Endlich Ordnung im Kabelchaos! Wer kennt’s nicht? Ihr steht im Serverraum, müsst ein Kabel tauschen oder einen neuen Switch einbauen und habt absolut keine Ahnung, welches der gefühlten 300 Kabel ihr gerade in der Hand haltet und wo genau es hinführt.
Willkommen im Albtraum jedes IT-Administrators! Aber keine Sorge: Mit der richtigen Netzwerk-Mapping-Software gehören solche Szenarien der Vergangenheit an. Heute schauen wir uns tripunkt Pathfinder genauer an – eine Software, die verspricht, Ordnung ins Kabelchaos zu bringen und eure IT-Infrastruktur transparent zu machen.
Was ist Pathfinder eigentlich?
Pathfinder ist weit mehr als nur ein weiteres Dokumentationstool, das irgendwo in der IT-Schublade verstaubt. Es handelt sich um eine datenbankzentrierte Komplettlösung für die Planung, Dokumentation und Verwaltung eurer gesamten IT-Infrastruktur. Der Fokus liegt dabei besonders auf Kabelmanagement und Rechenzentren – also genau dort, wo die meisten Unternehmen die größten Herausforderungen haben.
Im Kern bündelt Pathfinder alle Informationen über eure Netzwerkinfrastruktur in einer zentralen Datenbank. Das bedeutet: Ein einziger Anlaufpunkt für alle Infos, keine verstreuten Excel-Tabellen mehr, keine veralteten Visio-Diagramme und vor allem keine verzweifelten Ratespiele mehr bei der Frage „Wo führt dieses Kabel hin?“.
Die Features, die den Unterschied machen
Visualisierung auf höchstem Niveau
Pathfinder verwandelt trockene Daten in interaktive, verständliche Ansichten. Ihr bekommt:
- Rack-Ansichten: Seht auf einen Blick, wie eure Server-Racks bestückt sind – welches Gerät wo sitzt, welche Höheneinheiten belegt sind und wo noch Platz für Erweiterungen ist.
- Raumansichten: Plant eure Serverräume oder Rechenzentren visuell. Wo stehen welche Racks? Wie ist der Luftstrom? Wo verlaufen die Haupttrassen?
- Signalweganzeigen: Das ist das eigentliche Herzstück! Ihr könnt den kompletten Weg eines Signals von A nach B verfolgen – durch Patches, Switches, Patchfelder und alle dazwischenliegenden Verbindungen. Kein Rätselraten mehr!
Diese Visualisierungen sind nicht statisch, sondern interaktiv. Ihr klickt auf ein Gerät oder einen Port und seht sofort alle Verbindungen, Abhängigkeiten und Eigenschaften. Das ist besonders wertvoll, wenn ihr unter Zeitdruck arbeitet oder komplexe Zusammenhänge schnell verstehen müsst.
Kabelmanagement, das wirklich funktioniert
Hier zeigt Pathfinder seine wahre Stärke. Das Tool erfasst und dokumentiert Kabelverbindungen auf allen Ebenen:
- Port-Ebene: Welcher Port ist mit welchem verbunden? Welche Kabeltypen werden verwendet? Welche Längen habt ihr verlegt?
- Geräte-Ebene: Wie sind eure Switches, Router und Server miteinander verbunden?
- Anlagen-Ebene: Wie sieht das große Ganze aus? Wie sind verschiedene Standorte oder Gebäude miteinander vernetzt?
Besonders praktisch: Ihr könnt Patches planen, bevor ihr überhaupt Hand anlegt. Die Software zeigt euch, welche Ports verfügbar sind, welche Kabel ihr braucht und ob eure geplante Verbindung überhaupt funktioniert. Das spart nicht nur Zeit, sondern verhindert auch teure Fehlentscheidungen.
Umfangreiche Gerätebibliothek
Pathfinder kommt mit einer umfassenden Bibliothek an Gerätevorlagen. Das bedeutet: Ihr müsst nicht bei Null anfangen und mühsam jeden Switch, jeden Router und jeden Server manuell definieren. Die meisten gängigen Hersteller und Modelle sind bereits hinterlegt – mit korrekter Port-Anzahl, Abmessungen und anderen technischen Details.
Natürlich könnt ihr auch eigene Geräte hinzufügen oder bestehende Templates anpassen. So bildet ihr eure Infrastruktur präzise und realitätsnah ab, ohne unnötigen Aufwand.
Alles in einer Datenbank
Der datenbankzentrierte Ansatz ist ein echter Game-Changer. Alle Informationen – von der kleinsten Kabelverbindung bis zur Übersicht über alle Standorte – liegen in einer zentralen, konsistenten Datenbank. Das hat mehrere Vorteile:
- Keine Inkonsistenzen: Wenn ihr eine Änderung macht, ist sie sofort überall sichtbar. Keine veralteten Dokumente mehr!
- Umfassende Berichte: Ihr könnt detaillierte Reports erstellen – zum Beispiel über alle verwendeten Kabeltypen, freie Ports oder die Auslastung eurer Racks.
- Historisierung: Viele datenbankbasierte Systeme ermöglichen es, Änderungen nachzuverfolgen. Wer hat wann was geändert? Wie sah das Netzwerk vor drei Monaten aus?
Mobile App für unterwegs
In der modernen IT-Welt seid ihr nicht immer am Schreibtisch. Mit der mobilen Version von Pathfinder habt ihr alle wichtigen Netzinformationen auch unterwegs dabei. Ob ihr gerade im Serverraum steht, bei einem Kunden vor Ort seid oder von zuhause aus Support leistet – die App gibt euch Zugriff auf alle Daten, die ihr braucht.
Das ist besonders praktisch für Teams: Techniker können direkt vor Ort prüfen, wie etwas verkabelt ist, ohne erst ins Büro zu fahren oder umständlich bei Kollegen nachzufragen.
Pathfinder vs. die Konkurrenz
Natürlich ist Pathfinder nicht die einzige Software in diesem Bereich. Schauen wir uns an, wie es im Vergleich zu anderen Lösungen abschneidet:
NetBox
NetBox ist eine Open-Source-Alternative, die besonders bei technikaffinen Teams beliebt ist. Der große Vorteil: kostenlos und hochgradig anpassbar. Allerdings erfordert NetBox deutlich mehr Eigenleistung – vom Setup über die Wartung bis zur Anpassung an eure Bedürfnisse. Pathfinder bietet dagegen eine kommerzielle, sofort einsatzbereite Lösung mit professionellem Support. Wenn ihr ein großes IT-Team habt, das gerne bastelt, könnte NetBox interessant sein. Für die meisten Unternehmen ist Pathfinder jedoch die pragmatischere Wahl.
Netbrain
Netbrain ist ein echter Schwergewicht im Enterprise-Bereich und glänzt vor allem bei der automatischen Netzwerk-Discovery und bei dynamischen Netzwerkkarten. Die Software ist extrem mächtig, kann Konfigurationen automatisieren und komplexe Netzwerke analysieren. Der Haken? Netbrain ist deutlich teurer und overkill für viele mittelständische Unternehmen. Pathfinder konzentriert sich stärker auf das physische Kabelmanagement und die Rechenzentrumsplanung, während Netbrain mehr auf die logische Netzwerkebene und Automatisierung abzielt.
i-doit
i-doit ist eine CMDB-Lösung (Configuration Management Database), die sich um das gesamte IT-Asset-Management kümmert – von Hardware über Software bis zu Verträgen. Pathfinder ist spezialisierter und fokussiert sich auf die physische Infrastruktur und Verkabelung. Wenn ihr eine breite CMDB braucht, ist i-doit interessant. Wenn euer Hauptproblem chaotische Rechenzentren und undokumentierte Kabel sind, trifft Pathfinder den Punkt besser.
Rackmonkey und RackTables
Diese beiden Open-Source-Tools sind Klassiker für Rack-Management, wirken aber mittlerweile etwas in die Jahre gekommen. Die Benutzeroberflächen sind funktional, aber nicht gerade intuitiv. Pathfinder bietet eine modernere, benutzerfreundlichere Oberfläche mit besserer Visualisierung und umfangreicheren Features – besonders beim Kabelmanagement.
SolarWinds Network Topology Mapper
SolarWinds ist bekannt für seine Monitoring-Tools und bietet mit dem Network Topology Mapper eine Lösung zur automatischen Erstellung von Netzwerkkarten. Der Fokus liegt hier auf der logischen Netzwerktopologie – also welche Geräte über welche IP-Verbindungen miteinander kommunizieren. Pathfinder deckt dagegen die physische Ebene ab: Welches Kabel steckt wo? Wie sind die Racks aufgebaut? Die Tools ergänzen sich also eher, als dass sie konkurrieren.
Für wen ist Pathfinder besonders geeignet?
Pathfinder ist nicht für jeden die richtige Wahl, aber für bestimmte Gruppen ist es eine echte Bereicherung:
Mittelständische bis große Unternehmen
Wenn ihr mehrere Standorte, Server-Racks oder sogar ein eigenes Rechenzentrum betreibt, spielt Pathfinder seine Stärken voll aus. Die Komplexität, die solche Infrastrukturen mit sich bringen, lässt sich ohne professionelles Tool kaum noch beherrschen.
IT-Dienstleister und Systemhäuser
Ihr betreut die IT-Infrastruktur mehrerer Kunden? Dann ist eine saubere Dokumentation nicht nur nice to have, sondern geschäftskritisch. Pathfinder ermöglicht es euch, für jeden Kunden eine eigene, vollständige Dokumentation zu führen. Das beschleunigt Support-Anfragen, macht euer Team effizienter und erhöht die Kundenzufriedenheit.
Rechenzentren und Colocation-Provider
Hier ist Pathfinder praktisch ein Muss. Wenn ihr Hunderte oder Tausende Verbindungen verwaltet, unterschiedliche Kunden bedient und strenge SLAs einhalten müsst, braucht ihr ein Tool, das absolut zuverlässig ist und jederzeit den Überblick bietet. Die Visualisierungsfunktionen helfen zudem bei der Kapazitätsplanung und beim Verkauf von Rack-Space an Kunden.
Unternehmen mit Compliance-Anforderungen
Viele Branchen – von Finanzdienstleistern über Gesundheitseinrichtungen bis zu Energieversorgern – unterliegen strengen Dokumentationspflichten. Pathfinder hilft euch, diese Anforderungen zu erfüllen, indem es eine lückenlose, nachvollziehbare Dokumentation eurer Infrastruktur ermöglicht.
Teams, die auf Effizienz setzen
Wenn eure IT-Abteilung ständig im Stress ist und ihr nach Wegen sucht, Prozesse zu beschleunigen und Fehler zu reduzieren, ist Pathfinder eine sinnvolle Investition. Die Zeit, die ihr beim Suchen nach Kabeln, beim Planen von Changes oder beim Onboarding neuer Kollegen spart, amortisiert die Kosten der Software schnell.
Was Pathfinder NICHT ist
Fairerweise sollten wir auch erwähnen, wofür Pathfinder nicht gedacht ist:
- Kein Network-Monitoring-Tool: Pathfinder zeigt euch nicht, ob euer Netzwerk gerade läuft oder wo es Probleme gibt. Dafür braucht ihr Tools wie PRTG, Zabbix oder Nagios.
- Keine automatische Discovery: Wenn ihr erwartet, dass die Software euer Netzwerk scannt und automatisch alle Verbindungen erkennt, werdet ihr enttäuscht. Pathfinder erfordert manuelle Datenpflege – was aber auch bedeutet, dass die Daten präzise und verlässlich sind.
- Kein IPAM-Tool: Für die Verwaltung von IP-Adressen, DNS und DHCP solltet ihr auf spezialisierte IPAM-Lösungen setzen.
Praktische Tipps für den Einstieg
Falls ihr mit Pathfinder liebäugelt, hier ein paar Ratschläge:
- Fangt klein an: Dokumentiert zunächst einen Standort oder einen Serverraum vollständig, bevor ihr das gesamte Unternehmen angeht. So lernt ihr das Tool kennen und könnt Prozesse entwickeln.
- Plant Zeit für die initiale Erfassung ein: Die größte Hürde ist der Anfang. Ihr müsst eure bestehende Infrastruktur ins System bringen – und das kann aufwändig sein, besonders wenn die bisherige Dokumentation lückenhaft ist. Aber: Diese Investition lohnt sich!
- Definiert klare Verantwortlichkeiten: Bestimmt, wer für die Datenpflege zuständig ist. Eine Software ist nur so gut wie die Daten, die drin stecken.
- Nutzt die Gerätebibliothek: Verschwendet keine Zeit damit, Geräte manuell anzulegen, wenn sie schon in der Bibliothek vorhanden sind.
- Schult euer Team: Investiert in Schulungen, damit alle Kollegen das Tool effektiv nutzen können. Die mobile App ist besonders nützlich – zeigt sie aktiv den Technikern!
Fazit: Lohnt sich Pathfinder?
Pathfinder ist eine solide, durchdachte Lösung für alle, die ihre IT-Infrastruktur professionell dokumentieren und verwalten wollen. Die Software punktet vor allem durch ihre starken Visualisierungen, das umfassende Kabelmanagement und die zentrale Datenbankstruktur. Im Vergleich zu Open-Source-Alternativen bekommt ihr ein ausgereiftes Produkt mit Support – im Vergleich zu Enterprise-Monstern wie Netbrain eine bezahlbare, fokussierte Lösung.
Lohnt sich Pathfinder? Die Antwort ist ein klares Ja, wenn:
- Ihr komplexe Netzwerkinfrastrukturen habt
- Kabelchaos und fehlende Dokumentation euch regelmäßig Zeit und Nerven kosten
- Ihr bereit seid, in saubere Dokumentation zu investieren
- Ihr ein Tool sucht, das speziell für physisches Infrastrukturmanagement gemacht ist
Pathfinder ist keine Lösung für jeden, aber für die richtige Zielgruppe kann es ein echter Game-Changer sein. Wenn ihr zu denjenigen gehört, die nachts von wirren Kabelbäumen träumen und tagsüber im Serverraum stehen und rätseln, dann wird es höchste Zeit, Pathfinder eine Chance zu geben. Eure Nerven (und eure Kollegen) werden es euch danken!