Fooocus AI ausprobiert KI-Bildgenerierung war noch nie so einfach!

Ihr kennt das sicher: Man hört von diesen ganzen coolen KI-Bildgeneratoren, will das auch mal ausprobieren, und dann..?

Dann verbringt man drei Stunden damit, die richtige Python Version zu installieren, irgendwelche wilden Fehlermeldungen zu googeln um am Ende vielleicht sogar frustriert aufzugeben. Bei mir war’s jedenfalls so, als ich das erste Mal Stable Diffusion ausprobieren wollte.

Aber irgendwann bin ich über Fooocus AI gestolpert, und ehrlich gesagt: Das hätte ich gerne schon früher entdeckt. Vom Download bis zum ersten generierten Bild hat’s keine fünf Minuten gedauert. Kein Scherz. Und die Ergebnisse? Genauso gut wie bei den komplizierteren Tools, nur ohne den ganzen Frust.

Lasst mich euch zeigen, warum ich mittlerweile nur noch Fooocus verwende und warum das vielleicht auch für euch interessant sein könnte.

Was ist Fooocus überhaupt?

Okay, kurze Einordnung: Fooocus ist im Grunde eine Software für KI-Bildgenerierung, die auf dem gleichen SDXL-Modell basiert wie die ganzen anderen Tools auch – Automatic1111, ComfyUI und wie sie alle heißen. Der Unterschied? Die Entwickler haben sich gefragt: „Was wäre, wenn wir das Ganze einfach mal… einfach machen würden?“

Die haben sich echt hingesetzt und gesagt: „Maximal drei Klicks vom Download bis zum ersten Bild.“ Und wisst ihr was? Die haben’s geschafft. Keine stundenlagen Tutorials gucken, keine Kommandozeilen-Akrobatik, einfach starten und loslegen.

Das Ding ist quasi wie Midjourney, nur dass es auf eurem eigenen Rechner läuft und komplett kostenlos ist. Und im Vergleich zu den anderen SDXL-Tools macht Fooocus einfach automatisch all die nervige Technik-Arbeit, die man sonst selbst machen muss.

Installation: So einfach war’s noch nie

Normalerweise würde ich jetzt einen Roman über Systemanforderungen schreiben, aber mal ehrlich – wenn ihr in den letzten paar Jahren einen halbwegs aktuellen PC mit Nvidia-Grafikkarte gekauft habt, läuft das Ding wahrscheinlich. Sogar mit nur 4GB VRAM funktioniert’s dank irgendwelcher Microsoft-Magie (Virtual Swap heißt das wohl). Ich hab’s auf meiner alten GTX 1660 Ti getestet – läuft einwandfrei.

So geht’s los

Passt auf, ich zeig euch jetzt die Installation, und ihr werdet nicht glauben, wie simpel das ist:

Geht auf GitHub zu lllyasviel/Fooocus (aber Vorsicht, bei Google tauchen manchmal fake Websites auf – geht direkt zu GitHub). Ladet euch die neueste Version runter, aktuell ist das die 2.5er. Das ist eine ZIP-Datei, so 2-3 GB groß.

Entpackt die irgendwo hin – ich hab’s einfach in einen Ordner „KI-Kram“ auf der Festplatte geworfen. Dann geht in den Ordner und macht einen Doppelklick auf run.bat. Das war’s. Seriously.

Beim ersten Start lädt das Programm automatisch alle Modelle runter, die es braucht. Das dauert je nach Internet ein paar Minuten. Holt euch einen Kaffee, und wenn ihr zurückkommt, ist alles fertig. Der Browser öffnet sich automatisch mit der Fooocus-Oberfläche, normalerweise unter localhost:7865.

Ich hab hier mal einen Screenshot… ach ne, könnt ihr euch vorstellen: Oben ist ein großes Textfeld, unten ein „Generate“-Button. Mehr braucht’s erstmal nicht.

Im Ernst, das war die ganze Installation

Ich hab ja am Anfang auch nicht geglaubt, dass das wirklich so einfach sein kann. Hab erstmal 20 Minuten gewartet, bis irgendwas kompliziertes kommt. Aber nein, das war’s wirklich. Keine Python-Installation, keine virtuellen Environments, keine Dependencies-Hölle. Einfach Doppelklick und fertig.

Im Vergleich dazu: Als ich letztes Jahr Automatic1111 installiert habe, saß ich zwei Abende dran. Erst Python in der richtigen Version installiert, dann Git geklont, dann irgendwelche Torch-Versionen durchprobiert, weil ständig irgendwas nicht funktioniert hat. Bei ComfyUI war’s noch schlimmer – ich hab’s irgendwann aufgegeben und bin bei A1111 geblieben.

Und dann kommt Fooocus daher und macht aus dem ganzen Drama einen Fünf-Minuten-Vorgang. Warum haben die anderen das nicht schon längst so gemacht?

Mein erster Test: „Wow, das war schnell“

Okay, also das Ding läuft jetzt. Ich hab erstmal den klassischen Test gemacht: „a cat sitting on a windowsill“ eingegeben und auf Generate geklickt. Keine weiteren Einstellungen, einfach nur den Prompt.

15 Sekunden später hatte ich ein Bild. Und zwar kein beschissenes Bild, sondern eines, das aussah, als hätte ich stundenlang an den Settings rumgeschraubt. Die Katze sah realistisch aus, das Fell hatte Details, die Beleuchtung stimmte – einfach alles gut.

Ich dachte erst, das war Glück, also hab ich’s nochmal probiert. „An elderly wizard in a mystical forest“ – wieder so ein generischer Prompt, wie man ihn überall als Beispiel findet. Wieder 15 Sekunden, wieder ein krasses Ergebnis. Der Bart hatte einzelne Haare, die Robe hatte Falten und Texturen, im Hintergrund waren Glühwürmchen, die ich gar nicht explizit erwähnt hatte.

Der Unterschied zu anderen Tools: Automatik vs. Handarbeit

Hier wird’s interessant, denn das ist der Punkt, wo Fooocus sich wirklich von der Konkurrenz abhebt. Lasst mich euch zeigen, was normalerweise passiert, wenn ihr mit SDXL arbeitet:

Der normale Weg (mit Automatic1111 oder ComfyUI)

Stellt euch vor, ihr wollt ein Bild generieren. Hier ist, was ihr normalerweise machen müsst:

Zuerst mal müsst ihr euch die richtigen Modelle besorgen. Das heißt, ihr geht auf irgendwelche Websites wie Hugging Face oder Civitai, sucht nach dem SDXL Base Model (da gibt’s verschiedene Versionen – welche war nochmal die beste?), ladet das runter. Das sind oft 6-7 GB pro Modell.

Dann braucht ihr noch das Refiner-Modell. Das ist so ein zusätzliches Modell, das die Details verbessert. Also nochmal 6 GB Download. Aber Moment, wo muss das jetzt hin? Ach ja, in den models-Ordner, aber in welchen Unterordner? War das checkpoints oder models/Stable-diffusion?

Dann müsst ihr noch schauen, ob ihr ein VAE braucht (keine Ahnung was das ist, aber angeblich wichtig). Auch das muss in den richtigen Ordner. Falls ihr das vergisst, sehen eure Bilder komisch aus.

Wenn ihr dann endlich alles am richtigen Platz habt, geht’s ans Generieren. Aber halt – erstmal müsst ihr in der GUI das richtige Modell auswählen. Dann den Refiner aktivieren. Dann einstellen, bei welchem Step der Refiner anfangen soll. Dann die Sampling-Methode wählen. Dann die Steps einstellen. Dann die Guidance Scale…

Ihr merkt schon, das ist Arbeit. Und wenn man nicht genau weiß, was man tut, sind die Ergebnisse oft meh. Ich hab früher Stunden damit verbracht, an diesen ganzen Parametern rumzudrehen.

Der Fooocus-Weg

Programm starten. Prompt eingeben. Generate klicken. Fertig.

Echt jetzt, das ist alles. Aber was passiert dabei im Hintergrund? Fooocus macht nämlich genau all die Sachen, die ich gerade beschrieben hab – nur eben automatisch und richtig:

Modell-Management: Beim ersten Start lädt Fooocus automatisch die besten SDXL-Modelle runter. Und zwar nicht irgendwelche, sondern wirklich die, die gut funktionieren. Die landen auch automatisch im richtigen Ordner. Ihr müsst euch nicht drum kümmern.

Refiner-Integration: Hier wird’s technisch spannend, auch wenn ihr das alles nicht sehen müsst. Fooocus hat einen Trick: Die nutzen den Refiner innerhalb desselben Samplers wie das Base-Model. Das klingt erstmal nach Nerd-Sprech, aber der Effekt ist real – die Bilder sehen kohärenter aus, weil der Refiner auf den Informationen vom Base-Model aufbauen kann. Bei A1111 und ComfyUI laufen die in getrennten Samplern, was diesen Vorteil nicht hat.

Aber wisst ihr was das Beste ist? Ihr müsst das alles nicht wissen. Es funktioniert einfach.

Prompt-Optimierung: Das ist mein Lieblings-Feature. Fooocus hat intern ein GPT-2-Modell laufen (keine Ahnung, warum sie GPT-2 nehmen, aber egal), das eure Prompts automatisch erweitert und verbessert.

Ihr schreibt „a cat“ – Fooocus macht daraus intern sowas wie „a photorealistic cat with detailed fur texture, professional photography, high quality, sharp focus, natural lighting, depth of field“. Ihr müsst das nicht selbst schreiben. Das System macht das für euch, basierend darauf, was erfahrungsgemäß gut funktioniert.

Bei anderen Tools müsst ihr das alles selbst in den Prompt packen. Ich hatte früher riesige Textdateien mit „guten Prompts“, die ich dann immer kopiert und angepasst hab. Mit Fooocus? Nicht mehr nötig.

Die Oberfläche: Simpel, aber nicht dumm

Wenn ihr Fooocus das erste Mal öffnet, denkt ihr vielleicht: „Hm, das sieht ja ziemlich… leer aus.“ Stimmt auch. Oben ist ein großes Textfeld für euren Prompt, darunter noch eins für den Negative Prompt (also Sachen, die NICHT im Bild sein sollen), und dann gibt’s noch ein paar Basis-Einstellungen.

Ihr könnt das Seitenverhältnis wählen (1:1 für Instagram, 16:9 für YouTube-Thumbnails, etc.), festlegen, wie viele Bilder generiert werden sollen, und aus verschiedenen Style-Presets wählen. Das war’s erstmal.

Ich fand das am Anfang fast zu simpel. Wo sind all die Einstellungen? Aber dann hab ich gemerkt: Die brauche ich gar nicht. Für 95% meiner Bilder reichen die Basic-Settings völlig aus.

Für die Nerds: Advanced-Modus gibt’s auch

Falls ihr doch mehr Kontrolle wollt – kein Problem. Es gibt einen Advanced-Tab, wo ihr dann all die technischen Sachen einstellen könnt. Performance-Modi (Quality, Speed, Extreme Speed), custom Resolutions, Guidance Scale, Sampling Steps, und so weiter.

Der Unterschied zu A1111 ist: Diese Einstellungen sind optional. Das Programm funktioniert auch super ohne sie. Bei A1111 haut euch die GUI beim ersten Start mit hundert verschiedenen Optionen um die Ohren, und ihr wisst nicht, wo ihr anfangen sollt. Bei Fooocus sind sie da, wenn ihr sie braucht, aber sie nerven nicht, wenn ihr sie nicht braucht.

Ich hab mittlerweile festgestellt, dass ich die Advanced-Settings fast nie anfasse. Die Auto-Einstellungen sind einfach gut genug.

GUI vs. Kommandozeile: Warum Fooocus hier punktet

Habt ihr schonmal versucht, mit der Kommandozeile zu arbeiten? Also so richtig? Mit irgendwelchen Befehlen, die man eintippen muss?

Bei vielen SDXL-Setups kommt ihr da nicht drum rum. Selbst wenn das Tool eine GUI hat, müsst ihr es erstmal über die Kommandozeile starten. Und wenn was nicht funktioniert, heißt es: „Öffne die Kommandozeile und gib folgende Befehle ein…“

Ich bin Developer, ich kann mit der Kommandozeile umgehen. Aber ich verstehe total, wenn Leute sagen: „Ne, lass mal, das ist mir zu kompliziert.“ Meine Freundin wollte neulich auch Bilder generieren, und als ich ihr erklären wollte, wie sie A1111 startet („Also, du öffnest die Kommandozeile, gehst in den richtigen Ordner mit cd, aktivierst das Virtual Environment mit…“), hat sie nur mit den Augen gerollt.

Mit Fooocus? „Mach einfach Doppelklick auf die run.bat.“ Das versteht jeder. Es öffnet sich ein Browser-Tab, und los geht’s. Keine kryptischen Befehle, keine „activate venv“ oder „pip install“ oder was auch immer.

Das ist der Punkt, an dem Fooocus nicht nur für Anfänger besser ist, sondern auch für Leute, die einfach nur Bilder generieren wollen, ohne sich mit IT-Kram rumzuschlagen.

Styles: 275 fertige Presets, die echt was bringen

Ich muss zugeben, als ich gesehen hab, dass Fooocus über 275 verschiedene Style-Presets hat, dachte ich erst: „Oh Gott, noch mehr Optionen, die ich nicht brauche.“ Aber dann hab ich die mal ausprobiert, und die sind tatsächlich richtig gut.

Ein Style ist nicht einfach nur ein paar zusätzliche Prompt-Wörter. Das sind komplette Konfigurationen, die auch die technischen Parameter optimieren. Wenn ihr „Cinematic“ wählt, bekommt ihr nicht nur filmische Looks, sondern das System passt auch die Sampling-Parameter an, um das beste Ergebnis für diesen Stil zu bekommen.

Ein paar Beispiele, die ich besonders cool fand:

Cinematic: Perfekt für alles, was aussehen soll wie ein Screenshot aus einem Film. Coole Lens Flares, dramatische Beleuchtung, das volle Programm. Ich hab damit ein paar Bilder für ein YouTube-Thumbnail gemacht – sah richtig professionell aus.

Anime: Wenn ihr auf Anime-Stil steht, ist das der Weg. Keine komischen Hybrid-Ergebnisse, sondern wirklich sauberer Anime-Look. Mein Kumpel macht damit grade Character Designs für sein Indie-Game.

Photographic: Das ist mein Default-Style. Sieht aus, als hätte jemand mit einer richtig guten Kamera fotografiert. Nicht so künstlich wie manche AI-Bilder.

Ihr könnt auch mehrere Styles kombinieren. „Cinematic + Fantasy“ zum Beispiel gibt euch filmische Fantasy-Szenen. Das System ist clever genug, die beiden Styles sinnvoll zu mischen.

Das Geile daran: Bei anderen Tools müsstet ihr diese Effekte alle selbst zusammenbasteln. Verschiedene Prompts testen, Parameter anpassen, vielleicht noch LoRAs laden. Bei Fooocus klickt ihr einfach auf einen Style, und es funktioniert.

Praktische Beispiele: Wie ich Fooocus wirklich nutze

Genug Theorie, lasst mich euch zeigen, wie ich das Ding im echten Leben benutze:

Content für Social Media

Ich mach ab und zu Content für Instagram und LinkedIn. Früher hab ich bei Unsplash oder Pexels nach Stock Photos gesucht, die nie genau gepasst haben. Jetzt mach ich’s so:

Ich denk mir, was ich brauche – zum Beispiel „modern workspace with laptop and coffee cup, morning light“. Wähle den „Photographic“ Style, stelle das Aspect Ratio auf 1:1 für Instagram (oder 16:9 für LinkedIn), und generiere 4-5 Varianten. Dauert keine zwei Minuten.

Dann such ich mir das beste aus, vielleicht mach ich noch ein bisschen Color Grading in Lightroom (muss ich nicht, aber ich mag’s halt), und fertig ist der Post. Von der Idee bis zum fertigen Bild: 10 Minuten max.

Das hätte mit A1111 länger gedauert, weil ich da erstmal alle Settings durchgehen müsste. Mit Fooocus? Prompt rein, Style wählen, done.

Konzeptkunst für ein Projekt

Neulich hatte ich ein Projekt, wo ich verschiedene Raumkonzepte visualisieren wollte. Sowas wie „futuristic office space with plants, natural lighting, minimalist design“.

Mit Fooocus hab ich erstmal 20-30 verschiedene Varianten generiert, einfach um zu sehen, was möglich ist. Hat mich vielleicht eine halbe Stunde gekostet. Dann hab ich die besten drei rausgesucht und die als Image Prompts verwendet (dazu gleich mehr), um noch spezifischere Varianten zu erzeugen.

Am Ende hatte ich eine richtig gute Sammlung von Konzepten, mit denen ich dann weiterarbeiten konnte. Hätte ich das mit einem Designer gemacht, wären wir von Kosten und Zeit her bei ein paar Tausend Euro und mehreren Wochen gelandet. Mit Fooocus? Einen Nachmittag und 0 Euro.

Illustrationen für eine Webseite / Drucksachen

Für Webseiten und Drucksachen brauch ich regelmäßig Bilder. Header-Images, Illustrationen für bestimmte Konzepte, solche Sachen. Früher hab ich da echt Zeit mit verbracht, passende Stock Photos zu finden und die zu bearbeiten.

Jetzt schreib ich einfach einen Prompt basierend auf dem Artikel-Thema. Zum Beispiel für einen Artikel über Produktivität: „person working focused at desk, plants in background, warm lighting, productive atmosphere“. Style auf „Digital Art“ oder „Photographic“, je nachdem was besser passt.

Das Beste: Die Bilder sind unique. Niemand sonst hat die gleichen Bilder. Kein „Hab ich schonmal irgendwo anders gesehen“-Moment mehr.

Image Prompting: Von gut zu genial

Okay, jetzt wird’s echt cool. Fooocus kann nicht nur Text-zu-Bild, sondern auch Bild-zu-Bild. Ihr ladet ein Bild hoch, und Fooocus generiert Variationen davon oder nutzt es als Inspiration.

Ich hab das neulich so verwendet: Hatte ein Foto von einer Landschaft, fand die Komposition gut, aber das Wetter war meh. Also hab ich das Foto hochgeladen und geschrieben: „same composition, but golden hour lighting with dramatic clouds“. Boom, perfektes Ergebnis.

Ihr könnt auch den Einfluss des Referenzbildes kontrollieren. Bei 100% bleibt’s sehr nah am Original, bei 30% nimmt’s nur noch grobe Inspiration. Und ihr könnt sogar mehrere Bilder kombinieren – Komposition von Bild 1, Farbstil von Bild 2, Details von Bild 3.

Das funktioniert bei Fooocus einfacher als bei der Konkurrenz, weil die ganzen technischen Parameter schon sinnvoll voreingestellt sind. Bei A1111 müsstet ihr mit Denoising Strength, ControlNet und was weiß ich rumspielen. Bei Fooocus lädt ihr das Bild hoch, und es funktioniert einfach.

Was Fooocus NICHT ist

Um fair zu sein – Fooocus ist nicht für jeden die beste Lösung. Es gibt Situationen, wo die anderen Tools besser passen:

Wenn ihr wirklich jeden einzelnen Aspekt des Generierungsprozesses kontrollieren wollt – jeden Node, jeden Parameter, jeden Schritt – dann seid ihr mit ComfyUI besser bedient. Fooocus automatisiert viel, und manchmal bedeutet das auch weniger Kontrolle.

Wenn ihr sehr spezielle Custom Workflows habt mit zig verschiedenen ControlNets und Multi-Stage-Processing und was weiß ich, dann bieten A1111 oder ComfyUI mehr Möglichkeiten.

Und wenn ihr mit Stable Diffusion 1.5 oder anderen älteren Modellen arbeiten wollt (keine Ahnung warum, aber manche Leute mögen’s), dann ist Fooocus nicht optimal. Das ist wirklich auf SDXL getrimmt.

Für 90% der Nutzer ist Fooocus aber die bessere Wahl. Es sei denn, ihr wollt echt in die Tiefe gehen und jeden Parameter selbst kontrollieren.

Performance: Läuft’s auch auf meinem Rechner?

Die Frage bekomme ich oft: „Reicht meine GPU dafür?“ Kurze Antwort: Wahrscheinlich ja.

Ich hab’s auf verschiedenen Systemen getestet:

Gaming-PC (RTX 4060TI 16GB + 32GB RAM): Läuft wie geschmiert. 1024×1024 Bilder in 12-15 Sekunden. Kann auch höhere Auflösungen mit Upscaling machen, kein Problem.

Alter Laptop (GTX 1660 Ti, 8GB RAM): Funktioniert auch. Dauert halt länger, so 25-30 Sekunden für ein Bild, aber es geht. Manchmal muss ich auf den „Speed“ Modus wechseln statt „Quality“, aber die Ergebnisse sind immer noch gut.

Alternativer Rechner (RTX 2070 Super, 8GB VRAM): Läuft problemlos. Hat sogar nur 8GB RAM, aber durch die Virtual Swap-Option von Microsoft geht’s trotzdem.

Im Vergleich ist Fooocus sogar etwas schneller als A1111 mit den gleichen Einstellungen. Liegt wahrscheinlich daran, dass die Pipeline optimierter ist. Aber der echte Gewinn ist nicht die pure Geschwindigkeit – es ist die Zeit, die ihr NICHT damit verbringt, Settings zu optimieren.

Wenn’s mal nicht klappt: Troubleshooting

Normalerweise läuft Fooocus einfach. Aber manchmal gibt’s doch Probleme. Hier ein paar Sachen, die mir begegnet sind:

„Out of Memory“-Fehler: Passiert manchmal, wenn zu viele andere Programme laufen. Lösung: Andere GPU-hungry Programme schließen (Chrome mit 50 Tabs zum Beispiel), oder in den Einstellungen den „Low VRAM Mode“ aktivieren. Hilft meistens.

Generierung dauert ewig: Checkt erstmal, ob nicht versehentlich der „Quality“ Modus mit max Steps aktiv ist. „Speed“ oder „Extreme Speed“ sind für’s Testen völlig okay. Auch das Upscaling braucht Zeit – wenn ihr das erstmal nicht braucht, deaktiviert es.

Bilder sehen komisch aus: Meistens liegt’s am Prompt. Seid spezifischer. Oder fügt Sachen zum Negative Prompt hinzu, die ihr nicht wollt. „blurry, distorted, bad anatomy“ hilft oft.

Programm startet nicht: Firewall oder Antivirus checken. Manchmal blockieren die den initialen Download der Modelle. Oder der Port 7865 ist schon belegt – dann müsst ihr den im config file ändern, aber das war bei mir noch nie nötig.

Ehrlich gesagt hatte ich mit Fooocus weniger Probleme als mit jedem anderen Tool in diesem Bereich. Die meisten Sachen funktionieren einfach out of the box.

Updates und Wartung: Läuft von selbst

Fooocus wird aktiv weiterentwickelt. Alle paar Wochen gibt’s neue Versionen mit Bugfixes und Features. Updaten ist super easy:

Entweder ihr ladet einfach die neue Version runter und entpackt die in einen neuen Ordner. Wenn ihr Custom-Modelle habt, kopiert die rüber, fertig.

Oder, wenn ihr Git drauf habt, geht ihr in den Fooocus-Ordner und macht git pull. Noch einfacher.

Die Entwicklung geht stetig voran. Aktuell ist Version 2.5.x dran, und die bringt echt coole Verbesserungen beim Inpainting (also Teile von Bildern bearbeiten). Ich bin gespannt, was noch kommt.

Mein Fazit nach einem Monat intensiver Nutzung

Ich benutze Fooocus jetzt seit einiger Zeit hier und da, und ich kann ehrlich sagen: Ich vermisse A1111 nicht. Nicht ein bisschen.

Die Bilder sind genauso gut – klar, ist ja auch SDXL. Aber der Weg dahin ist so viel angenehmer. Ich öffne das Programm, tippe einen Prompt, und 20 Sekunden später hab ich ein gutes Bild. Keine halbe Stunde Settings-Justierung, kein Troubleshooting, kein Frust.

Für Content Creator, Designer, oder einfach Leute, die coole Bilder machen wollen, ist Fooocus perfekt. Es nimmt euch die technische Komplexität ab, ohne euch zu bevormunden. Ihr könnt immer noch in die Tiefe gehen, wenn ihr wollt – aber ihr müsst nicht.

Drei Dinge, die mir am besten gefallen:

Erstens: Die Installation. Ich kann jedem Fooocus empfehlen, ohne vorher einen Abend lang Tutorial-Videos schicken zu müssen. „Lade das runter, mach Doppelklick, fertig“ – jeder versteht das.

Zweitens: Die automatische Modell-Verwaltung. Ich muss mich nicht mehr darum kümmern, die richtigen Modelle zu finden, runterzuladen und zu organisieren. Fooocus macht das. Und ehrlich, das ist ein riesiger Zeitsparer.

Drittens: Die Konsistenz der Ergebnisse. Bei A1111 hatte ich immer diese Tage, wo plötzlich alle Bilder scheiße aussahen und ich nicht wusste warum. Bei Fooocus? Funktioniert einfach. Immer. Die Auto-Settings sind so gut abgestimmt, dass man sich darauf verlassen kann.

So, und jetzt seid ihr dran!

Wenn ihr bis hierhin gelesen habt, wisst ihr mittlerweile mehr über Fooocus als die meisten Leute, die’s schon benutzen. Zeit, es selbst auszuprobieren!

Hier der Plan: Geht auf GitHub, sucht nach „lllyasviel/Fooocus„, ladet die neueste Version (v2.5.5) runter. Entpackt das Ding, macht Doppelklick auf run.bat (oder launch.py wenn ihr auf Linux/Mac seid), wartet die paar Minuten während die Modelle laden, und dann legt los.

Fangt mit was Einfachem an: „a beautiful landscape“ oder „a cute cat“- ihr kennt die Klassiker. Schaut euch an, was passiert. Probiert dann verschiedene Styles aus. Experimentiert mit dem Image Prompting. Habt Spaß damit!

Happy Generating!