Proxmox Backup Server 4.0 BETA: Die nächste Generation ist da! Wie klappt das Upgrade?

Hello again, Mitglied der Proxmox-Community. Das erste Beta-Release von Proxmox Backup Server 4.0 ist verfügbar!

Nachtrag, 7.8.25 -> Final Release wurde schon ausgerollt, noch vor Trixie.

Diese neue Version markiert einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung der beliebten Backup-Lösung und bringt spannende Neuerungen mit sich.

Solide Basis: Debian 13 „Trixie“

Proxmox Backup Server 4.0 basiert auf dem kommenden Debian 13 „Trixie“ und bringt damit eine moderne und zukunftssichere Grundlage mit. Das System läuft mit dem aktuellen 6.14.8 Kernel und nutzt OpenZFS 2.3.3 – eine Kombination, die für optimale Performance und Stabilität sorgt.

Die Highlights von PBS 4.0 BETA

S3-kompatible Object Stores (Technology Preview)

Ein lang erwartetes Feature ist endlich da: Die Unterstützung für S3-kompatible Object Stores als Backup-Storage-Backend. Diese Funktion befindet sich noch im Technology Preview-Status, ermöglicht aber bereits jetzt die Integration von Cloud-Storage-Lösungen wie AWS S3, MinIO oder anderen S3-kompatiblen Diensten.

ZFS 2.3 mit RAID-Z Expansion

Eine der beeindruckendsten Neuerungen ist die RAID-Z Expansion-Funktion von ZFS 2.3. Diese ermöglicht es, bestehende RAID-Z Arrays nachträglich zu erweitern – ein Feature, auf das ZFS-Nutzer lange gewartet haben. Dadurch wird die Skalierung von Storage-Systemen deutlich flexibler.

Automatische Sync-Jobs für Wechseldatenträger

Die neue Version kann automatisch Sync-Jobs auslösen, sobald ein entfernbarer Datastore gemountet wird. Diese Funktion vereinfacht den Workflow bei der Verwendung von externen Backup-Medien erheblich und reduziert manuelle Eingriffe.

Upgrade von PBS 3.4 auf 4.0 BETA

Wichtige Voraussetzungen

Bevor du mit dem Upgrade beginnst, solltest du diese wichtigen Punkte beachten:

⚠️ Niemals über die Web-UI upgraden! Das Upgrade muss über SSH, eine physische Konsole oder Remote-Management (iKVM/IPMI) durchgeführt werden. Verwende am besten einen Terminal-Multiplexer wie tmux oder screen, um Verbindungsabbrüche abzufangen.

Backup deiner Konfiguration erstellen:

tar czf "pbs3-etc-backup-$(date -I).tar.gz" -C "/etc" "proxmox-backup"

Mindestens 10 GB freier Speicherplatz auf der Root-Partition:

df -h /

Der pbs3to4 Checker – dein bester Freund

Ein praktisches Tool namens pbs3to4 hilft dir bei der Upgrade-Vorbereitung. Führe es unbedingt vor dem Upgrade aus:

# Basis-Check
pbs3to4

# Vollständiger Check (empfohlen)
pbs3to4 --full

Das Script überprüft dein System und warnt vor möglichen Problemen. Führe es nach jeder Korrektur erneut aus, um sicherzustellen, dass die Probleme behoben wurden.

Maintenance Mode (optional aber empfohlen)

Um I/O-Last während des Upgrades zu reduzieren, kannst du deine Datastores in den Read-Only-Modus versetzen:

# Read-Only-Modus aktivieren
proxmox-backup-manager datastore update DATASTORE-ID --maintenance-mode read-only

# Nach dem Upgrade wieder deaktivieren
proxmox-backup-manager datastore update DATASTORE-ID --delete maintenance-mode

Repository-Umstellung Schritt für Schritt

1. Aktuelle Version prüfen:

apt update
apt dist-upgrade
proxmox-backup-manager versions

Du solltest mindestens Version 3.4.2-1 haben.

2. Debian-Repositories auf Trixie umstellen:

sed -i 's/bookworm/trixie/g' /etc/apt/sources.list

Prüfe auch alle Dateien in /etc/apt/sources.list.d/ und kommentiere Bookworm-Repositories mit # aus.

3. PBS 4.0 BETA Repository hinzufügen:

cat > /etc/apt/sources.list.d/pbs-test-for-beta.sources << EOF
Types: deb
URIs: http://download.proxmox.com/debian/pbs
Suites: trixie
Components: pbs-test
Signed-By: /usr/share/keyrings/proxmox-archive-keyring.gpg
EOF

4. Alte PBS 3.x Repositories entfernen oder deaktivieren

Mit apt policy kannst du prüfen, ob alle Repositories korrekt erkannt werden.

Das eigentliche Upgrade

apt update
apt dist-upgrade

Wichtige Hinweise während des Upgrades:

  • Zeit einplanen: Je nach Hardware dauert das Upgrade 5-60 Minuten
  • Konfigurationsdateien: Bei Nachfragen zu Konfigurationsänderungen:
    • /etc/issue: „No“ (aktuell installierte Version behalten)
    • /etc/ssh/sshd_config: Bei Standard-Setup „Yes“ (Paket-Maintainer Version)
    • /etc/default/grub: Bei eigenen Änderungen vorsichtig prüfen, sonst „No“

Nach dem Upgrade unbedingt neustarten:

systemctl reboot

Post-Upgrade Checks

Services prüfen:

systemctl status proxmox-backup-proxy.service proxmox-backup.service

Browser-Cache leeren: CTRL + SHIFT + R (oder macOS: (Blumenkohltaste) aka Cmd + Alt + R)

Maintenance Mode deaktivieren (falls aktiviert)

Mögliche Probleme und Lösungen

Ältere Hardware

Bei Hardware, die älter als 10 Jahre ist, empfiehlt sich ausgiebiges Testen vor dem Produktions-Upgrade. Der neue 6.14-Kernel könnte Kompatibilitätsprobleme verursachen.

Netzwerk-Interface-Namen

Durch bessere Hardware-Erkennung können sich Interface-Namen ändern. Stelle sicher, dass du physischen oder Remote-Zugang (IPMI/iKVM) zur Konsole hast.

ZFS auf Root mit UEFI

Bei ZFS-Root-Systemen mit UEFI musst du nach dem Upgrade möglicherweise das systemd-boot Paket manuell installieren. Das pbs3to4 Script warnt dich, falls dein System betroffen ist.

Wichtige Warnungen für Beta-Nutzer

⚠️ Nicht für Produktionsumgebungen geeignet! Die Beta-Version erhält keinen Sicherheitssupport und kann Instabilitäten aufweisen. Verwende sie nur in Testumgebungen.

✅ Upgrade zur finalen Version möglich: Sobald PBS 4.0 stabil verfügbar ist, kannst du problemlos von der Beta zur finalen Version upgraden.

Repository-Konfiguration für Neuer Installationen

Für frische Installationen der Beta-Version:

deb http://download.proxmox.com/debian/pbs trixie pbs-test

Ausblick und Roadmap

Die Beta-Version wird kontinuierlich mit Updates, Bugfixes und neuen Features versorgt. Ein konkreter Termin für das finale Release steht noch nicht fest – die stabile Version 4.0 wird verfügbar sein, sobald alle kritischen Bugs behoben und die neuen Features als stabil eingestuft werden.

Fazit

Proxmox Backup Server 4.0 BETA zeigt sich als vielversprechende Weiterentwicklung mit zukunftsweisenden Features. Besonders die S3-Integration und die RAID-Z Expansion-Funktion dürften viele Administratoren begeistern.

Das Upgrade ist technisch durchaus anspruchsvoll und erfordert sorgfältige Vorbereitung. Das pbs3to4-Tool hilft dabei, Probleme im Vorfeld zu identifizieren. Plane ausreichend Zeit ein und sorge für alternative Zugriffswege auf dein System.

Abschließend noch einmal alle wichtigen Links:

Hast du bereits Erfahrungen mit der Beta gemacht? Teile deine Eindrücke gern im Forum!