IONOS dreht an der Preisschraube , ist jetzt Zeit für einen Wechsel?
Ende Oktober kündigte IONOS eine Preiserhöhung an: Für jede Plesk-Lizenz auf VPS-Servern werden nun zusätzlich 5 Euro pro Monat fällig. Was für einzelne Server-Betreiber noch überschaubar klingt, summiert sich bei mehreren Instanzen schnell zu erheblichen Mehrkosten. Besonders für kleine Unternehmen, Agenturen und Freelancer, die mehrere Kundenprojekte verwalten, kann dies das Budget erheblich belasten.
Die Begründung: Gestiegene Lizenzkosten seitens WebPros International, dem Entwickler hinter Plesk und CPanel. Doch musst du diese Kostensteigerung einfach hinnehmen? Keineswegs! Es gibt zahlreiche leistungsfähige Alternativen zur Webserver-Verwaltung sowohl kostenpflichtige als auch komplett kostenlose Open-Source-Lösungen.
Was macht Plesk eigentlich so besonders?
Bevor wir uns den Alternativen widmen, ein kurzer Blick auf Plesk selbst. Die Software hat sich als Marktführer im Bereich Webserver-Management etabliert und bietet einen beeindruckenden Funktionsumfang:
Kernfunktionen von Plesk:
- Intuitive grafische Benutzeroberfläche für Windows und Linux Server
- Verwaltung mehrerer Domains, Subdomains und DNS-Einstellungen
- E-Mail-Server-Management mit Spam-Filtern und Autorespondern
- Datenbankverwaltung (MySQL, MariaDB, PostgreSQL)
- Automatische SSL-Zertifikate über Let’s Encrypt
- One-Click-Installation für WordPress, Joomla, Drupal und andere CMS
- Umfangreiche Backup- und Restore-Funktionen
- Über 100 Extensions für erweiterte Funktionalität
- Mehrsprachige Benutzeroberfläche
- WordPress Toolkit mit Staging-Funktion
- Docker-Container-Unterstützung
- Git-Integration für Entwickler
Plesk richtet sich primär an professionelle Hoster, Agenturen und IT-Dienstleister, die eine umfassende Lösung für die Verwaltung multipler Kundenserver benötigen. Die übersichtliche Benutzerführung ermöglicht es auch weniger technisch versierten Nutzern, komplexe Serveraufgaben zu bewältigen.
Die besten Alternativen zu Plesk im Überblick
1. cPanel – Der internationale Favorit
Lizenzmodell: Kostenpflichtig (ähnlich wie Plesk, gleicher Anbieter)
Betriebssysteme: Nur Linux (CentOS, CloudLinux, Red Hat Enterprise Linux)
cPanel ist Plesks größter Konkurrent und international sogar weiter verbreitet. Während Plesk in Europa dominiert, hat cPanel global betrachtet einen Marktanteil von etwa 50 Prozent bei Webhosting-Kunden.
Das System überzeugt durch seine ausgereiften und stabilen Funktionen, die auf einer langen Entwicklungsgeschichte basieren. Besonders praktisch ist die Trennung in zwei separate Oberflächen: Der Web Host Manager (WHM) richtet sich an Administratoren für die Serververwaltung, während cPanel selbst die Endkunden-Oberfläche darstellt. Diese klare Trennung macht das Rechtemanagement deutlich übersichtlicher. Die Backup- und Migrationsfunktionen gehören zu den besten ihrer Klasse, und dank der riesigen Community findest du zu praktisch jedem Problem schnell Hilfe. Mit dem Fantastico Auto-Installer kannst du über 50 verschiedene Anwendungen mit wenigen Klicks installieren, und die WordPress-Integration funktioniert hervorragend. Auch Performance und Ressourcennutzung sind sehr gut optimiert.
Allerdings musst du für cPanel ähnlich tief oder tiefer in die Tasche greifen wie für Plesk, denn auch hier ist eine kostenpflichtige Lizenz erforderlich. Ein bedeutender Nachteil ist die fehlende Windows-Unterstützung, cPanel läuft ausschließlich auf Linux-Systemen. Das Interface wirkt zudem etwas weniger modern als die Plesk-Oberfläche, auch wenn die Funktionalität überzeugt. Im Vergleich zu Plesk bietet cPanel deutlich weniger Extensions an, was die Erweiterbarkeit einschränken kann. Außerdem fehlt die native Windows-Server-Unterstützung komplett, die Docker-Verwaltung ist weniger umfangreich integriert, und das WordPress Toolkit von Plesk hat hier keine direkte Entsprechung (kann aber über Plugins nachgerüstet werden).
Wenn du ausschließlich mit Linux-Servern arbeitest und eine etablierte, kostenpflichtige Alternative suchst, ist cPanel eine hervorragende Wahl. Die Kosten sind vergleichbar mit Plesk, aber das System bietet eine andere Herangehensweise, die für manche Anwender besser passt.
2. Webmin / Virtualmin – Die flexible Open-Source-Lösung
Lizenzmodell: Kostenlos (Open Source unter BSD-Lizenz)
Betriebssysteme: Linux, Unix-Systeme, auch Windows-Unterstützung
Webmin ist eines der ältesten und ausgereiftesten Open-Source-Verwaltungstools. Virtualmin baut darauf auf und bietet speziell für Webhosting-Szenarien erweiterte Funktionen.
Der größte Vorteil liegt natürlich in der Kostenfreiheit, Webmin ist komplett Open Source und kann ohne Lizenzgebühren eingesetzt werden. Die Funktionalität ist beeindruckend umfangreich mit über 100 verschiedenen Modulen, die praktisch jeden Aspekt der Serververwaltung abdecken. Das System ist extrem flexibel und anpassbar, wodurch du es präzise auf deine Bedürfnisse zuschneiden kannst. Es unterstützt nahezu alle Linux-Distributionen und hat eine aktive Community mit guter Dokumentation. Virtualmin ergänzt Webmin um eine Plesk-ähnliche Benutzeroberfläche speziell für Hosting-Aufgaben und macht damit typische Webhosting-Szenarien deutlich komfortabler. Der Ressourcenverbrauch ist dabei erfreulich gering.
Die Benutzeroberfläche wirkt allerdings etwas veraltet und ist weniger intuitiv gestaltet als bei modernen kommerziellen Lösungen. Das führt zu einer steileren Lernkurve, besonders für Einsteiger. One-Click-Installer sind weniger umfangreich integriert als bei Plesk, und offiziellen Support gibt es nur in der kostenpflichtigen Version – in der freien Variante bist du auf die Community angewiesen. Im direkten Vergleich zu Plesk fällt die weniger moderne und responsive Oberfläche auf, es fehlt eine integrierte Extension-Bibliothek nach Plesk-Vorbild, die WordPress-Integration ist nicht so umfangreich ausgebaut, und die Backup-Funktionen sind weniger komfortabel gelöst.
Für erfahrene Administratoren, die volle Kontrolle und Anpassungsfähigkeit schätzen, ist Webmin/Virtualmin eine exzellente kostenlose Alternative. Die Einarbeitungszeit ist höher, aber die Flexibilität unschlagbar.
3. ISPConfig – Der deutsche Open-Source-Standard
Lizenzmodell: Kostenlos (Open Source unter BSD-Lizenz)
Betriebssysteme: Linux (Debian, Ubuntu, CentOS)
ISPConfig ist ein in Deutschland entwickeltes Control Panel, das speziell auf die Verwaltung mehrerer Server ausgerichtet ist. Es wird von vielen europäischen Hostern eingesetzt.
Das System ist komplett kostenlos und bietet eine seiner Hauptstärken im Multi-Server-Management, du kannst mehrere Server aus einer einzigen Oberfläche heraus verwalten. Die Benutzeroberfläche basiert auf Bootstrap und wirkt dadurch modern und responsive. Als deutsche Entwicklung profitierst du von einer guten deutschsprachigen Community und Dokumentation. Die Funktionen für Reseller und Multi-Client-Verwaltung sind umfangreich ausgebaut, und du kannst mehrere Web-, Mail- und DNS-Server parallel betreiben und zentral administrieren. Auch die automatische Bereitstellung von SSL-Zertifikaten über Let’s Encrypt funktioniert reibungslos.
Die Installation und Ersteinrichtung erfordern allerdings fundierte Linux-Kenntnisse, was den Einstieg für Anfänger erschwert. Die Community ist zwar aktiv, aber kleiner als bei Webmin oder cPanel. Das Angebot an Extensions und Plugins ist überschaubar, und die One-Click-Installer sind nicht so umfangreich wie bei Plesk. Gegenüber Plesk fehlen die zahlreichen integrierten Anwendungs-Installer, eine Windows-Unterstützung gibt es nicht, die WordPress-Verwaltung ist weniger komfortabel gelöst, und Premium-Extensions wie bei Plesk sucht man vergeblich.
ISPConfig ist ideal für professionelle Hoster und Administratoren, die mehrere Server verwalten und Wert auf eine europäische Open-Source-Lösung legen. Besonders in Deutschland hat es eine treue Nutzerbasis.
4. KeyHelp – Die kostenlose deutsche Alternative
Lizenzmodell: Kostenlos (Freeware, kein Open Source)
Betriebssysteme: Linux (Ubuntu, Debian)
KeyHelp wurde ursprünglich vom deutschen Hoster Keyweb entwickelt und ist seit einigen Jahren frei verfügbar. Die Software kombiniert Einfachheit mit umfangreicher Funktionalität.
Das Programm ist komplett kostenlos und hat keine Domainbeschränkungen, was für Reseller besonders attraktiv ist. Die Benutzeroberfläche ist sehr übersichtlich und modern gestaltet, was die Einarbeitung deutlich erleichtert. KeyHelp wurde speziell für deutsche Nutzer entwickelt, ist aber mehrsprachig verfügbar (Deutsch, Englisch, Russisch). Die Installation geht schnell und unkompliziert von der Hand. Die Reseller-Fähigkeit mit Whitelabel-Option ermöglicht es dir, das Panel unter deinem eigenen Branding anzubieten. Standard-Webhosting-Funktionen sind gut integriert, und die Entwicklung ist aktiv mit regelmäßigen Updates.
Allerdings ist KeyHelp kein Open Source, sondern Closed Source Freeware, was Anpassungen am Code unmöglich macht. Die Community ist kleiner als bei etablierten Alternativen, und das Angebot an Extensions und Plugins ist begrenzt. Unterstützt werden nur Ubuntu und Debian als Betriebssysteme. Im Vergleich zu Plesk bietet KeyHelp eine geringere Anzahl an integrierten Anwendungs-Installern, die API ist weniger umfangreich, Multi-Server-Management fehlt komplett, und Premium-Features wie bei Plesk sind nicht vorhanden.
KeyHelp ist perfekt für kleine bis mittlere Hosting-Projekte und deutschsprachige Nutzer, die eine moderne, kostenlose Lösung ohne große Einarbeitungszeit suchen. Besonders für Reseller attraktiv.
5. CloudPanel – Der Performance-Champion
Lizenzmodell: Kostenlos (Open Source)
Betriebssysteme: Linux (Debian, Ubuntu)
CloudPanel ist eine relativ neue, aber sehr performante Open-Source-Lösung, die speziell für moderne PHP-Anwendungen und Cloud-Umgebungen entwickelt wurde.
Die Software ist komplett kostenlos und lässt sich extrem schnell installieren, in unter 60 Sekunden bist du startklar. Der Tech-Stack ist bewusst schlank gehalten, um maximale Performance zu erreichen. Die Benutzeroberfläche wirkt modern und intuitiv, sodass du schnell produktiv arbeiten kannst. CloudPanel ist speziell für Cloud-Hosting-Anbieter wie AWS, Digital Ocean oder Google Cloud optimiert und nutzt Nginx und PHP-FPM für hervorragende Performance. Der Ressourcenverbrauch ist dabei erfreulich gering, und die Integration von Let’s Encrypt für kostenlose SSL-Zertifikate funktioniert einwandfrei.
Der Fokus liegt allerdings klar auf PHP-Anwendungen, wodurch das Panel für andere Technologien weniger geeignet ist. Als jüngeres Projekt hat CloudPanel noch eine kleinere Community als etablierte Lösungen. Die Funktionsvielfalt ist nicht so ausgeprägt wie bei langjährig entwickelten Alternativen, und die Unterstützung beschränkt sich auf Debian 10/11 (Buster/Bullseye). Wichtige Features wie E-Mail-Server-Verwaltung fehlen komplett, Multi-Server-Verwaltung ist nicht möglich, die Backup-Optionen sind eher grundlegend gehalten, Windows wird nicht unterstützt, und ein integriertes Reseller-System gibt es nicht.
CloudPanel ist ideal für Entwickler und Agenturen, die moderne PHP-Anwendungen (besonders WordPress, Laravel) in der Cloud hosten und dabei maximale Performance bei minimalem Overhead erreichen wollen.
6. Froxlor – Leichtgewicht mit Power
Lizenzmodell: Kostenlos (Open Source unter GPL)
Betriebssysteme: Linux (Debian, Ubuntu, CentOS)
Froxlor ist ein Fork des eingestellten Projekts SysCP und hat sich zu einer soliden, ressourcenschonenden Alternative entwickelt.
Die Software ist komplett kostenlos und zeichnet sich durch einen sehr geringen Ressourcenverbrauch aus, was sie besonders für kleinere Server interessant macht. Da Froxlor in PHP geschrieben ist, kannst du es bei entsprechenden Kenntnissen leicht anpassen. Eine aktive Entwickler-Community sorgt für kontinuierliche Weiterentwicklung. Die event-basierte API ermöglicht flexible Erweiterungen, und viele Standard-Dienste wie Apache, nginx, Dovecot und ProFTPd werden unterstützt. Die Installation ist unkompliziert und schnell erledigt.
Die Benutzeroberfläche wirkt funktional, aber nicht besonders modern – hier steht die Funktionalität klar im Vordergrund. Der Feature-Umfang ist geringer als bei kommerziellen Lösungen, die Dokumentation könnte umfangreicher sein, und One-Click-Installer sind weniger zahlreich vorhanden. Gegenüber Plesk fehlt eine umfangreiche Extension-Bibliothek, integrierte Anwendungs-Installer sind weniger zahlreich, Windows-Unterstützung gibt es nicht, und das Backup-System ist einfacher gehalten.
Froxlor eignet sich für ressourcenbewusste Administratoren, die ein schlankes, zuverlässiges System ohne Schnickschnack bevorzugen. Besonders gut für kleinere Hosting-Projekte geeignet.
Außer Konkurrenz als „honorable mention“:
Ajenti – Modern und modular
Lizenzmodell: Kostenlos (Open Source)
Betriebssysteme: Nur Linux
Ajenti besticht durch seine moderne, auf AngularJS basierende Benutzeroberfläche und ein hochmodulares Framework.
Die Software ist kostenlos und Open Source, wobei die Benutzeroberfläche sehr modern und responsive gestaltet ist. Der modulare Aufbau macht Erweiterungen besonders einfach. Als Python-basierte Lösung bietet Ajenti eine gute Grundlage für Anpassungen und unterstützt verschiedene Linux-Distributionen. Die Integration mit modernen Entwickler-Tools funktioniert gut und macht das Panel für technisch versierte Nutzer interessant.
Allerdings richtet sich Ajenti hauptsächlich an Linux-Profis und ist für Einsteiger weniger geeignet. Die Community ist kleiner als bei etablierten Alternativen, Hosting-spezifische Features sind weniger umfangreich vorhanden, und die Dokumentation könnte ausführlicher sein. Im Vergleich zu Plesk fehlen umfassende Hosting-Features, Windows-Unterstützung gibt es nicht, das Ökosystem an Erweiterungen ist kleiner, und integrierte Anwendungs-Installer sind weniger zahlreich.
Ajenti ist eine gute Wahl für technisch versierte Nutzer, die eine moderne, anpassbare Verwaltungsoberfläche suchen und bereit sind, mehr selbst zu konfigurieren.
Vergleichstabelle: Plesk vs. Alternativen
| Feature | Plesk | cPanel | Webmin/ Virtualmin | ISPConfig | KeyHelp | Cloud Panel | Froxlor |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Kosten | +5€ (Ionos) | min. +15€ | Kostenlos | Kostenlos | Kostenlos | Kostenlos | Kostenlos |
| Open Source | Nein | Nein | Ja | Ja | Nein | Ja | Ja |
| Windows-Support | Ja | Nein | Naja | Nein | Nein | Nein | Nein |
| Linux-Support | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja |
| Multi-Server | Ja | Ja (WHM) | Ja | Ja | Nein | Nein | Nein |
| Usabilty | ⭐⭐⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐ |
| Extensions/Plugins | 100+ | Viele | Moderat | Wenige | Wenige | Wenige | Wenige |
| WordPress Integration | Exzellent | Sehr gut | Gut | Naja | Gut | Exzellent | Naja |
| E-Mail-MGM | Exzellent | Exzellent | Sehr gut | Sehr gut | Gut | Nein | Gut |
| SSL (Let’s Encrypt) | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja |
| Backup-Funktionen | Exzellent | Exzellent | Gut | Gut | Gut | Basic | Basic |
| Docker-Support | Ja | Eingeschränkt | Nein | Nein | Nein | Nein | Nein |
| Reseller-Funktionen | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Nein | Ja |
| Lernkurve | Niedrig | Niedrig | Mittel | Mittel | Niedrig | Niedrig | Mittel |
| Support & CommHilfe | Kommerziell | Kommerziell | Groß | Mittel | Klein | Klein | Mittel |
Welche Alternative ist die richtige für dich?
Die Wahl der richtigen Plesk-Alternative hängt von deinen spezifischen Anforderungen ab:
Du solltest bei Plesk bleiben, wenn:
- Du Windows-Server verwalten musst
- Du das umfangreiche Extension-Ökosystem intensiv nutzt
- Du professionellen Support benötigst
- Budget keine Rolle spielt
- Du komplexe Multi-Server-Setups mit Docker verwaltest
Wechsel zu cPanel, wenn:
- Du ausschließlich Linux-Server betreibst
- Du eine etablierte, kommerzielle Lösung mit großer Community wünschst
- Du bereit bist, ähnliche Kosten wie bei Plesk zu zahlen
- Du die getrennte Admin/User-Oberfläche bevorzugst
Wähle Webmin/Virtualmin, wenn:
- Du maximale Flexibilität und Anpassbarkeit benötigst
- Du über gute Linux-Kenntnisse verfügst
- Budget eine wichtige Rolle spielt
- Du viele verschiedene Dienste verwalten musst
Entscheide dich für ISPConfig, wenn:
- Du mehrere Server zentral verwalten möchtest
- Du eine europäische Open-Source-Lösung bevorzugst
- Du professionelles Hosting mit Reseller-Funktionen betreibst
- Du mit der Linux-Kommandozeile vertraut bist
KeyHelp ist ideal, wenn:
- Du eine einfache, moderne Oberfläche bevorzugst
- Du hauptsächlich Standard-Webhosting anbietest
- Du die Lösung als Reseller mit eigenem Branding nutzen möchtest
- Du schnell loslegen willst ohne komplexe Konfiguration
CloudPanel passt, wenn:
- Du moderne PHP-Anwendungen in der Cloud hostest
- Performance und Geschwindigkeit oberste Priorität haben
- Du hauptsächlich WordPress-Sites verwaltest
- Du minimalen Ressourcenverbrauch wünschst
Wähle Froxlor, wenn:
- Du ein schlankes, ressourcenschonendes System bevorzugst
- Du kleinere Hosting-Projekte betreibst
- Du die Software selbst anpassen möchtest (PHP-Kenntnisse)
- Du auf unnötigen Schnickschnack verzichten kannst
Migration: So gelingt der Umstieg
Der Wechsel von Plesk zu einer Alternative erfordert sorgfältige Planung:
Schritt 1: Testumgebung aufsetzen
Installiere die gewählte Alternative zunächst auf einem Testsystem und mache dich mit der Bedienung vertraut.
Schritt 2: Daten sichern
Erstelle vollständige Backups aller Websites, Datenbanken, E-Mail-Konten und Konfigurationen in Plesk.
Schritt 3: Schrittweise Migration
Migriere zunächst unkritische Websites, um den Prozess zu erproben. Die meisten Alternativen bieten Migrations-Tools oder Scripts.
Schritt 4: DNS-Umstellung
Passe die DNS-Einträge nach erfolgreicher Migration an. Nutze dabei niedrige TTL-Werte für schnellere Propagierung.
Schritt 5: Nachbereitung
Teste alle Funktionen gründlich: Websites, E-Mail-Versand/-Empfang, SSL-Zertifikate, Cronjobs und Backups.
Wichtig: Plane ausreichend Zeit ein und führe die Migration außerhalb der Hauptgeschäftszeiten durch. Bei geschäftskritischen Systemen solltest du professionelle Unterstützung in Betracht ziehen.
Fazit: Kosten sparen ohne Komfortverlust
Die Preiserhöhung von IONOS für Plesk-Lizenzen ist ärgerlich, bietet aber auch die Chance, die eigene Server-Infrastruktur zu überdenken. Während Plesk zweifellos ein ausgereiftes und leistungsfähiges Tool ist, gibt es inzwischen zahlreiche Alternativen, die für viele Anwendungsfälle völlig ausreichend oder sogar besser geeignet sind.
Besonders die Open-Source-Lösungen wie ISPConfig, Webmin/Virtualmin oder CloudPanel haben in den letzten Jahren enorm an Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit gewonnen. Sie bieten die Möglichkeit, die jährlichen Lizenzkosten komplett einzusparen, ohne auf essentielle Features verzichten zu müssen.
Die Entscheidung für oder gegen einen Wechsel sollte wohlüberlegt sein und die spezifischen Anforderungen deines Projekts berücksichtigen. In vielen Fällen lohnt sich jedoch zumindest ein Test einer kostenlosen Alternative, die Ersparnis von 60 Euro oder mehr pro Jahr und Server spricht für sich.
Tipp: Nutze die kostenfreien Alternativen zunächst auf einem Testsystem oder für weniger kritische Projekte. So kannst du in Ruhe evaluieren, ob die Lösung deinen Anforderungen entspricht, bevor du produktive Systeme migrierst.