung sinnvoller und effizienter Lösungen. Der rote Faden, der sich durch alle Inhalte zieht, ist das Konzept, wie man eine wesentliche Funktionalität – vergleichbar mit dem Erreichen von Level 92 – effektiv sichert, ohne sich in einem endlosen Streben nach absoluter Perfektion zu verlieren, das danach oft unverhältnismäßig viel Zeit und Ressourcen verschlingt.
Level 1
Runescape: Wo die 92 zur Legende wurde
Die Redewendung „92 ist die Hälfte von 99“ hat ihren Ursprung und ihre größte Bekanntheit in der Welt des Online-Rollenspiels Runescape. Dort basiert das Fortschrittssystem auf einer exponentiellen Erfahrungspunkte-Kurve, die eine einzigartige Dynamik erzeugt. Die Formel für die Erfahrungspunkte, die zum nächsten Level benötigt werden, lautet XP tnl = 75 x 2 ^ (Level / 7). (thx Reddit) Einfach gesagt: Die zum Aufstieg benötigte Erfahrung verdoppelt sich ungefähr alle sieben Level. Infolgedessen stellt Level 92 tatsächlich etwa die Hälfte der gesamten Erfahrungspunkte dar, die erforderlich sind, um das maximale Level 99 in einer Fertigkeit zu erreichen. Diese spezifische Mechanik hat die Zahl 92 zu einem bedeutsamen Meilenstein in der Runescape-Community gemacht.
Runescape XP-Progression:
Das „92 ist die Hälfte von 99“-Phänomen
Ja, …aber! Stimmt, was dennoch häufig diskutiert wird: Während Level 92 die Hälfte der gesamten Erfahrungspunkte darstellt, ist es oft nicht die Hälfte der benötigten Zeit bis Level 99. Dieser Unterschied ergibt sich daraus, dass Spieler mit steigendem Level Zugang zu effizienteren Trainingsmethoden und höherstufigen Inhalten erhalten, was den XP-Gewinn in den späteren Phasen erheblich beschleunigen kann. Diese Beobachtung verdeutlicht, dass eine reine numerische Metrik, wie die benötigten Erfahrungspunkte, irreführend sein kann, wenn sie nicht im Kontext der sich entwickelnden Effizienz und der verfügbaren Strategien betrachtet wird.
In vielen Bereichen, nicht nur im Gaming, können sich die Faktoren, die den Aufwand beeinflussen, im Laufe eines Projekts oder einer Entwicklung erheblich ändern.
Die Aussage „92 ist die Hälfte von 99“ hat sich über die reine Spielmechanik hinaus zu einem festen Bestandteil der Runescape-Kultur entwickelt. Sie ist zu einem Meme und einer weithin anerkannten Redewendung innerhalb der Community geworden, die auf Plattformen wie Reddit und TikTok häufig zitiert und sogar auf Merchandise-Artikeln zu finden ist. Dies zeigt, wie spezifische Spielmechaniken über das Gameplay hinausgehen und sich tief in die Spielerkultur und die gemeinsame Identität einbetten können. Die Fähigkeit von Spieldesign, solche dauerhaften kulturellen Bezugspunkte zu schaffen, ist bemerkenswert und unterstreicht die Relevanz des „Level 92“-Konzepts für ein Publikum, das mit Gaming vertraut ist.
Level2
Diablo 1996: Meine erste bewusste Begegnung mit Expo-Exp
Die Begegnung mit der exponentiellen Erfahrungspunkte-Kurve in Blizzards Diablo aus dem Jahr 1996 und später Diablo II sowie die Erweiterung LoD war für viele Spieler (einschließlich mir) ein prägendes Erlebnis. Obwohl die dahinterstehende Spielmechanik bereits aus Titeln wie Ultima oder Everquest bekannt war, stellte Diablo für viele die erste Konfrontation mit einem derart brutalen Fortschrittssystem dar. Zuggegeben, in Everquest nur bis 60 ohne zu steilem Anstieg, in der ersten Version von Diablo lediglich bis 50 und in den meisten Ultimas vor UO sogar nur bis Level 8.
Das Leveling-System (insbesondere in Diablo II) dass viele der Prinzipien des ursprünglichen Spiels übernahm und verstärkte, ist berüchtigt für seine extrem stark abnehmenden Erträge auf höheren Stufen. Erfahrungspunkte-Abzüge werden angewendet, wenn Monster deutlich über oder unter dem Level des Charakters liegen, was effizientes Grinden zu einer komplexen Aufgabe macht. Die letzten Level, insbesondere 97, 98 und 99, erfordern unverhältnismäßig große Mengen an Erfahrungspunkten. Anekdotische Berichte aus der Community verdeutlichen, dass die für 98-99 benötigte XP allein dem gesamten Weg von 1-97 oder 1-98 entsprechen konnte. Ich sag es mal so: Chaos Sanctuary und quasi jeden Backstein von Baals Butze kennt man dann irgendwann mit Vornamen.
FunFact: Vor der Einführung der „Terror Zones“ mit Patch 2.5 in Resurrected gab es nicht viele sinnvolle Optionen zum Exp grinden. Online sah dass dann gern so aus:
Die allgemeine Stimmung in der Community bezüglich des Grinds auf Level 99 wird oft als „nervenaufreibend“ und wenig scherzhaft „schmerzhaft“ beschrieben, was es aufgrund des schieren Aufwands und der benötigten Zeit zu einer monumentalen Leistung macht.
Obwohl die Redewendung „92 ist die Hälfte von 99“ primär aus Runescape stammt, findet sie auch in Diablo-Communities Anklang. (thx Reddit) Allerdings rechnen die Jungs da leicht anders und kommen eher bei 91,x raus.
Dies unterstreicht eine universelle Erfahrung von exponentiellem Fortschritt in Spielen: Das Gefühl eines unverhältnismäßig langen letzten Grinds, bei dem die Erträge drastisch abnehmen ist ein gemeinsamer Nenner über verschiedenste RPGs hinweg, unabhängig vom genauen numerischen „Halbzeitpunkt“.
Die extreme Schwierigkeit und Seltenheit, Level 99 in Diablo zu erreichen war eine bewusste Designentscheidung von Blizzard. Level 99 ist als ultimative, für Gelegenheitsspieler gefühlt unerreichbare Leistung – ja sogar für die überwiegende Mehrheit der Spieler in weiter Ferne positioniert, was denjenigen, die es schaffen, Prestige verleiht.
Dies führte implizit dazu, dass die meisten Spieler ihren „Abschluss“ auf einem niedrigeren, zugänglicheren Level im hohen 80er bzw, maximal niedrigen 90er Bereich finden, wo der Kerninhalt des Spiels voll genossen werden kann – ohne den zermürbenden Grind. Dies spiegelt das IT-Konzept wider, ein „ausreichend gutes“ Produkt oder Feature zu liefern, das die primären Benutzerbedürfnisse erfüllt, anstatt endlos nach Perfektion zu streben.
Ach ja, Thema Perfektion: WTB 250 ED GF, 2 JAH
Level 3
Vom Pixel zum Projekt: Die 92 in der IT-Welt
Effizienz ist keine Magie. Das Pareto-Prinzip, auch bekannt als 80/20-Regel, ist ein grundlegendes Leitprinzip im Projektmanagement. Es besagt, dass etwa 80% der Ergebnisse oder Outcomes aus nur 20% der Anstrengungen oder Ursachen resultieren. Dieses Prinzip ist kein striktes mathematisches Gesetz, sondern eine empirische Beobachtung, die sich in vielen Bereichen als äußerst wirkungsvoll erwiesen hat. Speziell in Softwareentwicklung manifestiert sich die 80/20-Regel auf vielfältige Weise:
Features und Benutzeraktivität: Typischerweise werden 80% des Werts oder der Benutzeraktivität einer Anwendung aus nur 20% ihrer Funktionen generiert. Dies bedeutet, dass die Konzentration der Entwicklungsbemühungen auf diese Kernfunktionalitäten den größten Einfluss auf die Benutzerzufriedenheit und den Wert des Produkts hat.
Bugs und Qualitätssicherung: Es zeigt sich, dass 80% der Softwarefehler, Abstürze oder Systemausfälle oft von einem kritischen 20% des Codes oder von wiederkehrenden Problemen herrühren. Die Priorisierung der Identifizierung und Behebung dieser „wenigen, aber entscheidenden“ Fehler kann zu erheblichen Verbesserungen der Stabilität und des Benutzererlebnisses führen.
Produktivität und Aufwand: 80% der Leistung eines Teams oder des Erfolgs eines Projekts können oft auf 20% der Schlüsselanstrengungen, Aufgaben oder sogar Einzelpersonen zurückgeführt werden. Dies unterstreicht die Bedeutung, Aktivitäten mit hoher Hebelwirkung zu identifizieren und sich auf diese zu konzentrieren.
Projektwert: Ein erheblicher Anteil von 80% des Gesamtwerts eines Projekts kann häufig mit den anfänglichen 20% des gesamten Aufwands erzielt werden.
Die weitreichende Anwendbarkeit des 80/20-Prinzips in verschiedenen Bereichen auch außerhalb der IT – von Funktionen über Fehler bis hin zu Leistung und Aufwand – verdeutlicht, dass effektives Projektmanagement weniger darin besteht, mehr zu tun, sondern vielmehr darin, die richtigen Dinge zu tun. Es unterstreicht die entscheidende Bedeutung strategischer Priorisierung und eines kompromisslosen Fokus auf Bereiche mit hoher Wirkung, um Ergebnisse mit begrenzten Ressourcen zu maximieren. Dies ist nicht nur eine Frage der Effizienz, sondern der Optimierung auf Wert.
Die „Level 92“-Philosophie verkörpert den Geist der 80/20-Regel. Sie bedeutet, das Pareto-Prinzip bewusst anzuwenden, indem man die „wenigen, aber entscheidenden“ Aufgaben oder Funktionen strategisch identifiziert und priorisiert, die den Großteil des gewünschten Werts und der Funktionalität liefern werden.
Dieser Ansatz plädiert für eine intelligente Ressourcenallokation und vermeidet die Falle des Over-Engineerings oder des endlosen Polierens für marginale Gewinne, wodurch Effizienz und Wirkung maximiert werden. Die Anwendung dieser Beobachtung auf die Problemlösung und Risikominimierung, insbesondere bei der Fehleridentifizierung und Leistungsoptimierung, ermöglicht es IT-Teams, die größten Risiken proaktiv zu mindern.
Die Konzentration auf die 20% der Ursachen, die für 80% der Probleme verantwortlich sind, führt zu gezielten Lösungen, die größere Systemausfälle verhindern und die Gesamtzuverlässigkeit verbessern, wodurch ein Übergang von reaktiver Fehlerbehebung zu strategischen, präventiven Maßnahmen ermöglicht wird.
Level 4
Die 90-90-Regel: Die Tücken des letzten Prozents
ng verwandt mit dem Pareto-Prinzip, jedoch mit einer humorvollen, aber oft schmerzlich wahren Note, ist die „90-90-Regel“ in der Computerprogrammierung und Softwareentwicklung. Sie besagt: „Die ersten 90 Prozent des Codes machen 90 Prozent der Entwicklungszeit aus. Die restlichen 10 Prozent des Codes machen die anderen 90 Prozent der Entwicklungszeit aus.“. Dies summiert sich zu ironischen 180% und spielt auf die berüchtigte Tendenz von Softwareprojekten an, ihre Zeitpläne erheblich zu überschreiten.
Diese Regel veranschaulicht eindringlich die häufige Herausforderung von Projektverzögerungen, die oft mit dem „90-Prozent-Fertig-Syndrom“ verbunden sind. Dieses Syndrom beschreibt die übermäßig optimistische Einschätzung des verbleibenden Aufwands, sobald ein Projekt als zu 90% abgeschlossen wahrgenommen wird. In der Praxis verbirgt dieses scheinbar kleine „restliche 10%“ oft unvorhergesehene Komplexitäten, Integrationsprobleme und die mühsame Arbeit des letzten Feinschliffs, die einen unverhältnismäßig großen Teil der Zeit und Ressourcen in Anspruch nehmen. Die Regel, die Tom Cargill von Bell Labs zugeschrieben und von Jon Bentley in seiner Kolumne „Programming Pearls“ populär gemacht wurde, (Sammlung als Buch) beleuchtet eine grundlegende psychologische Tendenz in der menschlichen Schätzung. Es gibt eine Neigung, den Zeit- und Arbeitsaufwand für die „unvorhersehbaren Komplexitäten“ der letzten Phasen zu unterschätzen, oft aufgrund von Optimismus oder mangelndem detaillierten Verständnis von Randfällen und Herausforderungen. Dies erklärt, warum Projekte häufig überzogen werden, nicht unbedingt aufgrund von Inkompetenz, sondern aufgrund inhärenter kognitiver Verzerrungen bei der Prognose.
Die „Level 92“-Philosophie bietet eine wirkungsvolle Gegenstrategie zur 90-90-Regel. Sie plädiert für einen pragmatischen Entscheidungspunkt, an dem ein Projekt als „gut genug“ für seinen beabsichtigten Zweck erachtet wird, indem es einen erheblichen Wert liefert, ohne sich in der endlosen, kostspieligen Jagd nach absoluter Perfektion zu verfangen. Dieser Ansatz hilft, die „anderen 90 Prozent“ der Entwicklungszeit zu vermeiden, indem er sich auf die Kernfunktionalität konzentriert und ein hohes Maß an Fertigstellung akzeptiert, anstatt nach einer schwer fassbaren 100% zu streben, die nur noch abnehmende Erträge liefert.
Um den Fallstricken der 90-90-Regel entgegenzuwirken, werden die Konzepte einer klaren „Definition of Done“ (DoD) und eines Minimum Viable Product (MVP) zu entscheidenden strategischen Werkzeugen. Durch die explizite Definition dessen, was bei einem „Level 92“ als „fertig“ gilt (z.B. 80% Funktionalität, Kernfunktionen abgeschlossen), können Teams den endlosen Zyklus der Verfeinerung vermeiden. Dies steht im Einklang mit agilen Methoden, die die iterative Bereitstellung von Wert gegenüber einem einzigen, perfekten und oft verzögerten Endprodukt priorisieren.
level92.fun: Mehr als nur ein Blog – Eine Philosophie
Die Konzepte aus der Gaming-Welt und der Informationstechnologie verschmelzen im „Level 92“-Ansatz zu einer kraftvollen Philosophie für pragmatische Effizienz. Es geht darum, den Punkt der abnehmenden Erträge intelligent zu erkennen, sei es im exponentiellen XP-Grind eines Spiels oder im letzten, kostspieligen Feinschliff eines IT-Projekts. Die Kernbotschaft ist, sich auf die Bereitstellung von Kernfunktionalität und signifikanter Wirkung zu konzentrieren und bewusst die Entscheidung zu treffen, Wert zu liefern, ohne sich in der endlosen, ressourcenintensiven Jagd nach absoluter 100%iger Fertigstellung zu verfangen.
Viele meiner IT-Bastelprojekte finden ihre natürliche Vollendung und Zufriedenheit oft bei „Level 92“, da die letzten 20 Prozent des Projekts, die den ultimativen Feinschliff darstellen, üblicherweise 80 Prozent der Projektzeit in Anspruch nehmen. Oft reichen jedoch die anfänglich erreichten 80 Prozent locker aus, um die grundlegende Funktionalität zu sichern.
Diese Philosophie fördert einen grundlegenden Mentalitätswandel vom unerbittlichen Streben nach Perfektion hin zu einem strategischen Fokus auf die optimale Wertschöpfung. Dies bedeutet, „gut genug“ bewusst als einen starken Wettbewerbsvorteil zu begreifen, insbesondere in dynamischen Feldern wie der IT, wo Markteinführungsgeschwindigkeit und iterative Verbesserungen oft absolute Perfektion übertreffen. Es geht darum, 80% des Werts für 20% des Aufwands zu liefern und dann zum nächsten wertvollen Vorhaben überzugehen.
Level 5
Das Vertrauensniveau in der Messtechnik
Die unsichtbare Präzision: Messtechnik, Qualitätssicherung und statistische Gewissheit. In der Welt der digitalen Messtechnik, wo Präzision und Zuverlässigkeit entscheidend sind, ist die Qualitätssicherung von Messungen von größter Bedeutung. Ähnlich wie im Gaming, wo jeder Pixel und jede Berechnung zählt, müssen auch in technischen Projekten die Ergebnisse verlässlich sein. Hier kommt die Messtechnik ins Spiel, die durch standardisierte Verfahren und statistische Analysen die Verlässlichkeit von Daten sicherstellt.
Ein grundlegendes Werkzeug in der Messtechnik ist das Verfahren 1 zur Beurteilung der Messmittelfähigkeit (MSA Verfahren 1). Dieses Verfahren dient dazu, die Eignung eines Messmittels für eine bestimmte Messaufgabe zu bewerten, indem es sich auf die Wiederholpräzision (Repeatability) konzentriert. Es untersucht, wie nahe einzelne Messwerte beieinander liegen, wenn derselbe Prüfling mit demselben Merkmal, vom gleichen Bediener und mit demselben Messmittel unter identischen Bedingungen gemessen wird.
Eine wichtige Voraussetzung für dieses Verfahren ist, dass das Messmittel eine ausreichende Auflösung besitzt, typischerweise nicht mehr als 5% der Toleranz des zu messenden Merkmals, um sichere und ablesbare Messwerte zu gewährleisten. Verfahren 1 ist eine Kurzzeitbeurteilung und wird oft im Rahmen routinemäßiger Audits oder Zwischenprüfungen eingesetzt, um die Messbeständigkeit unter möglichst realen Bedingungen zu beurteilen.
Die Verlässlichkeit von Messungen wird durch die Messunsicherheit ausgedrückt, die oft mit Vertrauensniveaus quantifiziert wird. Viele Messungen, insbesondere in der Qualitätssicherung, folgen einer Normalverteilung (auch Gauß-Verteilung genannt), die grafisch als Glockenkurve dargestellt wird. Innerhalb dieser Normalverteilung liegen bestimmte Prozentsätze der Datenpunkte innerhalb definierter Standardabweichungen (Sigma, σ) vom Mittelwert:
68,27% Vertrauensniveau (±1σ): Etwa 68% der Messwerte liegen innerhalb einer Standardabweichung vom Mittelwert. Damit kann man bereits Qualitätssicherung betreiben. Von zB. 10 Prüflingen sind also 7 „gut genug“ bzw. maßhaltig.
95,45% Vertrauensniveau (±2σ): Dieses Niveau bedeutet, dass etwa 95,45% der Messwerte innerhalb von zwei Standardabweichungen vom Mittelwert liegen. Dies ist ein häufig verwendetes Konfidenzniveau, beispielsweise auch bei Meinungsumfragen, wo es die „Fehlermarge“ angibt.
99,73% Vertrauensniveau (±3σ): Ein noch höheres Vertrauensniveau, bei dem 99,73% der Messwerte innerhalb von drei Standardabweichungen vom Mittelwert liegen. Diese „Drei-Sigma-Regel“ wird in den empirischen Wissenschaften oft als nahezu absolute Gewissheit betrachtet. In der Praxis somit häufig zwar „nice to have“ aber bitte nicht um jeden Preis anstreben.
Diese statistischen Gewissheiten bilden die Grundlage für fortgeschrittene Qualitätsmanagement-Methoden. Sie ermöglichen es, die Zuverlässigkeit und Konsistenz eines Prozesses oder einer Messung quantifizierbar zu machen.
Die „Level 92“-Philosophie findet hier eine weitere Bestätigung: Es geht darum, ein hohes, statistisch signifikantes Niveau an Qualität und Zuverlässigkeit zu erreichen, das für den beabsichtigten Zweck „gut genug“ ist, ohne sich in einem unerreichbaren Streben nach absoluter Perfektion zu verlieren.
Level 6
Exkurs: Lean Six Sigma
Prozesse optimieren, Verschwendung eliminieren – dafür steht Lean und Six Sigma. Nachdem wir die Tücken der 90-90-Regel beleuchtet haben und Sigma Regeln bereits bei der Messtechnik behandelt haben wenden wir uns einer Methodik zu, die darauf abzielt, Ineffizienzen systematisch zu bekämpfen: Lean Six Sigma. Diese kombinierte Methodik vereint die Prinzipien von Lean Manufacturing und Six Sigma, um Prozesse zu optimieren, Verschwendung zu eliminieren und die Qualität zu verbessern.
Lean konzentriert sich auf die Eliminierung von Verschwendung („Muda„) und die Maximierung des Kundennutzens. Es geht darum, mehr mit weniger zu erreichen, indem Aktivitäten identifiziert und entfernt werden, die keinen Mehrwert schaffen. Die acht Arten der Verschwendung werden oft mit dem Akronym „DOWNTIME“ zusammengefasst:
Defects: Produkte, die unbrauchbar sind oder Nacharbeit erfordern.
Over-production: Produkte, die im Übermaß oder zu früh hergestellt werden.
Waiting: Verzögerung in Prozessschritten, auf Material oder Genehmigungen.
Non-Used Talent: Verschwendung menschlichen Potenzials und Fähigkeiten.
Transportation: Unnötige Bewegung von Materialien, Produkten + Personen.
Inventory: Überschüssige Produkte und Materialien nicht verarbeiten.
Motion: Unnötige oder ineffiziente Bewegungen von Mitarbeitern + Material.
Extra-processing: Mehr Arbeit als nötig zur Erledigung einer Aufgabe.
Six Sigma hingegen ist ein datengesteuerter Ansatz, der darauf abzielt, Prozessvariationen zu reduzieren und Fehler zu minimieren, mit dem Ziel, eine nahezu perfekte Leistung von nicht mehr als 3,4 Fehlern pro Million Möglichkeiten zu erreichen. Dies entspricht Six-Sigma, oder 6σ. Ein Six Sigma-Prozess mit 3,4 ppm hat somit eine Genauigkeit von 99,99966 %, was bedeutet, dass 99,99966 % der Produkte oder Dienstleistungen fehlerfrei sind Es nutzt statistische Methoden, um die Ursachen von Defekten zu identifizieren und zu beseitigen.
Zusammen bieten Lean Six Sigma einen leistungsstarken, einheitlichen Rahmen zur Verbesserung der Effizienz, Reduzierung von Verschwendung und Minimierung von Fehlern. Die Kernprinzipien umfassen:
Kundenfokus: Maximale Wertlieferung gemäß den Kundenbedürfnissen und Anforderungen.
Wertstromanalyse: Alle Prozessschritte identifizieren, um Wertschöpfung und Verschwendung zu erkennen.
Verschwendungsbeseitigung: Nicht-wertschöpfende Schritte entfernen, um den Fluss zu verbessern.
Teamkommunikation: Neue Standards und Praktiken klar kommunizieren und Schulungen anbieten.
Kultur der Veränderung: Eine datengesteuerte Kultur fördern, die kontinuierliche Verbesserung und Flexibilität begrüßt.
In der Softwareentwicklung kann Lean Six Sigma die Qualität verbessern, indem es Defekte und Prozessvariationen reduziert. Es steigert die Effizienz durch die Eliminierung von Verschwendung und die Straffung von Arbeitsabläufen.
Die zentrale Methodik ist der DMAIC-Zyklus:
Define (Definieren): Das Problem, die Kundenbedürfnisse und die Projektziele klar umreißen.
Measure (Messen): Daten sammeln, um den aktuellen Zustand des Prozesses zu quantifizieren und Abweichungen zu identifizieren.
Analyze (Analysieren): Die gesammelten Daten analysieren, um die Grundursachen von Ineffizienzen oder Defekten aufzudecken. Improve (Verbessern): Lösungen entwickeln und implementieren, um die identifizierten Probleme zu beheben.
Control (Kontrollieren): Mechanismen einrichten, um die erzielten Verbesserungen langfristig zu überwachen und aufrechtzuerhalten.
Lean Six Sigma als Paket ist eng mit dem Pareto-Prinzip (80/20-Regel) verbunden, da es hilft, die „wenigen, aber entscheidenden“ Ursachen zu identifizieren, die den Großteil der Probleme verursachen.
Durch die Konzentration auf diese 20% der Ursachen können Teams 80% der Probleme lösen und so den größten Nutzen mit dem geringsten Aufwand erzielen.
Die „Level 92“-Philosophie findet in Six Sigma allein somit aber keine starke Verbündete. Lean dagegen ist unser Freund: Indem man Verschwendung eliminiert und Variationen reduziert, kann man ein „gut genug“ Produkt oder eine Lösung effizienter erreichen, ohne sich in den „anderen 90 Prozent“ der 90-90-Regel zu verlieren. Es geht darum, Prozesse so zu gestalten, dass sie den Kernwert liefern und gleichzeitig die Ressourcen optimal nutzen, was perfekt zur Idee passt, Projekte bei „Level 92“ als erfolgreich abzuschließen.
Level 7
TL:DR
Auf level92.fun können Leser eine vielfältige Mischung aus Inhalten erwarten. Dazu gehören praktische IT-Bastelprojekte, die aus der umfangreichen Erfahrung in diversen Bereichen schöpfen, gern über den Tellerrand schauen sowie Diskussionen und Anleitungen, die darauf abzielen, den Lesern zu helfen, sinnvolle und effiziente Lösungen für ihre eigenen Herausforderungen zu finden. Dieser Blog soll eine Ressource für all jene sein, die Ergebnisse erzielen möchten, ohne massiven Overhead.
Ein Aufruf zum Handeln: Reflektieren Sie Ihr eigenes „Level 92“ und finden Sie Ihren Sweet Spot
Dieser Abschnitt schließt mit einer direkten Einladung an meine Leser, über die eigenen Projekte, Hobbys oder sogar alltäglichen Aufgaben nachzudenken. Es wird dazu ermutigt, Bereiche zu identifizieren, in denen möglicherweise übermäßig viel investiert wird, um minimale zusätzliche Erträge zu erzielen, und zu überlegen, wie ein „Level 92“-Ansatz zu effizienteren, befriedigenderen und nachhaltigeren Ergebnissen führen könnte.
Fragen wir uns also: Was wird euer Weg zu Level 92?
Die Reise durch die bunten Welten des Gaming und der „es gibt nach jedem Fix drei neue Fehler“ Informationstechnologie offenbart eine universelle Wahrheit: Die Kurven des Aufwands sind oft exponentiell, und die letzten Prozente der Perfektion fordern einen unverhältnismäßig hohen Preis. Die zeitlose Weisheit des Pareto-Prinzips (80/20-Regel) und die warnende Erkenntnis der 90-90-Regel sind keine bloßen Phrasen, sondern praktische Leitlinien, die in vielen Bereichen ihre Gültigkeit beweisen.
Die Anwendung der „Level 92“-Philosophie bietet eine befreiende Perspektive.
Sie ermutigt dazu, sich nicht im unerreichbaren Streben nach 100%iger Perfektion zu verlieren, sondern den Fokus auf eine smarte, wirkungsvolle Fertigstellung zu legen, die Kernwerte und eine effiziente Ressourcennutzung priorisiert. Über die bloße Projekteffizienz hinaus kann die Annahme der „Level 92“-Denkweise das persönliche Wohlbefinden tiefgreifend beeinflussen und Burnout verhindern. Das unerbittliche Streben nach den letzten, oft marginalen Prozentpunkten der Perfektion, wie es der „nervenaufreibende“ Grind zu Level 99 in Diablo eindringlich zeigt, kann zu Erschöpfung, Frustration und Demotivation führen. Durch die bewusste Entscheidung, bei „Level 92“ aufzuhören, können wir eine nachhaltige Produktivität fördern, ihre Begeisterung bewahren und größere Zufriedenheit aus unseren Bemühungen ziehen, da „gut genug“ oft tatsächlich optimal für langfristiges Engagement und Glück ist.
Okay, Du hast wirklich komplett durchgehalten und bist am Ende angekommen. Dafür hast Du dir jetzt aber auch ein Bier verdient:
level92.fun versucht, ein Wegweiser für alle zu sein, die ihre eigenen „Level 92“-Erfolge erzielen möchten. Es wird eine Sammlung von Gedanken, Projekten und Lösungen sein, die sich auf pragmatische Umsetzung der Kernelemente und sinnvolle Lehren daraus konzentriert, um eure und meine Projekte gleichermaßen zweckmäßig zu gestalten anstatt auf biegen und brechen ewig das letzte Promille zu optimieren.
In diesem Sinne: Prost!