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Die Geschichte von StarCraft: RTS-Pioniere werden zu E-Sport-Legenden

Die Geburt und der Aufstieg des Real-Time Strategy Genres

Starcraft | BroodWar | SCII-WoL | SCII-HotS | SCII-LotV | SC:Remastered

Das Real-Time Strategy (RTS) Genre entstand in den frühen 1990er Jahren als revolutionäre Weiterentwicklung der rundenbasierten Strategiespiele. Während Titel wie „Civilization“ den Spieler zum Nachdenken zwischen den Zügen zwangen, verlangte RTS blitzschnelle Entscheidungen in Echtzeit.

Die Wurzeln des Genres lassen sich zu „Dune II: The Building of a Dynasty“ (1992) von Westwood Studios zurückverfolgen. Dieses Spiel etablierte die grundlegenden RTS-Mechaniken: Ressourcensammlung, Basenbau, Einheitenproduktion und Echtzeit-Kämpfe. Es folgte „Command & Conquer“ (1995), das mit seiner cinematischen Präsentation und dem ikonischen „Hell March“-Soundtrack das Genre weiter popularisierte.

Parallel entwickelte sich mit „Warcraft: Orcs & Humans“ (1994) und seinem Nachfolger „Warcraft II: Tides of Darkness“ (1995) Blizzard Entertainments erste RTS-Serie. Diese Spiele legten den Grundstein für Blizzards spätere Meisterwerke und etablierten das Unternehmen als einen der führenden RTS-Entwickler.

StarCraft: Die Geburt einer Legende (1998)

Am 31. März 1998 veröffentlichte Blizzard Entertainment „StarCraft“, ein Spiel, das das RTS-Genre für immer verändern sollte. Während die meisten RTS-Spiele der damaligen Zeit auf zwei ähnliche Fraktionen setzten, wagte StarCraft den Sprung zu drei völlig asymmetrischen Rassen:

Die drei Fraktionen

Terraner repräsentierten die menschliche Spezies – Exilanten und Kriminelle, die in den Koprulu-Sektor verbannt wurden. Ihre Einheiten basierten auf bekannter militärischer Ausrüstung: Marines mit Gewehren, Panzer und Kampfflugzeuge. Terraner-Gebäude konnten abheben und neu platziert werden, was einzigartige strategische Möglichkeiten bot.

Protoss verkörperten eine uralte, technologisch hochentwickelte Alien-Rasse mit psionischen Kräften. Ihre Einheiten waren teurer, aber durch Schutzschilde mächtig, und ihre Gebäude wurden über ein Psi-Netzwerk mit Pylonen verbunden. Der Verlust dieser Energieversorgung konnte ganze Basen lahmlegen. (Hallo Artosis Pylon)

Zerg stellten eine biologische Schwarmzivilisation dar, kontrolliert von einem Overmind. Sie setzten primär auf schnelle Reproduktion, billige Einheiten und aggressive Expansions-Strategien. Zerg-Gebäude „wuchsen“ buchstäblich auf organischem Creep.

Technische und spielerische Innovation

StarCraft revolutionierte das Genre durch perfektes Balancing zwischen den drei Rassen. Jede Fraktion hatte einzigartige Stärken und Schwächen, was zu einem komplexen Stein-Schere-Papier-System führte, das bis heute als Goldstandard für asymmetrisches Gamedesign gilt.

Die technische Umsetzung war für 1998 beeindruckend: Flüssige 2D-Sprite-Animationen, atmosphärische Musik von Glenn Stafford und eine epische Story-Kampagne mit cinematischen Zwischensequenzen. Das Spiel bot sowohl Einzelspieler-Kampagnen für alle drei Rassen als auch einen robusten Multiplayer-Modus über Battle.net, Blizzards Online-Service.

StarCraft: Brood War – Die Perfektion (1998)

Bereits im November 1998, nur acht Monate nach dem Hauptspiel, erschien die Erweiterung „StarCraft: Brood War“. Dieses Add-on gilt heute als eines der besten Erweiterungspacks aller Zeiten und als der wahre Höhepunkt des klassischen RTS-Designs.

Neue Inhalte und Verbesserungen

Brood War fügte neue Einheiten für alle drei Rassen hinzu, die das Spielgleichgewicht weiter verfeinerten:

Terraner erhielten die Medics (Heilungsunterstützung), Valkyries (Anti-Luft-Frigatten) und den mächtigen Battlecruiser.

Protoss bekamen Corsairs (schnelle Luft-zu-Luft-Jäger), Dark Templars (unsichtbare Nahkämpfer) und Archons durch das Verschmelzen von Templars.

Zerg erweiterten ihr Arsenal um Lurkers (vergrabene Fernkampfeinheiten), Devourers (schwere Anti-Luft-Einheiten) und die furchteinflößenden Guardians.

Die Erweiterung bot auch drei neue Einzelspieler-Kampagnen, die die Geschichte nach dem Hauptspiel fortsetzten und tiefere Einblicke in die Motivationen der verschiedenen Charaktere boten.

Wer wie ich jetzt noch bissl in Erinnerungen schwelgen will, hier ist ein SC Remastered Intro von Brood War und im Anschluss in der Playlist auch ein komplettes Playthrough (10+ Stunden) durch die drei Kampagnen:

Der Aufstieg des kompetitiven Gaming

Brood War wurde zum Fundament des modernen E-Sports. In Südkorea entwickelte sich eine professionelle Gaming-Szene um das Spiel, mit televisionierten Turnieren, gesponserten Teams und Spielern, die zu nationalen Celebrities wurden. Namen wie Lim „BoxeR“ Yo-hwan, Lee „Flash“ Young-ho und Kim „Bisu“ Taek-yong wurden zu Legenden. Starcraft war dort vergleichbarer Volkssport wie bei uns Fussball.

Die koreanische Starcraft-Szene war so einflussreich, dass sie die Entwicklung des gesamten E-Sports-Ökosystems vorantrieb. Professionelle Leagues wie die OnGameNet Starleague (OSL) und die MBCGame Starleague (MSL) setzten Standards für Turnierorganisation, Broadcast-Produktion und Spieler-Management, die bis heute gelten.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Starcraft2_logo_v2.png

StarCraft II: Wings of Liberty – Terraner Kampagne und Wiedergeburt (2010)

Nach zwölf Jahren Wartezeit kündigte Blizzard 2007 StarCraft II an. Das Spiel sollte als Trilogie erscheinen, wobei jeder Teil sich auf eine der drei Rassen konzentrieren würde. Am 27. Juli 2010 erschien der erste Teil: „StarCraft II: Wings of Liberty“, der sich auf die Terran-Kampagne fokussierte.

Technische Revolution

StarCraft II nutzte eine vollständig neue 3D-Engine, die atemberaubende Grafiken, detaillierte Unit-Animationen und spektakuläre Spezialeffekte ermöglichte. Die cinematischen Zwischensequenzen erreichten Hollywood-Qualität und erzählten eine emotionale Story um Jim Raynor und seine Rebellion gegen das korrupte Terran-Dominion.

Das Gameplay behielt die bewährten Grundlagen bei, verfeinerte aber viele Aspekte: Verbesserte Pfadfindung, intuitivere Benutzeroberfläche und Quality-of-Life-Features wie automatisches Mining und intelligente Casting-Mechaniken machten das Spiel zugänglicher, ohne die strategische Tiefe zu opfern.

E-Sport-Renaissance

StarCraft II belebte die globale E-Sport-Szene neu. Während das Original hauptsächlich in Korea dominierte, fand SC2 weltweite Verbreitung. Große Turniere wie die Global StarCraft II League (GSL), Intel Extreme Masters (IEM) und die World Championship Series (WCS) etablierten sich als Premiumveranstaltungen.

Streaming-Plattformen wie Twitch.tv ermöglichten es Spielern und Fans, die Action live zu verfolgen, was zu einer neuen Generation von Gaming-Personalities führte. Kommentatoren wie Sean „Day[9]“ Plott und Caster-Duos wie Nick „Tasteless“ Plott und Dan „Artosis“ Stemkoski wurden zu bekannten Gesichtern der Szene.

StarCraft II: Heart of the Swarm – Erstes Addon mit Fokus auf die Zerg (2013)

Die wichtigsten Neuerungen im Überblick

Heart of the Swarm wurde am 12. März 2013 veröffentlicht und brachte als erste große Erweiterung zu StarCraft 2: Wings of Liberty eine Fülle von Innovationen mit sich. Das Addon konzentriert sich nicht nur auf eine spannende Zerg-fokussierte Kampagne, sondern revolutioniert auch den Multiplayer-Modus mit neuen Einheiten, Balance-Änderungen und verbesserten sozialen Features.

Die neue Zerg-Kampagne: Kerrigans Aufstieg

Das Herzstück von Heart of the Swarm ist eine völlig neue Einzelspieler-Kampagne, die sich ganz auf die Zerg und Sarah Kerrigan konzentriert. Im Gegensatz zu Wings of Liberty steht hier nicht Jim Raynor im Mittelpunkt, sondern die ehemalige Ghost-Agentin auf ihrem Weg zurück zur Macht über den Schwarm. Die Kampagne bietet innovative Evolutionsmechaniken, bei denen Spieler wichtige Entscheidungen über die Entwicklung ihrer Einheiten treffen können.

Bei Mutalisken entscheiden wir zwischen verschiedenen Evolutionspfaden, Broodlords oder zur Viper, wobei diese Entscheidungen das Gameplay nachhaltig beeinflussen. Jede Evolutionswahl wird durch spezielle Evolutionsmissionen begleitet, die beide Varianten demonstrieren und bei der Entscheidungsfindung helfen.

Multiplayer-Neuerungen

Neue Einheiten für alle Rassen

Heart of the Swarm führt strategisch wichtige neue Einheiten für alle drei Rassen ein:

Zerg-Verstärkungen:

  • Viper: Eine fliegende Zaubereinheit mit mächtigen Spezialfähigkeiten
  • Swarm Host: Diese Einheit kann sich im Boden eingraben und spuckt am laufenden Band kleine „Locust“ aus, die den Gegner angreifen

Protoss-Innovationen:

  • Oracle: Eine neue, schnelle Flugeinheit mit vielseitigen taktischen Möglichkeiten, sehr wirksam gegen Sammler.
  • Tempest: Langstreckenbomber, die das Lategame taktisch bereichern

Terraner-Ergänzungen:

  • Reaper: Der alte „Reaper“ wurde komplett überarbeitet und muss in Zukunft auf seinen speziellen Gebäudeangriff verzichten. Dafür gibt es ein Upgrade, mit dem er besonders schnell Leben regeneriert.
  • WidowMine: Eine völlig neue Einheit, angelehnt an die Vulture Spinnenmine aus SC. Diese Minen werden in der Fabrik gebaut und können unsichtbar im Boden vergaben werden.

Balance-Überarbeitungen und Anpassungen

Heart of the Swarm hat den Zerg einige bedeutende Änderungen (hauptsächlich Verbesserungen) zu ihren alten Wings of Liberty-Einheiten gebracht. Diese Balance-Änderungen zielen darauf ab, das Competitive-Gameplay zu verfeinern, ohne das grundlegende Spielgefühl zu revolutionieren.

Der Mehrspielermodus wird durch Heart of the Swarm insgesamt eher subtil erweitert, nicht komplett über den Haufen geworfen. Diese durchdachte Herangehensweise sorgt dafür, dass erfahrene Spieler ihr Wissen weiterhin nutzen können, während gleichzeitig frische taktische Möglichkeiten entstehen.

Verbesserte Battle.net-Features, Soziale Funktionen und Community-Features

Neue Features verbessern das Spielerlebnis, einschließlich Gruppen- und Clan-Systemen; unranked Matchmaking; Global Play, das es Spielern ermöglicht, gegen andere in verschiedenen Regionen weltweit zu kämpfen. Diese Erweiterungen stärken die Community und machen es einfacher, mit Freunden und anderen Spielern in Kontakt zu bleiben.

Technische Verbesserungen

Die Erweiterung bringt zahlreiche technische Innovationen mit sich:

  • Zusätzliche Statistik-Verfolgung; Benutzeroberflächen-Verbesserungen; ein verbessertes Physik-System für visuell beeindruckendere Schlachten
  • Multiplayer-Replays ermöglichen es, Wiederholungen gemeinsam mit Freunden anzuschauen
  • Ein Leveling-System bietet neue Anpassungsoptionen für Online-Profile

Vereinfachte Benutzeroberfläche

Die Erweiterung bringt ein vereinfachtes Hauptmenü und neue sozial orientierte Features, die die Navigation und das Community-Erlebnis deutlich verbessern.

Strategische Auswirkungen

Gerade die beiden neuen „Flugeinheiten“, das Oracle und die Viper, bringen noch etwas mehr Taktik ins Spiel und ermöglichen ganz neue Kombinationen. Diese neuen Einheiten erfordern von den Spielern, ihre Strategien zu überdenken und neue taktische Ansätze zu entwickeln.

Besonders im „Endgame“ haben Zerg gleich ein ganzes Bündel an neuen Möglichkeiten, was das späte Spiel dynamischer und strategisch vielfältiger macht.

Fazit zum HotS Addon: Viel Liebe im Detail

Heart of the Swarm etabliert sich als würdige Erweiterung, die StarCraft 2 sowohl inhaltlich als auch technisch voranbringt. Die Kombination aus einer packenden Einzelspieler-Kampagne, durchdachten Multiplayer-Neuerungen und verbesserten sozialen Features macht das Addon zu einem Muss für jeden StarCraft-Fan. Die neuen Einheiten und Balance-Änderungen sorgen für frischen Wind im Competitive-Bereich, ohne die bewährte Grundformel zu zerstören.

Ob in der intensiven Zerg-Kampagne oder in epischen Multiplayer-Schlachten – Heart of the Swarm beweist, dass StarCraft 2 auch Jahre nach dem Release noch Raum für Innovation und Verbesserung bietet.

Apropo Liebe zum Detail:

Die Intros zu SC2 und den beiden Addons sowie die Cinematics der Zwischensequenzen waren damals wie heute Gänsehautmomente, wer möchte kann sich diese gern schön zusammengefasst in knapp 2 Stunden gönnen:

Starcraft II: Legacy of the Void – Protoss Kampagne und epischer Abschluss (2015)

Am 10. November 2015 ging mit Legacy of the Void die StarCraft 2-Trilogie zu Ende – doch gleichzeitig begann eine neue Ära für das legendäre Echtzeit-Strategiespiel. Diese finale Erweiterung brachte nicht nur den epischen Abschluss der Protoss-Kampagne, sondern revolutionierte das gesamte Spielerlebnis mit bahnbrechenden neuen Modi und tiefgreifenden Gameplay-Änderungen.

Die ultimative Protoss-Kampagne

Legacy of the Void setzt den Fokus ganz auf die Protoss und ihre verzweifelte Mission, ihre Heimatwelt Aiur von den Zerg zu befreien. Im Zentrum steht Hierarch Artanis, der die zerstrittenen Protoss-Fraktionen einen und gegen die dunkle Bedrohung durch Amon führen muss. Die Kampagne besticht durch spektakuläre Schlachten epischen Ausmaßes und innovative Missionsmechaniken.

Ein besonderes Highlight der Kampagne ist das erweiterte Anpassungssystem. Spieler können Solarkristalle sammeln und diese in verschiedene Fähigkeiten investieren, die das Gameplay nachhaltig beeinflussen. Von automatischem Vespingas-Abbau bis hin zur Möglichkeit, Pylonen mit Einheiten zu spawnen – diese Anpassungsoptionen ermöglichen es, den eigenen Spielstil zu perfektionieren und verschiedene strategische Ansätze auszuprobieren.

Sechs neue Einheiten verändern das Multiplayer-Equilibrium

Legacy of the Void führt zwei komplett neue Einheiten für jede Rasse ein, die das strategische Gleichgewicht grundlegend verändern:

Protoss-Verstärkungen

  • Adepten: Flexible Bodenkämpfer mit der Fähigkeit zur Schattenprojektion
  • Disruptor: Mächtige Einheit mit verheerenden Energiestrahlen gegen Einheitengruppen

Zerg-Comeback

Die Zerg erhalten Verstärkung durch die Rückkehr des Lurkers aus dem ursprünglichen StarCraft – einer unterirdischen Einheit, die verheerende Angriffe gegen Bodeneinheiten ausführen kann. Zusätzlich kommt die Viper als neue Lufteinheit hinzu.

Terraner-Innovation

Die Terraner erweitern ihr Arsenal um den Liberator, eine vielseitige Luft-zu-Boden-Einheit, und den Zyklon, einen schnellen mechanischen Kämpfer.

Der revolutionäre Archon-Modus

Eine der innovativsten Neuerungen ist der Archon-Modus, bei dem zwei Spieler gemeinsam eine Basis und Armee kontrollieren. Der Name ist thematisch perfekt gewählt – genau wie beim Protoss-Archon, der durch die Verschmelzung zweier Templer entsteht, arbeiten hier zwei Spieler als Einheit zusammen.

Die Möglichkeiten der Arbeitsteilung sind vielfältig: Während sich ein Spieler auf Ressourcenmanagement und Basenbau konzentriert, kann der Partner die militärischen Operationen übernehmen. Oder beide teilen sich die Kontrolle über verschiedene Einheitengruppen. Diese kooperative Herangehensweise eröffnet völlig neue strategische Dimensionen und macht StarCraft 2 auch für Spieler zugänglich, die sich bisher von der Komplexität abschrecken ließen.

Co-op-Missionen: Ein neues Spielerlebnis

Die Co-op-Missionen etablieren sich als eigenständiger Spielmodus, der speziell für zwei Spieler entwickelt wurde. Verschiedene Kommandanten mit einzigartigen Fähigkeitsbäumen und Einheiten stehen zur Auswahl, darunter bekannte Charaktere wie Jim Raynor, Sarah Kerrigan und Artanis.

Jeder Kommandant bringt seinen eigenen Spielstil mit: Raynor fokussiert sich auf klassische Terraner-Einheiten, während Kerrigan mit Zerg-Schwärmen und evolutionären Verbesserungen punktet. Die Missionen selbst bieten abwechslungsreiche Herausforderungen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden und Bonuszielen.

Tiefgreifende Multiplayer-Reformen

Ressourcen-Überarbeitung

Eine der fundamentalsten Änderungen betrifft die Ressourcenverteilung: Große Mineralienfelder enthalten nun 1.800 statt 1.500 Mineralien, während Vespingeysire von 2.000 auf 2.250 Gas erhöht wurden. Diese Anpassung beschleunigt das Spieltempo und macht aggressive Strategien attraktiver.

Startarbeiter-Erhöhung

Alle Rassen beginnen jetzt mit 12 statt 6 Arbeitern, was die anfängliche „Anlaufphase“ verkürzt und schneller zu spannenden Gefechten führt. Diese Änderung reduziert die Bedeutung perfekter Anfangsroutinen und macht das Spiel zugänglicher.

Balance-Revolution

Zahlreiche bestehende Einheiten erhielten Überarbeitungen: Der Mutterschiffkern der Protoss wurde entfernt, während Einheiten wie der Raven der Terraner oder der Verseucher der Zerg grundlegend überarbeitet wurden.

Technische und soziale Verbesserungen

Erweiterte Battle.net-Features

Legacy of the Void bringt verbesserte Clan-Systeme, erweiterte Statistiken und neue soziale Features mit sich. Die Benutzeroberfläche wurde modernisiert und um praktische Funktionen ergänzt.

Automatisierte Turniere

Ein neues automatisiertes Turniersystem ermöglicht es Spielern, regelmäßig an kompetitiven Events teilzunehmen, ohne auf externe Organisatoren angewiesen zu sein.

Replay-Funktionen

Erweiterte Replay-Features erlauben es, Matches detailliert zu analysieren und gemeinsam mit anderen Spielern anzuschauen – ideal für Coaching und strategische Diskussionen.

Langzeitunterstützung und Community

Besonders bemerkenswert ist Blizzards Engagement für die Langzeitunterstützung. Regelmäßige Updates erweitern die Co-op-Missionen um neue Kommandanten und Karten. Patch 3.6.0 brachte beispielsweise Alarak als spielbaren Helden und die Mission „Im Dienste der Wissenschaft“ hinzu.

Die Community erhielt auch Tools zur Erstellung eigener Mutationen für Co-op-Missionen, was für praktisch unendliche Wiederspielbarkeit sorgt.

Auswirkungen auf die E-Sport-Szene

Legacy of the Void revitalisierte die professionelle StarCraft 2-Szene nachhaltig. Die schnelleren Matches durch erhöhte Startressourcen und neue Einheiten sorgten für spektakulärere Turniere. Gleichzeitig machten Modi wie Archon und Co-op das Spiel für Casual-Spieler attraktiver, was die Basis verbreiterte.

Eine weitere witzige Anekdote aus der Zeit ist das aufkommen der Barcode-Spieler. Um sozusagen unerkannt Trainieren zu können nutzten viele Profispieler nicht ihren Spielernamen sondern nannten sich schlicht IIIIIIIIIIIII. Dies half zwar kurzzeitig jedoch spätestens in Replays konnte dann durch findige Mitspieler über bekannte Tastenbelegungen oder Spielstile wieder entlarvt werden welcher Barcode da am battlen war. Im Kicker gibt es von 2016 einen Artikel dazu mit mehr Details.

Fazit zum LotV Addon: Der perfekte Abschluss

Legacy of the Void beweist, dass auch nach Jahren der Entwicklung noch Raum für Innovation im RTS-Genre existiert. Die Erweiterung schafft es, sowohl Veteranen als auch Neueinsteiger zu begeistern – durch eine epische Kampagne, revolutionäre neue Modi und durchdachte Multiplayer-Reformen.

Der Archon-Modus und die Co-op-Missionen erweitern das StarCraft-Universum um völlig neue Spielerfahrungen, ohne die kompetitive Integrität des Multiplayer-Modus zu beeinträchtigen. Legacy of the Void etabliert sich damit nicht nur als würdiger Abschluss der Trilogie, sondern als Neuanfang für das gesamte Franchise.

Ob epische Einzelspieler-Kampagne, innovative Kooperations-Modi oder kompetitiver Multiplayer – Legacy of the Void bietet für jeden StarCraft-Fan das passende Spielerlebnis und setzt neue Maßstäbe für das gesamte RTS-Genre.

Starcraft Remastered (2017)

Am 14 August 2017 veröffentlichte Blizzard schließlich mit dem vollmundigen Versprechen: „ERLEBT EINEN ALTEN KLASSIKER GANZ NEU“ einen Remake.

StarCraft: Remastered lässt das bahnbrechende Scifi-Strategieerlebnis von Anfang bis Ende in neuem Glanz erstrahlen. Willkommen zurück zum unvergleichlichen Original und seiner preisgekrönten Erweiterung, StarCraft: Brood War.

DLC: Starcraft Cartooned (2019)

Am 8. Juni 2019 erblickt dann noch ein wirklich putziger Mod das Licht der Welt, als DLC zu Remastered gibt es von Carbot Animations, dem Erfinder der Star Crafts Animationsserie ein Grafikupdate im Cartoonstil.

Das Erbe von StarCraft

StarCraft hat das RTS-Genre geprägt wie kein anderes Spiel. Es bewies, dass asymmetrisches Balancing funktioniert, etablierte E-Sport als legitime Unterhaltungsform und inspirierte unzählige Entwickler. Spiele wie „Age of Empires“, „Total War“ und MOBAs wie „League of Legends“ tragen DNA-Spuren von StarCraft in sich.

Die zig Geschichten und Bücher zum Starcraft-Universum, Comics, Romane (hier in korrekter Reihenfolge), Brettspiele sowie eine N64 Adaption, die zugegeben jedoch nie besonders erfolgreich war sollten jedoch nur ein weiterer Teil dieses umfassenden Kunstwerks sein.

Einfluss auf die Gaming-Industrie

Die Serie beeinflusste nicht nur das Gameplay-Design, sondern auch Business-Modelle, Community-Building und Content-Creation. Blizzards Battle.net-Service wurde zum Vorbild für Online-Gaming-Plattformen, während die StarCraft-E-Sport-Szene Blueprints für professionelles Gaming lieferte.

Die kulturelle Bedeutung von StarCraft, besonders in Südkorea, sollte nicht unterschätzt werden. Das Spiel wurde zu einem kulturellen Phänomen, das Gaming von einem Nischenhobby zu einer respektierten Aktivität machte.

Die ESL Pro Tour beispielsweise hat in der EPT Sc2 zwischen 2020 und 2025 über 6 Millionen US-Dollar an Preisgeldern ausgeschüttet. Im Esport World Cup wurden 2024 1 Million und 2025 700.000 US-Dollar für die bestplatzierten Stacraft Spieler ausgeschüttet. Der gesammte Preispool dieses Jahr über alle Titel beträgt sagenhafte 70 Millionen USD.

Auch in den 2010er Jahren gab es schon Preisgelder, insbesondere eine Geschichte ist davon immer wieder überliefert worden, nämlich das Brood War Turnier Team AoV’s ICCup Starleague im Februar 2011, dass den 5-8 Platz mit jeweils 25 Bitcoin als Trostpreis belohnt hat, während die vorderen Plätze direkt in dreistelligen Dollarsummen aus dem 1000 Dollar Preispool belohnt wurden.
Die Jungs von Gamepro.de haben zu diesem Event so viel Informationen wie möglich zusammen getragen, allerdings möchte ich gleich vorweg nehmen, diese Geschichte geht anders aus als die Bitcoin-Pizza Story. Hier könnt Ihr die Details dazu nachlesen.

Fazit:

Ganz klar viel mehr als nur ein Spiel! StarCraft ist eine erfolgreiche Videospielreihe und ein kulturelles Phänomen, das die Art verändert hat, wie wir über kompetitives Gaming denken. Von den bescheidenen Anfängen des RTS-Genres über die koreanische Brood War-Ära bis hin zur globalen StarCraft II-Renaissance hat diese Serie bewiesen, dass Videospiele Kunst, Sport und Unterhaltung gleichzeitig sein können.

Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:StarCraft_Logo.png

Auch heute, 27 Jahre nach dem ersten StarCraft, bleibt die Serie relevant. Neue Spieler entdecken kontinuierlich die zeitlosen Strategien, während Veteranen die Nostalgie und die nach wie vor aktive, wenn auch mittlerweile kleinere Szene genießen. StarCraft hat nicht nur das RTS-Genre definiert – es hat bewiesen, dass wahre Gaming-Klassiker generationsübergreifend Bestand haben.

En Taro Adun, Commander. Die Schlacht ist noch nicht vorbei.

GG WP