Hallo zusammen! Lasst uns heute mal anschauen was aus dem Chia Blockchain Projekt geworden ist.
Schön, dass ihr euch für ein Thema interessiert, das die Welt der Kryptowährungen revolutionieren könnte. Heute tauchen wir gemeinsam in das Netzwerk von Chia (chia.net) ein. Vergesst alles, was ihr über energiehungriges Mining wisst, bei Chia geht es um eine grüne und pragmatische Herangehensweise. Packen wir’s an!
Die Köpfe hinter Chia: „Cypherpunks in Anzügen“
Bevor wir uns die Technik ansehen, werfen wir einen Blick auf die Entwickler. Sie sind keine Unbekannten in der Tech-Welt.
Da wäre zunächst Bram Cohen, der Erfinder des BitTorrent-Protokolls. Wenn ihr jemals große Dateien schnell über das Internet geteilt habt, dann wisst ihr, wie genial seine Arbeit im Bereich Peer-to-Peer-Netzwerke war. Dieses Fachwissen hat er nun in die Blockchain-Welt übertragen.
An seiner Seite steht Gene Hoffman. Er ist nicht nur Gründer von eMusic.com, einem der ersten Online-Musikshops, der Musik als DRM-freie MP3s verkaufte, sondern war auch CEO des frühen Privacy-Unternehmens PrivNet. Gene, der heute Präsident und CEO der Chia Network Inc. ist, bringt die Erfahrung im Aufbau regulierungskonformer und wirtschaftlich tragfähiger Unternehmen mit.
Beide bezeichnen sich selbst als „Cypherpunks in Sportcoats„, was die Mischung aus technischer Innovation und dem Fokus auf regulatorische Akzeptanz und Unternehmensebene perfekt beschreibt.
Was macht Chia anders? Proof of Space and Time
Die meisten Blockchains wie Bitcoin setzen auf Proof of Work (PoW), bei dem die Rechenleistung das Netzwerk sichert. Das ist sicher, verbraucht aber enorme Mengen an Strom. Bei Ethereum wiederum kommt Proof of Stake (PoS) zum Einsatz, was weniger Energie verbraucht, aber oft Konzentration und Zentralisierung begünstigt.
Chia hat einen eigenen Weg gewählt: Proof of Space and Time (PoST). Anstatt Rechenleistung oder große Mengen an Kapital zu binden, wird die Sicherheit des Netzwerks durch ungenutzten Speicherplatz auf Festplatten (Space) und die dafür aufgewendete Zeit (Time) gewährleistet. Das nennt man „Farming“ und nicht „Mining“.
Gehen wir da mal etwas weiter ins Detail:
Beim Proof of Space and Time Konsensus beweisen Teilnehmer dem Netzwerk durch den sogenannten Farming-Prozess, dass sie eine bestimmte Datenmenge speichern. Proofs of Space müssen in einem Plotting-Prozess generiert werden, der im Chia Proof of Space-Konstruktionsdokument definiert und erstmals in Beyond Hellman eingeführt wurde.
Proof of Space besteht aus zwei Hauptkomponenten: Plotting und Farming. Plotting ist die Phase der Proof-of-Space-Generierung, in der ein Nutzer eine „Plot-Datei“ erstellt, die eine einmalige Nutzung von Rechenressourcen erfordert, damit die Proofs später schnell und einfach überprüft werden können. Der Plotting-Prozess darf nicht zu einfach sein, sonst würde das Protokoll vollständig zu einem Proof of Work verkommen. Entscheidend ist jedoch, dass er nur einmal durchgeführt werden muss (im Gegensatz zum Proof of Work, bei dem zwischen jedem Block oder jeder Challenge neue Hashes gefunden werden müssen). Auf einem Standard-Desktop-PC kann der Plotting-Prozess zwischen 30 Minuten und einer Stunde dauern, was nur einen winzigen Bruchteil der Lebensdauer eines Plots ausmacht, die viele Jahre betragen kann.
Der eigentliche Konsens dreht sich um den Prozess des „Farming“. Farmer konkurrieren um die Erstellung von Blöcken, sobald ein Proof of Space gefunden wird, der die Anforderungen der Challenge erfüllt. Je mehr Speicherplatz ein Farmer hat oder je mehr Plot-Dateien mehr tatsächlichen Speicherplatz verbrauchen, gemessen in Bytes (z. B. Terabyte, Petabyte). Dieser Speicherplatz entspricht der Hashing-Leistung im Netzwerk, und der gesamte Speicherplatz im Chia-Netzwerk wird als Netspace bezeichnet.
Farmer reagieren auf Netzwerk-Challenges, um Belohnungen für die Sicherung des Chia-Netzwerks zu erhalten, indem sie Proof of Space aus gespeicherten Daten generieren. Das Protokoll für Farming und Harvesting wurde für eine schnelle und effiziente Überprüfung von Proof of Space bei gleichzeitiger Minimierung des Festplatten-E/A-Verbrauchs (Eingabe/Ausgabe) entwickelt. Ein Harvester-Dienst prüft Plot-Dateien auf partielle Proof of Space, sobald eine Challenge eingeht. Ein Plot-Filter reduziert den benötigten Festplatten-E/A-Verbrauch deutlich, indem er verlangt, dass ein Hash der Plot-ID und der Challenge eine bestimmte Anzahl von Daten enthält.
Der Chia-Farming-Workload unterscheidet sich von herkömmlichen Enterprise- oder Consumer-Speicheranwendungen, da die in Plot-Dateien gespeicherten Daten keine Benutzerdaten enthalten. Der Chia-Farming-Workload ist schreibgeschützt, die Verteilung ist völlig zufällig und es wird nur eine geringe Datenmenge zwischen Gerät und Host übertragen. Die Anforderungen an die Datenhaltbarkeit (definiert als die Wahrscheinlichkeit, dass keine Benutzerdaten verloren gehen) und die Fehlerrate sind für Chia im Vergleich zur Speicherung von Benutzerdaten deutlich reduziert. Dies favorisiert auch die Nutzung gebrauchte Hardware, die für andere Daten nicht geeignet wäre.
Zu viel Details? Versuchen wir es einfacher:
Im direkten Vergleich mit beispielsweise Bitcoin bedeutet dass, Ihr müsst nicht gegen jeden anderen auf der Welt für jeden Block mit massivem Einsatz von Ressourcen um die Wette eifern, sondern es werden einmalig Werte berechnet, die dann auf eurer Festplatte abgelegt werden und das Netzwerk „zieht“ sich bei Bedarf einen passenden Wert für die nächste Transaktion um die Kette zu erweitern.
Eine typische 20TB Festplatte hat 3-5 Watt im Leerlauf und selbst „unter Last“ schlimmstenfalls 8-10, während ein aktueller ASIC Miner für Bitcoin sich gern mal 3500-5000 Watt genehmigt. Ihr könntet also eine „Farm“ aus sehr, wirklich sehr vielen Festplatten betreiben die irgendwo zwischen 2 und 4 Petabyte an Speicherplatz bietet für den gleichen Strombedarf.
Effizient und grün ist das dann aber auch nicht – und die Platten müssen ja auch produziert werden. Deshalb ist der Ansatz von Chia auch da ein anderer. Idealerweise nutzt man A: Festplattenplatz der ansonsten ungenutzt ist und B: nur Hardware die sowieso schon vorhanden ist. Das erst macht dann dieses Gesamtpaket wirklich attraktiv!
Der Fairness halber setzt Verstand bei Kryptowährungen jedoch immer wieder mal aus, weshalb es gerade zu Beginn in 2021 zu einer massiven Festplattenknappheit gekommen ist, nicht zuletzt auch da die ersten Chia Coins für unglaubliche $1600+ gehandelt wurden und viele schon von Geldspeichern im Stil von Dagobert Duck geträumt hatten.
Aber zurück zum eigentlichen Konzept. Die Vorteile liegen auf der Hand:
Energieeffizienz: PoST ist extrem energiesparend, da es idealerweise bereits vorhandene, ungenutzte Hardware nutzt.
Dezentralisierung: Da fast jeder eine Festplatte hat, ist der Eintritt ins Netzwerk viel einfacher und kostengünstiger als spezielle Mining Hardware anzuschaffen. Dies fördert eine breite Dezentralisierung und macht es für Angreifer teurer, das Netzwerk zu kontrollieren.
Wirtschaftliche Sicherheit: Das System ist darauf ausgelegt, die Sicherheit des Netzwerks durch einen robusten Markt für Transaktionsgebühren zu gewährleisten, die in der eigenen Kryptowährung XCH bezahlt werden.
Die nächste Generation: Proof of Space 2.0
Aber Chia ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus. Für 2025 und 2026 steht ein bedeutendes Upgrade an: Proof of Space 2.0. Diese Weiterentwicklung bringt entscheidende Verbesserungen mit sich:
- Neuer Matching-Algorithmus: Dieser bietet Sicherheit mit einstellbarer Schwierigkeit pro Tabelle und ermöglicht gleichzeitig eine sofortige Verifizierung von Proofs.
- Erhöhte Plot-Schwierigkeit: Die Schwierigkeit des Plottings kann erhöht werden, ohne die Proof-Validierungszeit zu beeinträchtigen.
- Verbesserte Sicherheit: Das neue System macht es noch schwieriger, das Netzwerk anzugreifen oder zu manipulieren.
Der Release von Chia 3.0 mit dem neuen Proof of Space ist für 2025 geplant, mit einer Hard Fork Aktivierung voraussichtlich am 1. Juni 2026.
CAT Token auf der Chia Blockchain
Einfach gesagt sind Chia Asset Tokens (CATs) fungible Token auf der Blockchain. Ein fungibler Token ist ein digitaler Vermögenswert, der untereinander austauschbar ist, da jede Einheit denselben Wert und dieselben Eigenschaften hat, ähnlich wie Bargeld.
Der Nennwert eines Tokens wird vom Markt bestimmt und hat nichts mit dem zugrunde liegenden XCH (der Basiswährung) zu tun. Es ist also möglich auf der Chia Blockchain eine ganz eigene Währung zu etablieren.
Ein Chia Asset Token (CAT) die also als digitale Darstellung eines Vermögenswerts dient, beispielsweise als eine andere Währung oder ein identisches Set von Anlagewerten. Die Ausgabe und Zerstörung eines CAT wird durch eine spezielle Chialisp-Programm namens TAIL (Token Asset and Issuance Limitations) kontrolliert, das die Regeln für die Token-Schöpfung und -Verwaltung festlegt.
Wesentliche Merkmale von CATs:
Chialisp: Die Chia-Blockchain verwendet die Programmiersprache Chialisp, die Smart-Contract-ähnliche Funktionalität für die Erstellung von CATs und deren Regeln ermöglicht.
Tokenisierung von Vermögenswerten: CATs ermöglichen die Schaffung verschiedener digitaler Token auf der Chia-Blockchain, die einen echten Vermögenswert repräsentieren.
Fungibilität: Im Gegensatz zu NFTs (Non-Fungible Tokens) sind CATs „fungibel“, was bedeutet, dass sie untereinander austauschbar sind und gleiche Werte besitzen.
Kontrollierte Ausgabe: Das TAIL-Programm definiert präzise die Regeln für die Ausgabe und das Zerstören von Tokens, wodurch die Gesamtmenge und der Lebenszyklus eines Tokens gesteuert werden.
Anwendungsfälle: CATs können als alternative Währungen, für die Tokenisierung von Anleihen oder für dezentrale Finanzanwendungen (DeFi) verwendet werden.
Lust bekommen auf die Technik dahinter? Hier geht es zu einer detaillierten Erklärung was und wie ihr mit Chia Asset Token arbeiten könnt.
Es gibt aber auch noch andere coole Features, schauen wir uns die auch mal im Detail an:
Chia DataLayer: Eine dezentrale Datenbank
Stellt euch vor, die Blockchain ist nicht nur eine Kette von Transaktionen, sondern auch eine Schicht, die die Integrität und Authentizität von Daten garantiert. Genau das ermöglicht der Chia DataLayer.
Der DataLayer ist eine dezentrale Datenbank, die nicht die Daten selbst in der Blockchain speichert, sondern lediglich deren Hashes (digitale Fingerabdrücke). Die eigentlichen Daten verbleiben off-chain und werden von den Netzwerk-Knoten repliziert. Sobald sich ein Hash in der Blockchain ändert, wissen die Teilnehmer, dass die Daten aktualisiert wurden und synchronisieren die neuen Inhalte. Das verhindert, dass die Blockchain „aufgebläht“ wird, und ermöglicht Anwendungen, die große Datenmengen benötigen.
Als dezentrale Datenbank ermöglicht Chia DataLayer Nutzern die lokale Speicherung der Originaldaten. Der Hash dieser Daten wird dann in einem Singleton (einer Münze mit einer eindeutigen ID, die beliebig oft ausgegeben und neu erstellt werden kann) gespeichert, dessen Eigenschaften bei jeder Neuerstellung aktualisiert werden. Die On-Chain-Komponente von Chia DataLayer ist ebenfalls ein Singleton. Stimmt der Hash der Originaldaten mit dem in der Chain gespeicherten Hash überein, ist die Genauigkeit der Originaldaten garantiert.
Grundsätzlich bietet Chia DataLayer ein gemeinsames Datennetzwerk ohne zentrale Autorität. Knoten in diesem Netzwerk können Daten anderer Knoten abonnieren und erhalten Updates, sobald sich die Daten ändern.
Die wahre Magie von DataLayer liegt in der Möglichkeit, die Daten in Smart-Contract-Transaktionen zu verwenden. Insbesondere kann Chialisp-Code Datensätze, die in Chia DataLayer gespeichert sind, direkt verarbeiten und Chialisp-Programmierern damit eine neue Welt an Funktionen eröffnen, die auf keiner anderen Blockchain verfügbar sind. Ausgangspunkt ist das Konzept des „Proof of Inclusion“.
Inklusionsnachweis
Ein Inklusionsnachweis ist eine Möglichkeit, die Speicherung eines Schlüssel-Wert-Paares nachzuweisen, ohne den gesamten Merkle-Baum aus dem Store bereitstellen zu müssen. Dies wird durch die Erstellung einer Ausgabe des DataLayer-Singletons erreicht, die zwei Dinge in ihrer Lösung akzeptiert:
Den Hash eines Schlüssel-Wert-Paares aus dem Merkle-Baum
Den Nachweis, dass dasselbe Schlüssel-Wert-Paar tatsächlich im Merkle-Baum existiert. Dieser Nachweis wird durch die Bereitstellung der erforderlichen Mindest-Peer-Hashes erbracht, um die aktuell in der Chain gespeicherte Merkle-Wurzel, ausgehend vom Blatt des Schlüssel-Wert-Paares, neu zu berechnen. Sobald dieser Nachweis erbracht ist, gibt der Singleton den in dieser DataLayer-Tabelle vorhandenen Hash bekannt.
Inklusionsnachweise bilden die Grundlage für den Zugriff auf DataLayer-Daten von Chialisp aus. Sobald die Daten nachgewiesen sind, können sie für weitere Funktionen verwendet werden, angefangen beim Two-Party-Commit bis hin zu Oracles und Off-Chain-Verträgen.
Beispiel: Zwei-Parteien-Commit
Ein Zwei-Parteien-Commit ist das einfachste Beispiel für einen Inklusionsnachweis. Dabei handelt es sich um ein Angebot, bei dem der Eigentümer einer DataLayer-Tabelle eine Aktualisierung anbietet, wenn und nur wenn der Eigentümer einer anderen DataLayer-Tabelle eine bestimmte Aktualisierung vornimmt.
Ein Zwei-Parteien-Commit verwendet ein Angebot mit sechs Asserts und Spends.
Im ursprünglichen Angebot fügt der Hersteller Folgendes hinzu:
Einen Spend des DataLayer-Singletons des Herstellers, um die Aktualisierung seiner Tabelle durchzuführen.
Einen Spend des DataLayer-Singletons des Herstellers, um einen Inklusionsnachweis der vorgenommenen Aktualisierungen anzukündigen.
Ein Assert der Ankündigung des Nehmers über einen Inklusionsnachweis eines erforderlichen Updates.
Um das Angebot anzunehmen, fügt der Nehmer Folgendes hinzu:
Einen Spend des DataLayer-Singletons des Nehmers, um die Aktualisierung durchzuführen.
Einen Spend des DataLayer-Singletons des Nehmers, um den Inklusionsnachweis der aktualisierten Daten anzukündigen.
Ein Assert des Inklusionsnachweises des Herstellers.
Das Angebots-Spending-Bundle wird nur ausgeführt, wenn alle erforderlichen Asserts erfüllt sind.
Interessant wird es, wenn andere Coins mit dieser Ankündigung interagieren. Eine andere Coin kann Schlüssel und Wert in ihrer Lösung akzeptieren, hashen und eine Ankündigung der DataLayer-Coin über einen Nachweis der Einbeziehung dieses Hashs bestätigen. Ist die Bestätigung erfolgreich, kann der Coin die Daten in Schlüssel und Wert als validierten Input für beliebige Aktionen verwenden.
Climate Warehouse: Transparenz für den Kohlenstoffmarkt
Ein entscheidendes Anwendungsbeispiel ist das Climate Warehouse. Der Kohlenstoffmarkt leidet unter mangelnder Transparenz und der Gefahr der Doppelzählung von Emissionszertifikaten. Hier setzt die Climate Action Data Trust (CAD Trust), eine Initiative der Weltbank, an.
Der CAD Trust nutzt den Chia DataLayer, um eine öffentliche, auditable und manipulationssichere Metadatenschicht für Kohlenstoffmärkte zu schaffen.
Verschiedene Organisationen und Länder können ihre Daten über Kohlenstoffprojekte veröffentlichen, und der DataLayer stellt sicher, dass diese Informationen transparent und nachvollziehbar sind. Auf diese Weise wird die Integrität der Klimamärkte gestärkt und Doppelzählungen werden vermieden.
Hier ist das Video der Ankündigung für mehr Background:
Und hier hab ich für euch noch ein paar Details wie das Dashboard funktioniert:
Hier zitiere ich mal noch bissl aus der FAQ:
Das Climate Warehouse-Programm verbindet verschiedene digitale Tools und Produkte zu einem durchgängigen digitalen Ökosystem für Kohlenstoffmärkte gemäß den Anforderungen des Pariser Abkommens.
Das Climate Warehouse End-to-End Digital Ecosystem for Carbon Markets umfasst Infrastrukturen wie digitale MRV-Systeme, nationale Open-Source-Kohlenstoffregister, Tokenisierungsinstrumente zur Ausgabe und Verfolgung digitaler Kohlenstoffwerte und den Climate Action Data Trust.
Der CAD Trust ist der Höhepunkt einer dreijährigen Prototypen- und Testreihe im Rahmen der Climate Warehouse-Initiative der Weltbank.
Das Open-Source-Datensystem des CAD Trust nutzt Distributed-Ledger-Technologie, insbesondere Blockchain-Technologie, um eine unveränderliche, überprüfbare und dezentrale Aufzeichnung von Kohlenstoffmarktdaten zu erstellen. Das Betriebssystem des CAD Trust nutzt die Datenschicht des Chia-Netzwerks, die auf einer öffentlichen und genehmigungsfreien Blockchain-Technologie basiert.
Der Proof-of-Space-and-Time-Konsensmechanismus der Chia-Blockchain hat geringere Auswirkungen auf die Umwelt als andere Technologien und entspricht den technischen und geschäftlichen Anforderungen des CAD Trust. Der CAD Trust erkennt die rasante technologische Entwicklung in diesem Bereich und die Entstehung neuer Plattformen an und wird daher weiterhin Möglichkeiten für den Einsatz neuer Technologien zur Unterstützung von Transparenz, Interoperabilität, Senkung der Transaktionskosten und Verbesserung der Integrität der Kohlenstoffmärkte prüfen.
Chia Cloud Wallet
Die Chia Cloud Wallet, eine webbasierte Lösung für die Verwaltung digitaler Assets auf der Chia-Blockchain. Das Wallet soll die Verwaltung von digitalen Assets vereinfachen und von jedem Gerät mit einem modernen Webbrowser zugänglich machen.
- Sicherheit: Es werden Passkeys zur Authentifizierung und ein Zwei-Schlüssel-System mit einem Spend-Schlüssel und einem Recovery-Schlüssel verwendet. Eine zeitverzögerte Rückholfunktion (Clawback) schützt vor kompromittierten Schlüsseln.
- Unterstützung von Assets: Das Wallet unterstützt XCH, Chia Asset Tokens (CATs) und NFTs.
- Handel: Es unterstützt Angebotsdateien (Offer Files) für sicheren Peer-to-Peer-Handel.
- Konsensmechanismus: Die Plattform basiert auf Chia’s Proof of Space and Time-Mechanismus.
- Aktueller Status: Das Wallet befindet sich derzeit in einer frühen Veröffentlichungsphase, richtet sich aber an neue und erfahrene Nutzer.
Blockchains der dritten Generation wie Chia haben die Möglichkeiten digitaler Vermögenswerte grundlegend verändert. Herkömmliche Krypto-Wallet-Lösungen bringen oft erhebliche Nachteile mit sich: komplexe Schnittstellen, eingeschränkte Zugänglichkeit, fehlende Selbstverwaltung oder Sicherheitsbedenken. Die Chia Cloud Wallet ist eine webbasierte Lösung, die Sicherheit und Nutzen mit dem Komfort und der Zugänglichkeit moderner Finanzanwendungen verbindet.
Die Chia Cloud Wallet bietet eine sichere und benutzerfreundliche Möglichkeit, eure digitalen Vermögenswerte von jedem Gerät mit einem modernen Webbrowser aus zu verwalten.
Die Chia Cloud Wallet ist auf maximale Zugänglichkeit und Selbstverwaltung ausgelegt. Als Webanwendung können Sie auf Ihre digitalen Vermögenswerte zugreifen: egal ob auf eurem Desktop, Laptop, Tablet oder Mobiltelefon. Ihr kontrolliert die Schlüssel und behaltet so die volle Kontrolle über eure Vermögenswerte. Der webbasierte Ansatz macht das Herunterladen und Installieren von Software überflüssig und macht den Einstieg in die Verwaltung digitaler Vermögenswerte so einfach wie nie zuvor.
Die Chia Cloud Wallet unterstützt Hardware- und Software-Passkeys, sodass ihr euch keine komplexen Passwörter merken müssen. Besucht einfach die Website, erstellt euer Konto und schon könnt Ihr mit der Verwaltung von XCH und anderer digitaler Assets beginnen.
Erweiterte Sicherheit mit Passkeys und Chia Signer
Das Chia Cloud Wallet nutzt moderne Passkey-Technologie zur Authentifizierung und bietet so eine sicherere und benutzerfreundlichere Alternative zu herkömmlichen Passwörtern. Passkeys für den sicheren Zugriff auf euer Konto einrichten, entweder mit Hardwaregeräten wie YubiKey und anderen FIDO-Schlüsseln, Softwarelösungen wie Passwortmanagern oder betriebssystemintegrierten Passkey-Anbietern ist problemlos möglich. Ihr könnt auch Passkeys oder die Chia Signer App als Ausgabeschlüssel für eure Assets verwenden.
Die Chia Signer App nutzt die Sicherheitsfunktionen von Mobilgeräten und ermöglicht euch die Verwaltung der Schlüssel und die Freigabe von Transaktionen direkt vom Smartphone aus. Das sorgt für zusätzliche Sicherheit und stellt sicher, dass alle sensiblen Vorgänge eine ausdrückliche Zustimmung erfordern.
Das Chia Cloud Wallet nutzt ein ausgeklügeltes Zwei-Schlüssel-System mit Tresoren: einen Ausgabeschlüssel zur Autorisierung von Transaktionen und zur Verwaltung Ihrer digitalen Assets und einen Wiederherstellungsschlüssel, der bei Bedarf für die Wiederherstellung des Kontozugriffs unerlässlich ist.
Dieser Ansatz stellt sicher, dass Vermögenswerte auch bei einem kompromittierten Schlüssel geschützt bleiben. Der Wiederherstellungsschlüssel kann zur Wiederherstellung eures Tresors verwendet werden, wenn ihr den Zugriff auf eure Ausgabeschlüssel verlieren solltet, er kann jedoch nicht für Ausgaben verwendet werden.
Dieser Wiederherstellungsprozess ist durch eine Zeitverzögerung (Clawback) geschützt, die ihr selbst bei der Erstellung eures Tresors festlegt. Während dieser Zeit könnt ihr euren Ausgabeschlüssel verwenden, um die Wiederherstellung abzubrechen und den Tresor neu zu codieren, falls der Wiederherstellungsschlüssel kompromittiert wurde.
Umfassende Asset-Unterstützung
Chia Cloud Wallet unterstützt eine Vielzahl digitaler Assets auf der Chia-Blockchain:
XCH: Chias native Kryptowährung
CAT: Chia Asset Tokens (CAT) für fungible digitale Assets nach dem CAT2-Standard
NFT: Nicht-fungible Token nach dem NFT1-Standard
Die Plattform unterstützt Standardtransaktionen für alle diese Asset-Typen und ermöglicht so die einfache Verwaltung eures gesamten digitalen Asset-Portfolios über eine einzige Oberfläche.
Unterstützung von Angebotsdateien (Offer Files)
Eine der leistungsstärksten Funktionen von Chia Cloud Wallet ist die Unterstützung von Chias Angebotsdatei. Angebotsdateien ermöglichen sicheren Peer-to-Peer-Handel und -Transaktionen. Ihr könnt Angebotsdateien für XCH, CAT2-Token und NFTs erstellen und mit ihnen interagieren und so sicher am Chia-Ökosystem teilnehmen.
Die Plattform verwaltet automatisch Token, die mit aktiven Angeboten verknüpft sind, und stellt so sicher, dass ihr nicht versehentlich Coins ausgebt, die Teil einer aktiven Transaktion sind. Diese Funktion vereinfacht die Transaktionserstellung und verhindert häufige Benutzerfehler.
Chialisp: Eine Sprache für die Zukunft
Was bei Chia besonders beeindruckt, ist die eigene Programmiersprache Chialisp. Sie wurde mit Blick auf Sicherheit und Auditierbarkeit entwickelt und ist darauf ausgelegt, so einfach und effizient wie möglich zu sein, dabei aber dennoch breite Funktionalität zu bieten. Die Wurzeln gehen mit Lisp, der zweitältesten Hochsprache nach Fortran bis in die späten 1950er zurück.
Es gibt viele Gründe, Lisp als Basis für diese Sprache zu wählen, obwohl sie bereits über 60 Jahre alt ist.
CLVM
Chialisp kompiliert in eine niedrigere Form, den CLVM-Bytecode (Chialisp Virtual Machine). Dadurch kann sich die Sprache im Laufe der Zeit ändern, ohne dass die eigentliche Ausführung verändert wird.
Sandbox
CLVM ist vollständig in einer Sandbox ausgeführt, um den Zugriff auf den Host-Rechner zu verhindern. Dies ist wichtig, da die Chia-Blockchain auf Hunderttausenden von Computern ausgeführt werden muss.
Programme werden evaluiert und können daher keine neuen Prozesse erzeugen oder mit dem System interagieren.
Auditierbar
In Chialisp geschriebener Code hat keine „Nebenwirkungen“ oder versteckten Informationen. Dies erleichtert das Auffinden von Sicherheitslücken und Bugs. Dies ist für Smart Coins für die Chia-Blockchain unerlässlich.
Zusammensetzbar
Ein Programm in Lisp ist lediglich eine Liste. Dies ermöglicht leistungsstarke Techniken, mit denen Sie den Quellcode während der Programmevaluierung ändern können. Sie können sogar mehrere Programmebenen haben, die in unterschiedlichen Phasen ausgeführt werden.
Neue Sprachfunktionen
Chialisp hat neue Funktionen erhalten, die denen anderer Sprachen der Scheme- und Lisp-Familie entsprechen. Die neuen Funktionen sind hier detailliert aufgeführt.
Chialisp ermöglicht es Entwicklern, komplexe Smart Contracts zu erstellen, die gleichzeitig sicher und nachvollziehbar sind. Dies ist besonders wichtig für institutionelle Anwendungen, bei denen Compliance und Auditierbarkeit entscheidend sind. Dazu kommen wir auch gleich im nächsten Abschnitt:
Die Zukunft: Permuto Capital und die Tokenisierung von Aktien
Chia sieht sich nicht nur als Währung, sondern als Infrastruktur für die Finanzwelt. Genau hier kommt Permuto Capital ins Spiel, ein Joint Venture von Chia Network Inc. und 3V Capital Partners.
Permuto arbeitet an der Tokenisierung traditioneller Aktien, um sie als Chia Asset Tokens (CATs) auf der Blockchain handelbar zu machen. Das bedeutet, dass Aktien von Unternehmen wie Microsoft (MSFT) oder Apple (AAPL) in digitale Zertifikate aufgeteilt werden können. Das ermöglicht einen effizienteren, schnelleren und grenzüberschreitenden Handel von Finanzprodukten.
Einen schöner Artikel als Ausblick in die nahe Zukunft der blockchainbasierten neuen Finanzdienstleistungen gibt es zB. bei PwC oder aber auch die Betrachtungen zur Zukunft von DeFi von medium.com.
Gene Hoffman ist übrigens auch Co-CEO von Permuto Capital, was die enge Verbindung und strategische Ausrichtung unterstreicht, traditionelle Finanzmärkte mit Blockchain-Technologie zu verbinden.
Das Blockchain-Trilemma gelöst?
Gene Hoffman beschreibt in seinem Essay „Cypherpunks in Sportcoats“ das fundamentale Problem der Blockchain-Technologie: das Blockchain-Trilemma. Eine Blockchain kann nur zwei der drei Eigenschaften gleichzeitig erfüllen: sicher, dezentralisiert oder schnell sein.
Chia hat sich bewusst für Sicherheit und Dezentralisierung entschieden und setzt auf Layer-2-Lösungen für Geschwindigkeit. Diese Strategie macht durchaus Sinn: Layer 1 bleibt als sichere Basis bestehen, während die meisten alltäglichen Transaktionen auf schnelleren Layer-2-Protokollen abgewickelt werden.
Wirtschaftliche Bewertung: Mehr als nur Spekulation
Was Chia von vielen anderen Kryptoprojekten unterscheidet, ist der durchdachte wirtschaftliche Ansatz. Gene Hoffmans Bewertungsmodell zeigt, dass Kryptowährungen durchaus einen fundamentalen Wert haben, basierend auf der Nachfrage nach Blockspace und der Geschwindigkeit, mit der Coins für Transaktionsgebühren verwendet werden.
Das Modell berücksichtigt drei Kernelemente:
- Das Blockchain-Trilemma und die daraus resultierende Knappheit von Blockspace
- Das Sicherheitsbudget, das durch Transaktionsgebühren finanziert wird
- Reale Anwendungen, die tatsächlichen wirtschaftlichen Wert schaffen
Nach diesem Modell könnte XCH bei bestimmten Annahmen über Marktanteil und Adoption durchaus einen Wert von mehreren hundert Dollar erreichen, nicht durch Spekulation, sondern durch echte Nutzung.
Regulatorische Compliance: Der Schlüssel zum Erfolg
Ein weiterer entscheidender Unterschied zu vielen anderen Blockchain-Projekten ist Chias Fokus auf regulatorische Compliance. Das Unternehmen strebt an, ein öffentlich berichtspflichtiges Unternehmen zu werden und arbeitet aktiv mit Regulierungsbehörden zusammen.
Diese Herangehensweise mag für manche Krypto-Puristen langweilig erscheinen, ist aber entscheidend für die Adoption durch institutionelle Investoren und große Unternehmen.
Chia positionierte sich deshalb ganz bewusst von Anfang an als „Enterprise-ready“ Blockchain.
Starke Investoren, große Visionen
Dass Chia auf dem richtigen Weg ist, zeigt auch die Liste der Investoren. Namen wie Andreessen Horowitz, Naval Ravikant, Greylock Partners und Galaxy Digital stehen hinter dem Projekt. Diese Venture Capital-Unternehmen sind bekannt dafür, nur in Projekte mit echtem Potenzial zu investieren.
Fazit: Eine Blockchain für die echte Welt
Chia Network sticht in der überfüllten Welt der Kryptowährungen heraus, weil es eine seltene Kombination aus technischer Innovation, wirtschaftlicher Durchdachtheit und regulatorischer Weitsicht bietet.
Die Proof of Space and Time Technologie löst das Energieproblem von Bitcoin, ohne die Zentralisierungsrisiken von Proof of Stake einzugehen. Der DataLayer ermöglicht Anwendungen wie das Climate Warehouse, die echte Probleme in der realen Welt lösen. Und mit Projekten wie Permuto Capital zeigt Chia, wie Blockchain-Technologie traditionelle Finanzmärkte revolutionieren kann.
Das bevorstehende Upgrade auf Proof of Space 2.0 zeigt, dass das Team kontinuierlich an Verbesserungen arbeitet und die Technologie weiterentwickelt. Mit „Cypherpunks in Anzügen“ an der Spitze scheint Chia gut positioniert zu sein, um die Brücke zwischen der visionären Welt der Kryptowährungen und den praktischen Anforderungen der traditionellen Wirtschaft zu schlagen.
Ob Chia tatsächlich die nächste Generation der Blockchain-Technologie, insbesondere auch im SmartContract und DeFi Bereich repräsentiert, wird die Zeit zeigen. Aber die Grundlagen sind vielversprechend, und das ist in der schnelllebigen Krypto-Welt bereits eine bemerkenswerte Leistung.