ProxMenux: Der „Little Helper“ für dein Proxmox-Management

Hast du auch manchmal das Gefühl, dass die Verwaltung deines Proxmox-Servers eine Wissenschaft für sich ist?

Lange Befehle, verschachtelte Menüs in der Web-GUI – das kann schnell frustrierend sein. Doch was wäre, wenn es einen einfacheren Weg gäbe? Einen Weg, der dich schnell und effizient durch alle wichtigen Aufgaben führt? Genau das ist ProxMenux.
Dieses geniale Tool macht die Proxmox-Verwaltung so einfach wie nie zuvor.

Was ist ProxMenux? Eine Brücke zwischen Einsteiger und Profi

Stell dir ProxMenux als eine Art interaktiven Übersetzer vor. Es nimmt komplexe Proxmox-Befehle und packt sie in eine übersichtliche, textbasierte Menüstruktur. Du musst keine Befehle mehr auswendig lernen oder lange in der Web-GUI herumklicken. Das Tool, das als schlanker Wrapper dient, ist in Bash geschrieben und nutzt whiptail, um dir eine intuitive Oberfläche in der Shell zu präsentieren. Bitte nicht falsch verstehen, es ist kein Ersatz für die Web-Oberfläche, sondern präsentiert sich als eine extrem nützliche Ergänzung. Es schließt die Lücke für alle, die sich nicht ständig mit der Kommandozeile auseinandersetzen möchten, aber trotzdem die Schnelligkeit und Effizienz des Terminals schätzen.

Netterweise beinhaltet die Installation auch gleich noch die Toolbox die Ihr evtl. schon kennt, die Proxmox VE Helper Scripts. Auch die alleine waren schon eine prima Hilfe zur Administration und haben mir den einen oder anderen Blick in die Dokumentation erspart. Der Entwickler tteck, der leider bereits letztes Jahr seinen Kampf gegen Krebs verloren hat, hatte diese zusammen mit vielen anderen Enthusiasten gepflegt und es ist schön zu sehen dass sowohl die Community diese nun weiter pflegt, als auch dass ProxMenux diese mit integriert hat.

Ein besonders beeindruckendes Feature ist die einfache Integration von Hardware-Passthrough, beispielsweise für Grafikkarten oder sogar Google Coral TPUs in einen LXC-Container. Das ist etwas, das sonst oft manuelle, fehleranfällige Konfigurationsschritte erfordert. Auch die automatische Erstellung von Templates für VMs und LXC ist eine echt geile Zeitersparnis!

Brandon Lee vom Youtube Kanal VirtualizationHowto führt euch die Features vor:

Ein tieferer Blick in die Funktionen

Die wahre Stärke von ProxMenux liegt im Umfang und der Organisation seiner Funktionen. Alles ist logisch in Menüs gegliedert, sodass du sofort findest, was du suchst.

1. Post-Install-Einstellungen

Nach einer frischen Proxmox-Installation gibt es immer ein paar Dinge zu tun. ProxMenux automatisiert diese Schritte mit Skripten, die unter diesem Menüpunkt zu finden sind. Das spart Zeit und stellt sicher, dass alles korrekt konfiguriert wird, von der Speicherverwaltung bis hin zu den ersten Sicherheitsmaßnahmen.

2. Hilfe- und Infobefehle

Dies ist wie eine persönliche Spickzettel-Sammlung direkt in deinem Terminal. Statt online nach Befehlen für Netzwerk- oder Speicher-Management zu suchen, findest du hier eine kategorisierte Liste der wichtigsten Kommandos:

  • Systembefehle: Überblick über Proxmox-Version, Kernel-Infos und RAM-Auslastung.
  • VM- und CT-Management: Schnelles Starten, Stoppen oder Auflisten deiner VMs und Container.
  • Speicherbefehle: Zeigt dir auf einen Blick die Partitionslayouts, ZFS-Pools oder LVM-Infos.

Du siehst nicht nur, welche Befehle es gibt, sondern kannst sie oft auch direkt aus dem Menü ausführen.

3. Hardware: GPUs und Coral-TPU

Für alle, die Hardware-Beschleunigung nutzen möchten, ist dieser Menüpunkt ein Segen. Hier kannst du mit wenigen Klicks:

  • iGPU-Beschleunigung zu einem LXC hinzufügen.
  • Eine Coral TPU in einen LXC-Container integrieren.
  • Die Coral TPU-Software auf dem Host-System installieren oder aktualisieren.

Dies vereinfacht komplexe Passthrough-Prozesse, die sonst viel Expertenwissen erfordern.

4. VM-Erstellung aus Vorlagen und Skripten

Das ist eines der mächtigsten Features! ProxMenux nutzt Helper Scripts, um die Erstellung von VMs für gängige Systeme zu automatisieren. Wähle einfach die gewünschte Kategorie (z.B. NAS-Systeme) und folge den Anweisungen. Innerhalb weniger Minuten hast du eine fertige VM für:

  • NAS-Systeme: TrueNAS, OpenMediaVault oder ZimaOS.
  • Betriebssysteme: Windows, Linux oder sogar macOS (über GSX-PROXMOX).

Das ist ein Game-Changer, weil es den oft mühsamen manuellen Prozess des Herunterladens und Konfigurierens von Images komplett eliminiert.

5. Festplatten- und Speichermanager

Hier hast du die volle Kontrolle über deine Datenträger. Du kannst Festplatten-Passthrough zu einer VM hinzufügen oder Disk-Images in eine VM importieren. Das ist besonders praktisch, wenn du von einer anderen Virtualisierungslösung zu Proxmox wechselst.

6. Proxmox VE Helper Scripts

Dieser Menüpunkt ist ein echtes Highlight. Er integriert die beliebten Helper Scripts, die TTECK ursprünglich erstellt hat. Diese Skripte sind eine wahre Goldgrube und ermöglichen die Installation unzähliger Anwendungen und Systeme mit nur wenigen Klicks, darunter:

  • Smart-Home-Lösungen: Pi-hole oder AdGuard Home.
  • Netzwerk-Tools: Nginx Proxy Manager oder WireGuard.
  • Monitoring-Software: Grafana oder Prometheus.

Die schiere Menge an unterstützten Anwendungen macht diesen Punkt zu einem unschätzbaren Werkzeug für jeden, der ein vielseitiges Home-Lab aufbauen möchte.

Installation und erster Start – so einfach geht’s

Die Installation ist super unkompliziert. Du loggst dich auf deinem Proxmox-Host ein und führst den Einzeiler aus. Das Skript lädt dann alles Notwendige von GitHub herunter und installiert die benötigten Pakete.

bash -c "$(wget -qLO - https://raw.githubusercontent.com/MacRimi/ProxMenux/main/install_proxmenux.sh)"

Nach der Installation startest du ProxMenux einfach mit dem Befehl menu.

Beim ersten Start wirst du gefragt, welche Sprache du verwenden möchtest. Das Tool übersetzt die Menüs für dich, wobei Englisch als empfohlene Sprache gilt, da sie am aktuellsten ist.

Um dich bissl tiefer einzuarbeiten gibt es Guides sowie die Dokumentation.

Fazit: Warum ProxMenux ein Muss ist

ProxMenux ist ein leichtgewichtiges, aber extrem mächtiges Tool. Es senkt die Einstiegshürde für Proxmox-Anfänger, da es die Komplexität der Kommandozeile hinter einer verständlichen Oberfläche verbirgt.

Gleichzeitig beschleunigt es Routineaufgaben für erfahrene Admins, die nicht mehr durch endlose Web-Menüs navigieren müssen. Die Integration der Helper Scripts macht es zu einem der vielseitigsten Tools, die du für dein Proxmox-System haben kannst.

Es ist schnell, effizient und lehrt dich sogar etwas über die zugrundeliegenden Befehle. Für mich ist klar: ProxMenux gehört auf jeden Proxmox-Server.