Adobe kauft Semrush: Macht euch bereit für die GEO-Revolution!

Habt ihr das gehört? Adobe, der Software-Riese bekannt für Photoshop, (und mittlerweile noch gut 100 andere Programme, Tools und Dienste), hat zugeschlagen und sich eine der wichtigsten Plattformen für Online-Sichtbarkeit geschnappt: Semrush!

Dieser Deal ist weit mehr als nur eine gewöhnliche Akquisition. Er ist ein klares und lautes Statement, dass Adobe die Führung in der „Agentic AI“ Ära übernehmen will. Für euch Marketer bedeutet das: Eure Strategien müssen sich ändern, und zwar jetzt.

Die Fakten zum Mega-Deal

Die Nachricht kam am 19. November 2025: Adobe (Nasdaq:ADBE) und Semrush (NYSE:SEMR) haben sich auf eine Übernahme geeinigt.

  • Der Kaufpreis: Satte 1,9 Milliarden US-Dollar (Equity Value).
  • Der Preis pro Aktie: Adobe zahlt 12,00 Dollar in einem reinen Bargeschäft.
  • Die Prämie: Ein echtes Schnäppchen für Semrush-Aktionäre! Die 12 Dollar entsprechen einer Prämie von stolzen 77,5 Prozent gegenüber dem letzten Schlusskurs. Kein Wunder, dass die Semrush-Aktie im vorbörslichen Handel direkt um 75 Prozent nach oben schnellte.

Der Deal wurde von beiden Vorständen abgesegnet und soll, vorbehaltlich der üblichen Genehmigungen und der Zustimmung der Semrush-Aktionäre (wobei Gründer und Großaktionäre, die über 75% der Stimmrechte halten, bereits zugestimmt haben), in der ersten Hälfte von 2026 abgeschlossen werden.

Warum jetzt Semrush? Das Schlüsselwort heißt GEO!

Warum legt ein Konzern wie Adobe so viel Geld für eine SEO- und Analytics-Plattform auf den Tisch? Die Antwort liegt in zwei Buchstaben: KI.

Die Art und Weise, wie Verbraucher Marken entdecken, ändert sich dramatisch. Früher war es die klassische Suchmaschine, heute sind es vermehrt Large Language Models (LLMs) wie ChatGPT und Googles Gemini. Konsumenten nutzen diese generativen KI-Plattformen immer öfter für Informationen, Empfehlungen und Kaufentscheidungen – sie werden zur neuen Schnittstelle zwischen Kunde und Marke.

Hier kommt der neue Fachbegriff ins Spiel, den ihr euch merken müsst: Generative Engine Optimization (GEO).

Während SEO darauf abzielt, Inhalte für herkömmliche Suchmaschinen zu optimieren (damit sie möglichst weit oben ranken), spezialisiert sich GEO darauf, Inhalte so aufzubereiten, dass sie von KI-Modellen besser gefunden, verstanden und in KI-Antworten oder Chatbots zitiert werden können.

Wenn ihr dazu mehr Input sucht, schaut euch am besten dieses Webinar an:

Fun Fact: Neue Daten von Adobe Analytics zeigten, dass der Traffic aus generativen KI-Quellen zu US-Retail-Seiten im Oktober gegenüber dem Vorjahr um unglaubliche 1.200 Prozent gestiegen ist! Das zeigt, wie schnell sich das Spiel verändert.

Der Wendepunkt: Warum Generative Engine Optimization (GEO) jetzt das A und O ist

Wir hatten es kurz angerissen, aber dieser Punkt ist so entscheidend, dass wir hier ins Detail gehen sollten. Adobe hat nicht einfach nur eine SEO-Firma gekauft, sie haben in die Zukunft der Markensichtbarkeit investiert.

Das neue Spielfeld: Von der Liste zur Antwort

Ihr kennt das Spiel: SEO (Search Engine Optimization) zielt darauf ab, dass eure Website möglichst weit oben auf der Ergebnisseite (SERP) von Google oder Bing erscheint. Es geht darum, Klicks über organische Rankings zu generieren und Teil einer langen Ergebnisliste zu sein.

Aber das hat sich geändert! Mit dem Aufkommen von KI-Systemen wie ChatGPT, Perplexity, Google Gemini und Co. bewegen wir uns weg von der Liste und hin zur direkten, synthetisierten Antwort.

Was ist GEO und warum ist es anders als SEO?

Generative Engine Optimization (GEO) ist der strategische Prozess, eure Inhalte, eure Markenpräsenz und eure digitalen Assets so aufzubereiten, dass sie von generativen KI-Systemen bevorzugt verarbeitet, zitiert oder direkt eingebunden werden.

Bei GEO geht es nicht nur darum, in den Suchergebnissen aufzutauchen, sondern direkt Teil der Antwortlogik des KI-Systems zu werden!

Stellt euch vor: Die KI erstellt eine Zusammenfassung oder gibt eine Kaufempfehlung ab. Das Ziel von GEO ist es, dass eure Marke, euer Produkt oder eure Lösung in diesen Antworten direkt genannt, verlinkt oder als Hintergrundinformation abgerufen wird.

Weil der Platz in diesen KI-Antworten (anders als bei der unendlichen Scroll-Liste von Google) extrem begrenzt ist, wird der Wettbewerb um die Sichtbarkeit hier deutlich härter.

Die drei KI-Engine-Typen und eure Strategie

Um in der KI-Ära sichtbar zu sein, müsst ihr verstehen, auf welche Art von KI ihr gerade abzielt. Die Experten unterscheiden grob drei Typen von generativen KI-Engines, und jede erfordert leicht unterschiedliche GEO-Maßnahmen:

KI-Engine-TypFunktionsweiseWas könnt ihr tun (GEO-Strategie)?
1. Suchbasiert (z. B. Google AI Overviews, Perplexity)Nutzen Echtzeit-Indexierung und Webzugriff.Hier punktet ihr mit klassischer, hochwertiger SEO. Achtet darauf, dass eure Inhalte zu den referenzierten und zitierten Quellen gehören (Stichwort: Structured Content).
2. Trainingsbasiert (z. B. Claude, Llama)Basieren rein auf ihren Trainingsdaten (statisch).Einfluss nur durch langfristige Maßnahmen möglich: Erweitert euren digitalen Fußabdruck und setzt auf digitale PR, um Teil der hochwertigen, langfristigen Trainingsdaten-Basis zu werden.
3. Hybride Systeme (z. B. Google Gemini, ChatGPT Search)Kombinieren Trainingsdaten (Grundwissen) mit aktuellen Webinhalten (aktuelle Empfehlungen).Setzt auf eine OmniSEO®-Strategie: Produziert kontextreiche, strukturierte Inhalte, die direkte Fragen beantworten, und baut Autorität auf vertrauenswürdigen Plattformen auf.

Die GEO-Maßnahmen: So werdet ihr zum „Answer-Star“

Da der Traffic aus generativen KI-Quellen wie die Adobe Analytics Daten mit dem unglaublichen Anstieg von 1.200 Prozent gezeigt haben explodiert, müssen eure Maßnahmen über das Ranking in der Ergebnisliste hinausgehen:

  • Content-Qualität und Struktur: Veröffentlicht kontextreiche, strukturierte und einzigartige Informationen auf euren vertrauenswürdigen Quellen. Stellt sicher, dass eure Inhalte direkt Fragen beantworten (Search Everywhere Optimization).
  • Autoritätsaufbau: Konzentriert euch auf Plattformen, die aktiv in LLM-Trainings einfließen (wie Wikipedia, Reddit oder Top-Tier-Medien). Hier ist strategische PR, Datenführerschaft und Thought Leadership gefragt.
  • Maschinelle Erfassbarkeit: Eure Inhalte müssen technisch und semantisch für KI-Systeme optimal erfassbar sein.

Kurz gesagt: Marken, die es schaffen, ihre Autorität (Brand Authority) über mehrere Webplattformen hinweg aufzubauen und direkt in den KI-Antworten zu erscheinen, gewinnen signifikant mehr Sichtbarkeit.

Deshalb ist die Kombination von Adobe und Semrush so explosiv: Adobe will euch das Werkzeug geben, eure Marke nicht nur über traditionelle SEO zu optimieren, sondern mit Semrushs Expertise und den neuen GEO-Fähigkeiten auch direkt die Antwortlogik der KI-Systeme zu beeinflussen.

Was bedeutet die Fusion für eure Arbeit?

Adobe bietet euch schon jetzt Lösungen wie den Adobe Experience Manager (AEM), Adobe Analytics und den neu eingeführten Adobe Brand Concierge an, um die Schmerzpunkte der Agentic AI Ära zu lösen.

Mit der Übernahme von Semrush, das über mehr als zehn Jahre SEO-Erfahrung und die entscheidenden GEO-Fähigkeiten verfügt, entsteht nun ein Komplettpaket.

Das Ergebnis für euch:

  1. Ganzheitliche Sichtbarkeit: Ihr bekommt ein umfassendes Verständnis dafür, wie eure Marke wahrgenommen wird und zwar über eure eigenen Kanäle, über LLMs, über traditionelle Suchmaschinen und das gesamte Web.
  2. GEO als neuer Wachstumshebel: Anil Chakravarthy, der Präsident von Adobes Digital Experience Business, fasst es passend zusammen: „Mit Semrush erschließen wir GEO für Marketer als einen neuen Wachstumskanal neben ihrem SEO.“
  3. Mehr Insights: Der CEO von Semrush, Bill Wagner, betont, dass die Kombination Marketern mehr Insights und Fähigkeiten bietet, um in der sich schnell entwickelnden digitalen Landschaft auffindbar zu bleiben.

Kurz gesagt: Unternehmen, die jetzt neben ihren SEO-Fähigkeiten auch in GEO investieren, sind bestens aufgestellt, um ihre Marken über alle neuen und alten Kanäle hinweg zu repräsentieren, bekannt zu machen und Vertrauen aufzubauen.

Fazit: Es ist Zeit, umzudenken!

Der Kauf von Semrush durch Adobe ist ein Wendepunkt. Er bestätigt, dass Markenwahrnehmung durch generative KI neu gestaltet wird, und dass Marken, die diesen Wandel nicht mitmachen, tatsächlich Gefahr laufen, an Relevanz und Umsatz zu verlieren.

Also, liebe Marketer, haltet eure Strategien bereit. Semrush hat bereits das Vertrauen von Branchenführern wie Amazon, JPMorganChase und TikTok gewonnen. Mit Adobes Power im Rücken wird dieses Gespann die Art und Weise, wie wir Sichtbarkeit messen und steuern, fundamental verändern.

TL:DR

Die Ära der Generative Engine Optimization hat offiziell begonnen!