Heimnetz Sidequest: iMac / Akt 3

Nach Hardware und Software kommt jetzt der Feinschliff – und ein ausführliches Fazit.

Vermutlich habt Ihr es mit bekommen, mir ist ein altes Kofferradio ausgefallen und nahezu zeitgleich dafür ein iMac27 aus 2011 zugelaufen. Die Idee war also mal eben schnell den Mac zum MC zu machen, und dass obwohl ich nicht einmal ein großer Rap Fan bin. Faszinierend.

In Akt 1 und Akt 2 dieses Abenteuers hat das auch so weit so gut geklappt, jetzt geht es noch um den Feinschliff.

Maestro, Musik bitte!

Was ich anfangs nicht bedacht hatte war die Ausgabe meiner Mediendaten. Ja, klar, der Bildschirm ist schon ganz nice, aber eigentlich will ich ja Radio oder Podcasts hören, CDs spielen, evtl. mal einen Filmtrailer oder Nachrichten on Demand laufen lassen. Da sind die eingebauten Boxen natürlich etwas untermotorisiert.

Wie gut dass ich noch einen kleinen Fosi Audio Verstärker mit 2 Satelliten Boxen aus einem Kellerfund rumfliegen hatte, der kann Bluetooth, das wird richtig gut! Denkste!

Der Fosi Amp ist relativ aktuell, der Mac dagegen schon ein Greis. Heißt der Fosi hätte gern dass sich jemand mit halbwegs modernem Protokoll, sprich BT4.0LE mit ihm unterhält, der Apfel-Kollege mag allerdings lediglich bis Version 2.1 ERD rauf – Versuche die beiden zu paaren scheiterten demnach alle kläglich. Och 🙁

Auch dieser Umstand hat mich letzten Endes mehr Lebenszeit gekostet als hier nötig gewesen wäre. Grundsätzlich bevorzuge ich einfache Lösungen, demnach also her mit dem 3,5er Klinkenstecker-Kabel! Läuft!

Plan B wäre in so einem Fall – keine Ahnung ob nur ich da nicht früher drauf gekommen bin – irgend ein alter Satz PC Lautsprecher, die bestimmt auch noch in Keller oder Dachboden rumliegen. Zumindest erst einmal voll ok, bei Bedarf kann man da ja auch noch richtig eskalieren mit 5.1 oder gar mehr!

Plan C ist mir eben beim Schreiben eingefallen: ein Bluetooth USB Key der zumindest 4.0 mitliefert, aber die analoge Lösung soll mir hier auch recht sein.

<Nachtrag>
Anscheinend habe ich als Fritz Ungeduld beim letzten Mal zu schnell aufgegeben oder aber das zwischenzeitige Ausprobieren mit einem Edimax 8500er BT5.0 Stick hat das System nun zur Mitarbeit überredet, obwohl ich nichts extra geladen oder verändert habe? – Jedenfalls jetzt klappt alles auch mit der internen Bluetooth Verbindung zum Fosi.
</Nachtrag>

Wundersame Bluetooth Heilung

Gut, Verstärker und Boxen sind dran, jetzt geht es darum die Quellen einzubinden. Ich habe einen Plex Server als LXC Container in meinem Homelab, der serviert schon mal die Musik auf die Plexamp App. Passt.

Jellyfin kann ansonsten euch auch alle anderen Medieninhalte bereitstellen. Da wird auch jeder persönlich für sich würfeln müssen. Plex ist bekannt für seine benutzerfreundliche Oberfläche und umfangreiche Funktionen, während Jellyfin eine kostenlose, quelloffene Alternative ist, die mehr Kontrolle über Ihre Medien bietet. 

Plex Mediaserver Kurzübersicht:

  • Vorteile:
    • Benutzerfreundliche Oberfläche.
    • Umfangreiche Funktionen, insbesondere mit Plex Pass (kostenpflichtig).
    • Stabile mobile Apps.
    • Gute Streaming-Qualität.
    • Umfangreiche Community-Unterstützung.
  • Nachteile:
    • Einige Funktionen erfordern ein kostenpflichtiges Plex Pass-Abonnement.
    • Kann als weniger flexibel im Vergleich zu Jellyfin empfunden werden.
    • Enthält möglicherweise unerwünschte Werbung. 

Jellyfin Mediaserver Kurzübersicht:

  • Vorteile:
    • Vollständig kostenlos und quelloffen. 
    • Mehr Kontrolle und Anpassungsmöglichkeiten. 
    • Keine versteckten Kosten oder Abonnements. 
    • Kann als die bessere Option für Technikbegeisterte angesehen werden. 
  • Nachteile:
    • Benutzeroberfläche kann weniger intuitiv sein als bei Plex. 
    • Weniger umfassende Funktionen als Plex. 
    • Entwicklung kann langsamer sein als bei Plex. 
    • Benötigt möglicherweise mehr technisches Verständnis für die Einrichtung. 

TL:DR

  • Wer eine einfache, benutzerfreundliche Lösung mit vielen Funktionen sucht und bereit ist, für ein Abo zu zahlen, für den ist Plex + Plexamp eine gute Wahl. 
  • Wer eine kostenlose, quelloffene Alternative mit mehr Kontrolle und Anpassungsmöglichkeiten bevorzugen, sollte Jellyfin wählen. 

Letztendlich ist die beste Wahl die, die euren individuellen Bedürfnissen und technischen Know-how am besten entspricht

Dann hab ich ja noch die Cable FritzBox und den Fritz-Repeater DVB, aufmerksame Leser werden sich an die beiden erinnern, die waren schon mal Thema im Heimnetz. Dort kann man schön praktisch die im Kabel verfügbaren Sender suchen und als .m3u exportieren.

Damit wiederum kann sowohl der VLC als auch andere Mediaplayer was anfangen und schwupps läuft auch das Radio wieder, jetzt sogar prinzipiell mit jedem Sender weltweit. Der pinke Ghetto Blaster war UKW FM/AM mit klassischer Auszieh-Antenne. Oldscool halt Vintage! Dass heißt jetzt Vintage!

Video killed the Radio Star

Ganz so schlimm war es nicht, aber einen Player zu finden der wirklich mit all den wilden Formaten klar kommt die man ihm an den Kopf wirft war gar nicht soo leicht. Ich dachte ja Eingangs ich hab VLC, der Drops ist gelutscht. Joah…

Machen wir es kurz und schauen uns paar andere Player auch noch zusammen an, ok?

IINA ist evlt. ein Player mit dem Ihr euch anfreunden könnt. Offiziell in High Sierra unterstützt, schickes schlichtes Design und schön performant.

Der 5KPlayer wäre für Videos auch eine mögliche Alternative.

Und damit keiner sagen kann ich disse hier Klassiker, darf natürlich auch der gute alte MPlayer nicht fehlen.

So, nachdem auch dass läuft würde ich sagen ist es dann langsam Zeit einmal zu schauen was unterm Strich steht.

Kosten-Nutzen-Analyse

Investition vs. Neukauf Eine vollständige Aufrüstung (16GB RAM + 500GB SSD + professionelle Installation) kann schnell zwischen 200-400 Euro kosten. Wenn ihr einbaut was maximal geht auch mehr 😉

In Frage kommt das also eher für jemand der die Komponenten selbst besorgt und einbaut. Dann dürfte RAM und SSD eher im um/oder/unter 100 Euro Bereich liegen. Falls ihr zufällig noch was rumliegen habt dass ansonsten eh nur einstaubt – noch besser!

Bei Eigeninstallation reduzieren sich die Kosten somit (Arbeitszeit nicht vergessen) auf 100-200 Euro. Verglichen mit einem neuen iMac (ab 1.300 Euro) ist dies durchaus wirtschaftlich, besonders wenn der Computer hauptsächlich für Office-Anwendungen oder/und leichte Multimedia-Aufgaben verwendet wird.

Ganz ausgelassen in der Betrachtung habe ich jetzt den Mac selbst, liegt aber einfach daran dass Geräte in diesem Altersbereich (~15) üblicherweise selbst am Gebrauchtmarkt nicht mehr wirklich gesucht sind und entsprechend maximal für kleines Geld den Besitzer wechseln oder sogar verschenkt werden.

Risiken und Überlegungen

Potentielle Probleme:

  • Display-Schäden während der Demontage
  • Überhitzung bei unsachgemäßer Montage
  • Zeitaufwand: 2-4 Stunden für erfahrene Bastler
  • Begrenzte Zukunftssicherheit durch veraltete macOS-Version

Fazit und Empfehlungen

Ein iMac Upgrade derart alter Geräte lohnt sich hauptsächlich für Nutzer, die grundlegende Computing-Aufgaben erledigen und nicht die neueste Software benötigen. Die SSD-Installation bringt den größten Nutzen, erfordert aber ein wenig technisches Geschick und auch Geduld. Einen Reinraum braucht es zwar nicht aber Staub auf Display oder Glasrückseite ist unschön. Für weniger technikaffine Nutzer empfiehlt sich deshalb eher der Gang zum Fachmann oder die Investition in ein neueres Gerät.

Das RAM-Upgrade ist hingegen einfach durchführbar und bringt spürbare Verbesserungen bei Multitasking-intensiven Anwendungen. In Kombination mit einer SSD wird aus dem betagten iMac wieder ein durchaus brauchbares Arbeitsgerät für die nächsten Jahre.

Einschränkungen bei verfügbarer Software, Sicherheitsupdates und generelle Abstriche durch die ältere Hardware muss man aber auf dem Schirm haben.

Zum Abschluss nochmal die Warnung: So ein Gerät sollte nicht mehr als Hauptsystem eingesetzt werden und hat in dem Zustand auch im Internet nichts mehr verloren.